Handwörterbuch der Chemie.
Bei der Zersetzung von Wasserstoffsuperoxyd werden pro Molekel 21600 (79),
23059 (80) cal. frei. Die Bildung aus den Elementen verlangt (H,Oa4)
= + 45298 cal, die Reduction durch H (H,0,aqH,) + 91516 cal. (30).
Die physiologische Wirkung des Wasserstoffsuperoxyds dussert sich darin,
dass das Riickenmark angegriffen wird, und der Harn Zucker aufweist. Die
letale Dosis betrügt 6 bis 8 Cbcm. einer 4proc. Lósung pro Kgrm. Hund (81).
Nach MiQuEL (82) wirkt es antiseptisch.
Constitution: Die gebráuchlichste Vorstellung wird durch folgende Formel
ausgedrückt:
H—O—O—H.
Dem gegenüber betont TRAUBE (83), dass gewisse Reactionen des Wasser-
stoffsuperoxyds die doppelte Bindung des Sauerstoffmoleküls gegen den Wasser-
stoff erfordert, unbeschadet der Valenzen, welche zwischen den beiden Sauer-
stoffatomen bestehen. Sowohl die Wasserstoff- wie die Sauerstoffatome befinden
sich in lockrer Bindung, womit sich die reducirende und oxydirende Wirkung
erklärt. GEUTHER (84) schreibt O ie OH, KiNgzerT (85) Hy= "s O.
Chemisches Verhalten. Die die Zersetzung von Wasserstoffsuperoxyd
durch die verschiedensten Kórper begleitenden Erscheinungen lassen sich folgender-
maassen classificiren (THÉNARD).
1. Das Wasserstoffsuperoxyd wird in Wasser und Sauerstoff zersetzt, ohne
dass die die Zersetzung hervorrufenden Körper nach Beendigung der Reaction
eine Veränderung aufweisen.
9. Die Kórper veranlassen nicht nur das Wasserstoffsuperoxyd, seinen Sauer-
stoff als Gas abzugeben, sondern thun dasselbe auch mit dem ihrigen, sie werden
reducirt.
3. Viele Substanzen entwickeln den Sauerstoff aus Wasserstoffsuperoxyd nur
zum Theil als Gas, mit dem übrigen verbinden sie sich, sie werden oxydirt.
4. Die Kórper oxydiren sich mit dem ganzen hyperoxydisch gebundenen
Sauerstoff des Wasserstoffsuperoxyds ohne jede Gasentwicklung.
1. Folgende Körper zerlegen concentrirte Wasserstoffsuperoxydlósung in
Wasser und Sauerstoff, ohne sich zu verändern:
Kohle, Silber, Gold, Platin, Palladium, Rhodium, Iridium, Osmium, ferner
Manganoxyd, Manganhyperoxyd, Kobaltoxyd zersetzen mit grosser Heftigkeit.
Weniger heftig wirken Quecksilber, Bleifeile, feines Wismuthpulver, Manganpulver,
Eisenoxydhydrat, Kali- und Natronhydrat, selbst in wáüssriger Lósung, Magnesia-
hydrat, Nickeloxydhydrat. Eine langsame Zersetzung führen herbei: Kupfer,
Nickel, Kobalt, Kadmium, Eisenoxydhydrat, Uranoxyd, Titanoxyd, Ceroxyd, Zink-
oxyd, Barium-, Strontium-, Calciumhyperoxyde, kohlensaures Natron, doppelt
kohlensaures Kali, schwefelsaures Manganoxydul, schwefelsaures Zinkoxyd,
schwefelsaures Eisenoxydul, schwefelsaures Kupferoxyd, Salmiak, Chlorkalium,
Chlornatrium, Chlorbarium, Chlorcalcium, Chlorantimon, Chlormangan, salpeter-
saures Manganoxydul, Kupferoxyd, Quecksilberoxydul, Silberoxyd.
Blutfaserstoff, Lungen-, Nieren- und Milzparenchym zersetzen ebenfalls
ausserst stürmisch. Der dabei auftretende Sauerstoff ist vollständig kohlensäure-
und stickstofffrei. Eiweiss, Thierleim, Harnstoff sind ohne Wirkung (THENARD).
Ausser von der feinen Vertheilung ist die Wirkung der. meisten oben ge-
nannten Körper abhängig von der Verdünnung, Temperatur und Reaction der
Flüssigkeit.
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