Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 12. Band)

   
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Die Produkte dieser Gáhrungen werden z. Thl. resorbirt und kommen auf 
diese Weise dem Organismus in geringem Maasse zu Gute; die aromatischen 
werden grossentheils in gepaarte Schwefelsäuren (Phenolätherschwefelsäure etc.) 
und Glycuronsäuren übergeführt und als solche durch die Nieren ausgeschieden; 
ein anderer Theil dagegen bleibt im Darme und wird mit dem Koth nach aussen 
entleert. Dies gilt auch für die Gase; Schwefelwasserstoff findet sich einerseits 
in den direkt abgehenden Darmgasen, andererseits kann er aber auch vom 
Blute aus dem Darm aufgenommen und durch die Lungen in die Exspirations- 
luft abgegeben werden. Ein Theil der Darmgase stammt übrigens nicht von 
den Gährungen her; mit dem Speichel wird immer Luft verschluckt, deren 
Sauerstoff schon im Magen zum grössten Theile absorbirt und durch ca. 2 Vol. 
Kohlensäure (aus dem Blute) ersetzt wird, während der Stickstoff unverändert 
bleibt. Im Dünndarme wiegen solche Processe vor, bei denen die Kohlehydrate 
angegriffen werden, im Dickdarme dagegen hat die Eiweissfáulniss das Ueber- 
gewicht. 
Diese Processe haben, wie schon angedeutet, auch einen wesentlichen Ein- 
fluss auf die Beschaffenheit des Kothes, insofern sie dessen Geruch und Farbe 
bedingen. Normal sind die menschlichen Faeces festweich, von gelbbrauner Farbe; 
ihre Zusammensetzung schwankt natürlich je nach der Nahrung etc. in weiten 
Grenzen. Sie enthalten zunächst alle schlechthin unlóslichen und unverdaulichen 
Bestandtheile der Nabrung (Cellulose, Haare, Federn, Knochen, Fettzellgewebe 
etc.), sodann der Verdauung entgangene Theile (Stárkekórner, Primitivmuskel- 
bündel etc.), ferner grosse Mengen Bacterien, Epithelien etc. Chemisch hat 
man Eiweisskórper, Fette, Kalk- und Magnesiaseifen, Cholesterine, flüchtige Fett- 
säuren, Milchsäure, Indol, Skatol, Gallenbestandtheile (Cholesterine, Choloidin- 
säure, Dyslysin etc.) und der Hauptsache nach unlósliche, anorganische Salze 
(KCl, NaCl, NaKSO,, Erdphosphate, Tripelphosphat, Eisen, Kieselsáure) nach- 
gewiesen. Unter pathologischen Bedingungen verändern sich die Faeces häufig 
sehr stark, werden in der Regel flüssig, entweder in Folge zu schneller Entleerung 
des noch nicht genügend eingedickten Darminhaltes, oder von Transsudation 
aus dem Blute in das Innere des Darmes; in letzterem Falle (z. B. bei Cholera) 
können sie in Folge ihres grossen Gehaltes an abgestossenen Darmepithelien 
das Aussehen von Reiswasser annehmen. Blut und Eiter finden sich ebenfalls 
in pathologischen Fällen, Leucin, Tyrosin, krystallisirte Fettsäuren; bei Ikterus 
zeigen sie in Folge des Gehaltes grosser Fettmengen ein thoniges Aussehen. 
Nach Darreichung gewisser Medikamente können sie noch eine besondere Farbe 
zeigen (grün nach Calomel, schwarz nach Eisenpräparaten). Wird nur soviel 
Nahrung gereicht, als vollkommen verdaut und resorbirt werden kann, so ist 
die Zusammensetzung der Faeces wesentlich von derjenigen der Nahrung ver- 
schieden und ihre Menge wesentlich von der Nahrung unabhängig; kann die 
Nahrung (z. B. Brod) nicht völlig verdaut werden, so nimmt ihre Menge zu und 
ihre Zusammensetzung nähert sich mehr der der Nahrung. 
Bezüglich der Verdauung bei niederen Thieren sei hier nur bemerkt, dass 
bei vielen derselben (Mollusken, Krebse etc.) ebenfalls kräftig wirkende Enzyme 
die Hauptrolle spielen; ob aber diese mit denen der höheren Thiere ganz 
identisch sind, ist noch zweifelhaft. Bei gewissen Thieren (Coelenteraten etc.) 
hat man bisher solche Enzyme nicht nachweisen können, vielleicht findet bei 
diesen die Verdauung nur durch die direkte Einwirkung der lebenden Körper- 
zellen statt. E. DRECHSEL, 
    
  
  
  
  
  
   
   
   
   
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
   
   
  
   
  
    
   
   
   
  
  
  
   
   
    
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
   
  
   
   
   
     
	        
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