Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 13. Band)

   
n Gase 
rch die 
5 durch 
einem 
eit im 
ihendes 
EN ent- 
le (68). 
ar- 
sser- 
en: 
ne ge- 
klungs- 
nd Ab- 
1 nach 
p con- 
ockelte 
interste 
HABER- 
k-Zinn- 
an, 
Ir ein- 
issigste 
offgas- 
abge- 
hydrat, 
(5) 30, 
ag. 41. 
7. 829; 
„1701. 
Traite 
ORREN, 
LINER, 
ONE U. 
| Lów, 
g. 172. 
I; 71, 
$3725; 
y, 116. 
1879, 
EMPEL, 
2) 38, 
7. 821, 
ckl. d. 
ntralh. 
ig. 28. 
Wasserstoff. 9 
2. 1 Gew.-Theil möglichst fein zertheiltes Eisen oder Eisenpulver werden mit 2 Gew.-Thln. 
Kalk-, Barium- oder Strontiumhydrat innig gemischt und in Róhren, Cylindern, Kisten oder 
Retorten von Thon bezw. Eisen bis zum beginnenden Glühen des Gemisches erhitzt (74). Die 
Zersetzung verläuft nach. folgendem Schema: 
Fe + Ca(OH),= FeO + CaO + H,. 
3. KONTHER stellt Wasserstoff aus Eisen und Salzsäure dar unter gleichzeitiger Wieder- 
bildung der letzteren (75). Das Verfahren beruht einerseits auf der Einwirkung von Salzsäure aut 
Eisendrehspähne, andererseits auf der Zersetzung des gebildeten Eisenchlorürs durch plötzliche 
starke Erhitzung im Sinne folgender Gleichung: 
Fe 4- 92HC] z FeCl,-- H,. 
3FeOl, + 4H,O — Fe,O,4- 6HCI 4- H,. 
4. BELON leitet Wasserdampf über glühendes Eisen und reduzirt das gebildete Eisenoxyd 
durch Kohlenstaub (76). 
5. LATTCHINOFF stellt Wasserstoff auf elektrischem Wege dar. 
Seine Vorrichtung dazu besteht aus einer Gleichstrommaschine, einer Batterie von elektro- 
lytischen Zersetzungszellen mit Einrichtungen zur getrennten Ableitung des Sauerstoffs und 
Wasserstoffs, Trockenapparaten und Gasometern für die Gase. Aus letzteren werden dieselben 
in Stahlcylinder gedrückt und in comprimirtem Zustande versandt. Eine besondere Zellen- 
einrichtung gestattet die Herstellung comprimirten Gases ohne Zuhilfenahme von Pumpen (77). 
6. Wirken Kohlenoxyd und Wasserdampf abwechselnd auf glithende Eisenerze ein, so 
wird metallisches Eisen, Eisenoxyd und Wasserstoff gebildet (78). 
7. Lässt man glühende Kohle auf Wasserdampf einwirken, so spielen sich folgende 
Processe ab: 
1. C+2H,0 = CO, + H;. 
2. CHCO,=—2C0. 
3. CO-E- H,O — CO,4- H,. 
Die erste Umsetzung beginnt bei 550°, die zwischen CO, und H, zwar schon bei 600°, 
wird aber erst oberhalb 900? berücksichtigungswerth (79). Daher hat man es in der Hand, 
durch Regulirung der Temperatur den Gehalt an Kohlenoxyd auf ein ganz geringes Maass 
herabzudrücken; ihn vollstindig hinwegzubringen gelingt nicht. LANGLOIS (80) versuchte, die 
Menge des entstehenden Kohlenoxyds dadurch zu vermindern, dass er die Kohlenschicht ab- 
kürzte. Der Versuch war aber resultatlos, da das Kohlenoxyd nur zum Theil auf Kosten der festen 
Kohle entsteht. VERVER (81) constatirte, dass das technische Gas bei geeignetem Verhiltniss 
von Wasserdampf, d. h. wenn derselbe in geeigneter Menge zugeführt wird, fast vollständig 
kohlenoxydfrei sei. Die reichliche Zufuhr von Wasserdampf verhindert nämlich in erster Reihe, 
dass die Kohlensäure mit der Kohle in längerer Berührung bleibt; dadurch wird dem Kohlen- 
oxyd eine Entstehungsquelle wenn auch nicht verschlossen, so doch schwerer zugänglich 
gemacht. Dann aber bewirkt sie auch eine Temperaturerniedrigung, da die Verbrennung von 
Kohle zu Kohlensäure auf Kosten des Wasserdampfes von einer negativen Wärmetönung im 
Betrage von — 39780 Cal. begleitet ist (82). 
Die Kohlensäure ihrerseits lässt sich durch eine Verlängerung der Kohlenschicht zwar 
nicht ganz, aber doch grösstentheils beseitigen. Vollständig aus dem Grunde nicht, weil sich 
zwischen den oben angeführten 3 Processen ein von den Temperatur- und Mengenverhältnissen 
der wirkenden Substanzen abhängiger Gleichgewichtszustand herstellt (83). 
Das auf die eben beschriebene Weise dargestellte, von CO, durch Kalk befreite (84) 
Gas, also ein Gemenge von Kohlenoxyd und Wasserstoff, ist das sogen. Wassergas, welches 
sowohl zu Heiz- wie Beleuchtungszwecken sich immer grössere Verbreitung verschafft, trotz der 
ungünstigen Prognose, die ihm von fachmännischer Seite gestellt worden ist (85). 
Der Process bei der Wassergasbildung konsumirt für je |. Grm. Wasserstoff 14795 Cal., 
ist also ein endothermischer. Er bedarf also von aussen zugeführter Wärme, wenn nicht die 
Reaction in Folge von Abkühlung zum Stillstand kommen soll. Zu diesem Zweck wird der 
Wasserdampf, bevor er in den Apparat tritt, überhitzt, oder mit Luft gemengt, die die Kohle 
zu Kohlenoxyd oxydirt, wodurch Wärme entwickelt wird. In beiden Fällen erhält man ein 
wasserstofthaltiges Kohlenoxydgas (SIEMENS-Gas). Man kann aber auch abwechselnd Luft und 
   
   
  
    
  
  
   
  
    
  
  
   
  
  
  
  
   
   
  
   
  
  
  
   
   
  
   
   
   
   
  
  
  
   
   
   
   
   
  
  
   
   
   
  
  
    
    
  
   
  
  
   
   
  
  
    
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.