Handwórterbuch der Chemie.
durch Eisenvitriol. BERZELIUS (51) führt das Gas zuerst über mit Sublimatlósung befeuchtete
Leinwand zur Absorption des Arsen- und Phosphorwasserstoffs, dann über Kalihydrat zur Auf-
nahme der schwefligen und der Kohlensáure, sowie des Schwefelwasserstoffs. — Von letzterem
frei wird Wasserstoff erhalten, wenn man zu der auf das Zink wirkenden Schwefelsáure Kupfer-
sulfatlósung hinzugefügt hat (52). Kupferoxyd hált nach A. LIONET (53) in der Kälte Arsen-,
Schwefel-, Silicium-, Blei-, Antimon-, Selen-, Chlorwasserstoff vollständig zurück, die Kohlen-
wasserstoffe lässt es dagegen durch. VARENNE und HEBRE (54) waschen hintereinander mit
Chromsäuregemisch und Kalilauge. HABERMANN (55) entfernt den Arsenwasserstoff durch Jod
und Wasser, die Kohlenwasserstofte durch Paraffin. — Zum Zwecke der gerichtlichen Analyse
wird das Gas oberflächlich durch Chlorcalcium getrocknet, dann durch ein 30—40 Centim. langes
ziemlich enges Glasrohr, das schichtweise mit Glaswolle und gröblich gepulvertem Jod (2—3 Grm.)
beschickt ist, geleitet, darauf gewaschen, durch mit concentrirter Jodkaliumlösung getränkte
Glaswolle geführt und zuletzt mit Kalilauge gewaschen (56).
DuMAS reinigte Wasserstoff zur Atomgewichtsbestimmung, indem er denselben durch
2 U-Röhren von je 1 Meter Länge, die mit zerstossenem Glase gefüllt waren, leitete; die Füllung
des ersten Rohres war mit wässrigem, salpetersaurem Bleioxyd befeuchtet zur Aufnahme von
Schwefelwasserstoft, die des zweiten mit wässrigem, schwefelsaurem Silberoxyd, welches den
Arsenwasserstoff aufnahm. Dann folgte eine dritte U-Röhre, welche mit concentrirter Kalilauge
getränkte Bimsteinstücke enthielt, daran sich anschliessend eine Röhre mit Kalihydratstücken
und eine mit Vitriolöl oder wasserfreier Phosphorsäure. — SCHOBIG (59) entfernt Phosphor-,
Arsen-, Antimonwasserstoff, sowie die Kohlenwasserstoffe durch aufeinanderfolgendes Waschen
mit Kaliumpermanganatlósung und Kalilauge.
4. Zink und Kalilauge liefert Wasserstoff.
Zn 4- 2KOH — Zn(O E), + H,.
Berührung des Zinks mit Eisen befördert die Reaction (60). Auch mit anderen starken
Basen entwickelt Zink selbst auf trockenem Wege Wasserstoff. Nach SCHWARZ. (71) wird zu
diesem Zweck Zinkstaub mit gesiebtem und bei 100° getrocknetem Kalkhydrat gemengt
und in einer Verbrennungsröhre fortschreitend erhitzt. MAJERT (72) befreit den Kalk durch
Erhitzen auf etwa 300? von nicht chemisch gebundenem Wasser. Besser als Kalkhydrat sollen
sich Magnesiumhydrat, zweifachgewüssertes Chlorcalcium, oder die Doppelverbindungen von
CaCl, und MgCl, eignen. Auch Chlornatrium oder Chlorkalium im Gemisch mit Zinkstaub
entwickeln beim Erhitzen Wasserstoff (siehe »Technische Darstellung «).
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