Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 12. Band)

   
  
  
  
  
  
  
  
604 Handwörterbuch der Chemie. 
Nehmen wir an, man liesse auf das Natriumsalz einer Säure eine zweite 
Säure einwirken, z. B. Essigsäure auf Kochsalz, so werden sich nach her- 
gestelltem Gleichgewicht in der Lösung befinden: 
a Molekeln Essigsäure 
b » Natriumacetat 
c M Salzsáure 
e N Kochsalz. 
Der Dissociationszustand dieser vier Verbindungen sei durch 
d, bezw. d, bezw. d, bezw. d, 
gegeben. Beträgt das Volum der Lósung V, so muss nach der OsTwALD'schen 
Dissociationsformel für die Essigsäure die Beziehung gelten: 
(ad, + cd3)(bd, + ad,) = kVa(l — dy) 
Da ferner nach der Theorie der isohydrischen Lösungen 
bd,cd, — ed,ad, 
sein muss, so nimmt unsere obige Formel die Gestalt an: 
ad,(ad, + bd, + cd, + ed,) = kVa(1 — d,) 
oder, wenn wir 
x Pert Ee nd 
setzen: 
X(x + nd) =k + (1 — x), 
Daraus liesse sich der Dissociationszustand der Essigsäure berechnen. 
Nehmen wir nun an, wir hiitten eine Grammmolekel Essigsäure mit »n« 
Molekeln Kochsalz gemischt, so ist: 
a=l e=n 
und die Bedingung für das Gleichgewicht lautet: 
x?d,d; = d, (n — x)d, (1 — »). 
d,d, 
ds d, 
soll nun nach dem Gesetz von GULDBERG und WAAGE constant sein. Das wird 
zutreffen, so lange die im Gleichgewicht befindlichen Körper stark dissociirt 
sind, der Dissociationszustand also von der Verdünnung nahezu unabhängig ist. 
In unserem Falle jedoch sind nur drei Substanzen stark dissociirt — Kochsalz, 
Salzsäure und Natriumacetat — während die Essigsäure schwach dissociirt ist, 
das d, wird daher mit steigender Verdünnung steigen. Es geht aus dieser 
ganzen Beobachtung hervor, dass für schwache Säure die Affinitátsgróssen 
(Aviditäten) aus den Beobachtungen über Gleichgewichtszustánde ohne Berück- 
sichtigung des Dissociationszustandes nicht abzuleiten sind. 
Die Theorie der elektrolytischen Dissociation begnügt sich aber nun nicht 
mit diesem negativen Resultat, sondern sie giebt zugleich den richtigen Weg 
an, um die Affinitätsgrössen einwurfsfrei zu bestimmen. 
Es mögen sich zwei schwache Säuren, etwa Ameisen- und Essigsäure, im 
Wettbewerb um eine Basis befinden, und zwar möge der Versuch in der Weise 
angestellt sein, dass man je eine Volumeinheit normaler Natronlauge, normaler 
Ameisensäure und normaler Essigsäure mit einander gemischt hat. Dann ist die 
Gleichgewichtsbedingung: 
Der Bruch 
oder 
   
  
  
   
    
     
  
    
   
  
  
  
   
  
   
    
    
  
  
   
   
  
   
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
    
  
  
   
   
  
   
   
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