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Vorsicht zur Trockne verdampft. Um die Flüssigkeit vor Staub zu schützen,
befestigt man über der Schale einen umgestülpten Trichter, dessen Rand nach
innen umgebogen ist, und der einen seitlichen Tubus hat, durch welchen man
das in der Rinne sich in Folge der Verdunstung sammelnde Wasser ablassen
kann [V. MEYER u. TREADWELL (21)].
Bestimmung der Härte.
Die Härte des Wassers ist, wie schon früher ausgeführt wurde (pag. 80),
abhängig von der Menge der in ihm gelösten Calcium- und Magnesiumsalze.
Würde man alle diese quantitativ bestimmen, so hätte man ein Kriterium für
die Härte, da aber diese Operation zu lange Zeit in Anspruch nimmt, war man
bedacht, kürzere Methoden für diesen Zweck zu finden.
CLARK schlug zuerst vor, Seifelösung, welche die Calcium- und Magnesium-
salze, sowie die Salze des Bariums und Strontiums zersetzt, anzuwenden (22).
Giebt man nämlich zu einem harten Wasser Seifelösung, so setzt sich das fett-
saure Kalium mit den neutralen Salzen der Erdalkalien und des Magnesiums um;
die letzteren Basen, in Verbindung mit Fettsäure, scheiden sich aus, und die
früher an sie gebundenen Säuren bilden lósliche Kaliumsalze. Bei dieser Um-
setzung tritt so lange ein beim Schütteln leicht verschwindendes Schäumen auf,
als noch unzersetzte Salze vorhanden sind. Sobald letzteres nicht mehr der
Fall ist, verschwindet der Schaum gar nicht oder erst nach längerer Zeit.
1 Grad Härte bedeutet 1 Thl. Kalk oder die entsprechende Menge Magnesia
in 100000 Thln. Wasser.
In Frankreich gilt als Hártegradeinheit nicht der Kalk (CaO), sondern das
Calciumcarbonat. Durch Multiplikation der franzósischen mit 0:56 kommt man
jedoch leicht auf die entsprechenden deutschen Hártegrade.
Da, wie schon früher erwáhnt, durch Kochen von Wasser die Bicarbonate
des Calciums und Magnesiums als Carbonate gefüllt werden, so hat man zwischen
der Hirte des gekochten und des ungekochten Wassers einen Unterschied
gemacht. Die Härte des ersteren nennt man bleibende oder permanente
Hürte, die des letzteren Gesammthärte, den Unterschied beider die
vorübergehende oder temporäre Härte.
Methode von CLARK.
Bestimmung der Gesammthárte: Zu diesem Zweck stellt man sich
eine Seifelósung folgendermaassen dar. 150 Thle. Bleipflaster werden auf dem
Wasserbade erweicht und mit 40 'Thln. reinem Kaliumcarbonat verrieben, bis
eine vóllig gleichfórmige Masse entstanden ist. Man zieht dieselbe mit starkem
Alkohol aus, lásst absetzen, filtrirt die Flüssigkeit, wenn nóthig, destillirt aus dem
Filtrat den Alkohol und trocknet die zurückgebliebene Seife im Wasserbade.
20 Thle. derselben werden in 1000 Thln. verdünnten Alkohols von 50 Volum-
procenten gelóst.
Um diese Seifelósung einzustellen, bereitet man sich eine Bariumnitrat- oder
-chloridlósung — diese Salze erhàált man reiner, als die Calciumsalze — von
bestimmtem Gehalte, indem man (0:559 Grm. bei 200? getrocknetes reines
Bariumnitrat oder 0:523 Grm. reines, trocknes Bariumchlorid, BaCl,-r- 2H,0,
in destillirrem Wasser lóst und bis zum Liter auffüllt. 100 Cbcm. dieser Lósungen
enthalten so viel Barium, als 12 Milliggem. CaO, d. h. 12 (deutschen)
Hártegraden entspricht.
LADENBURG, Chemie. XIII. 7