Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 13. Band)

110 Handwörterbuch der Chemie. 
u. S. W. ausgemauert sind. Die Füllung besteht aus den verschiedensten Stoffen 
So passirt das Wasser z. B. zunüchst eine Schicht von Schwüámmen, welche mit 
gerbsaurem Eisen behandelt sind. Durch diese wird es von den grobsten Un- 
reinigkeiten befreit und durchläuft dann aufeinander folgende Schichten von 
mit Eisentannat behandelter Wolle, Sandstein, Wolle, Thierkohle, Wolle, Kies. 
In neuerer Zeit wendet man Filter von gepresster Kohle an, die in den 
verschiedensten Formen zum Gebrauch kommen. 
Ist die Filtration des Wassers für den Haushalt im kleinen erforderlich, so 
geschieht sie durch kleine Sandfilter oder besser durch Eisenschwammfilter. 
Letztere bestehen aus feinvertheiltem metallischem Eisen und werden aus Kies- 
abbränden gefertigt, denen man das Kupfer entzogen hat. 
Aber auch für diesen Zweck bewähren sich Filter aus gepresster Kohle, 
namentlich, wenn man sie in folgender Form anwendet. 
Kleine oder grössere Hohlkugeln, je nach Bedarf, aus Kohle werden mit 
einem Schlauch verbunden in das zu reinigende Wasser gesetzt. Saugt man 
nun mittelst des Schlauches die Luft aus den Kugeln, so tritt das Wasser unter 
Abgabe seiner Unreinigkeiten in die Kugel hinein und kann mittelst des Schlauches 
herausgehebert werden. 
2. Behandlung mit atmosphärischer Luft. Dass Wasser durch Be- 
handlung mit atmosphärischer Luft gereinigt werden kann, ist schon seit Jahr- 
hunderten bekannt. In neuerer Zeit wird diese Art der Reinigung wieder in 
Vorschlag gebracht. Man empfiehlt, Luft durch Wasser hindurch zu pressen, 
weil dadurch die organischen Substanzen sehr bald oxydirt, Thon und ähnliche 
Substanzen niedergeschlagen werden, und so ein Wasser erzielt wird, welches 
den Anforderungen an ein Genusswasser genügt. 
3. Gefrieren. Das Gefrierenlassen unreinen Wassers scheint weniger sicher 
zu brauchbarem Trinkwasser zu führen. Zwar fand NaiRNE (1r), dass Eis und 
Meerwasser trinkbar sei und neuere Versuche von RUDORFF, ROBINET (u. A.) 
haben dieses Resultat bestátigt. Demgegenüber aber stehen die Erfahrungen 
von BUCHANAN (s. »Eis«) und die Thatsache, dass durch den Genuss von Eis- 
wasser wiederholt Erkrankungen vorgekommen sind. 
4. Kochen. Wenn auch das Kochen des Wassers letzteres, wenn es zu 
unrein ist, nicht vollstándig reinigen kann, so führt es doch fast immer zu einem 
geniessbaren Produkt. Durch das Kochen werden die Bicarbonate des Calciums 
und Magnesiums zersetzt, die einfach kohlensauren Verbindungen gefüllt. Es 
bleiben pro Liter nur 0:034 Grm. Calciumcarbonat und 0:106 Grm. Magnesium- 
carbonat in Lósung (A. W. HorMANN) Ferner wird durch den Sauerstoff der 
Luft dabei Eisenoxyd und Thonerde abgeschieden. Wie weit das Kochen 
niedere Organismen tödtet und Infectionsstoffe vernichtet, ist noch eine offene 
Frage. Erwiesen ist, dass selbst durch abgekochtes Wasser Ansteckungen vor- 
gekommen sind. 
5. Chemische Fállungsmittel Die in Paris gemachten Versuche, 
Seinewasser durch Alaun trinkbar zu machen, sollen sich bewáührt haben. Wie 
D'ACRET (2) und JENNET (3) bestätigen, wird schlechtes Wasser in kurzer Zeit 
dadurch geniessbar. Besser noch eignet sich ein Zusatz von Chloraluminium 
mit der zu seiner Zersetzung nothwendigen Menge Natriumbicarbonat. Das sich 
ausscheidende Aluminiumoxydhydrat reisst nicht nur die trübenden Theile, 
sondern auch z. Thl. organische Stoffe nieder. Der Zusatz von Natriumbi- 
carbonat erübrigt sich natürlich, wenn das Wasser schon Calciumbicarbonat enthält. 
       
     
     
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
    
  
    
     
    
   
  
   
    
   
    
     
    
  
Sc 
] Litei 
valente 
D: 
Vi 
gung 
SCHULZ 
zu, da 
vom N 
schiissi 
U: 
zu befi 
Kalkw: 
TISSAN 
haltige 
milch 
und di 
D: 
die Sei 
Magne 
Wisse: 
ausges( 
W 
monial 
schadh 
bindun 
welche 
nicht : 
wand 
hitzung 
bei, ru 
Frage, 
unschä 
Es 
vor de: 
(i.c) 
steinbil 
1. 
komme 
des Ke 
  
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.