Handwörterbuch der Chemie.
2. Ausser den Edel- und Halbedelmetallen zersetzen die meisten übrigen das Wasser
unter Bildung von Wasserstoff und des entsprechenden Oxyds bezw. Hydroxyds.
Bei gewóhnlicher Temperatur wirken die Metalle der Alkali- und Erdalkaligruppe rasch
und energisch zersetzend auf das Wasser ein, die Erdalkalien etwas weniger heftig als die
Alkalien (28, 29, 30, 31). Kalium wird nur in Form seines Amalgams angewandt, da sonst
Entflammung und heftige Explosion eintritt (27). Natrium wirkt weniger heftig und ohne
Detonation, wenn es in Stücken angewandt wird, die die Grösse einer Bohne nicht überschreiten.
Man bringt dieselben zweckmässig mit Hilfe eines Löffels aus Drahtnetz in den mit Wasser
gefüllten Cylinder.
Magnesium wirkt auf das Wasser erst oberhalb 70° zersetzend ein (32), Zink erst bei
schwacher Rothglut, wobei es in krystallisirtes Zinkoxyd übergeht (33). Eisen zersetzt das
Wasser erst bei Rothglühhitze. Um Wasserstoff auf diese Weise darzustellen, wird Wasserdampf
durch mit Eisendraht oder Eisendrehspähnen gefüllte glühende, eiserne Röhren geleitet. Die
Einwirkung beginnt bei 150° und verläuft im Sinne ber Gleichung:
3Fe +4H,0 = Fe,O, +4H,.
Nimmt man diese Umsetzung in geschlossenen Räumen vor, so stellt sich für jede Temperatur
oberhalb 150° zwischen Fe, H, H,O, Fe,O, ein Gleichgewichtszustand her, der um so rascher
erreicht wird, je höher dıe Temperatur ist (34).
3. Die gebräuchlichste, weil bequemste Art der Darstellung des Wasserstoffs ist die aus
Zink und Schwefelsäure oder Salzsäure, welche nach folgenden Gleichungen verläuft:
nm H,50, = ZnSO, +H,
Zn 4+ 2HCl = ZnCl, + H,.
Man verdünnt die Schwefelsäure zu diesem Zweck mit 6—8 Thin. Wasser, welches das
sich bildende Zinksulfat in Lösung bringt und so hindert, dass dasselbe, indem es das unan-
gegriffene Zink umhüllt, letzteres vor der weiteren Einwirkung der Schwefelsäure schützt.
Der Salzsäure setzt man das doppelte Volumen Wasser zu, um die sonst zu stürmische
Entwicklung zu dämpfen.
Zur Beschleunigung der Wasserstoffentwicklung aus Zink und Schwefelsäure setzt man
metallisches Platin oder Platinchlorid hinzu (35, 36, 37). Dieselbe Wirkung haben geringe
Mengen von Gold-, Kupfer-, Silber-, Zinn-, Antimon-, Wismuth- und namentlich Kobalt- oder
Nickel-Lösungen. Magnesium-, Mangan-, Eisensulfat fördert, Kalium-, Natrium-, Aluminium-
sulfat (38), desgleichen starker Druck hemmt die Wasserstoffentwicklung (39, 40). 1—2 Tropfen
vom 22. April 1890, Kl. 26. roo) Fr. Krupp, D. R. 67827 vom 3. März 1892, KI. 26.
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