Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 13. Band)

   
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Yttrium. 361 
wart einer Spur von Terbinerde an. Vergl. auch Popp (51), BERLIN (59), DE- 
LAFONTAINE (60). 
DusomN (62) hat die Yttererde in durchsichtigen, stark lichtbrechenden, 
optisch aktiven Trapezoédern erhalten, dadurch, dass er Ytterererde mit Chlor- 
calcium zwei Stunden bei Rothglühhitze glühte; die Krystalle werden schwierig 
von Säuren, am besten noch von Schwefelsäure, nicht aber von schmelzender 
Soda angegriffen. 
In der nicht leuchtenden Flamme ist sie weder schmelzbar noch flüchtig. 
In Salpetersäure; Chlorwasserstoffsäure und verdünnter Schwefelsäure ist sie in 
der Kälte schwierig, beim Erwärmen leichter löslich unter Bildung vollkommen 
ungefárbter Lósungen. Die Verbindungen der Yttererde reagiren sauer und 
besitzen einen süssen, adstringirenden Geschmack (34). Die Yttererde ist nächst 
der Erbinerde mit den stärksten basischen Eigenschaften begabt. Aus Ammoniak- 
salzen treibt sie beim Kochen Ammoniak aus (5). 
Nach DELAFONTAINE (60) giebt die von Erbin und Terbin befreite Yttererde 
vor dem Lóthrohr mit Borax oder Phosphorsalz eine in beiden Flammen klare, 
in der Hitze und in der Kälte farblose Perle. 
Physikalische Eigenschaften der Yttererde. 
Die oben angeführten Arbeiten über die Trennung der selteneren Erdmetalle 
enthalten eingehende Studien über die quantitative Bestimmung der Yttererden, 
die in der Natur meist vereinigt vorkommen und wegen ihrer ähnlichen chemi- 
schen Eigenschaften und Reactionen nur unter Anwendung der grössten Mühe und 
Sorgfalt von einander zu trennen sind. Durch die Kenntniss ihrer physikalischen 
Eigenschaften und zwar speciell durch ihre Spectren ist das alleinige Mittel zur 
Prüfung auf ihre Reinheit gegeben worden. In ihren Abhandlungen haben 
BuNsEN (80), BUNSEN und BaHR (64), AUER v. WELSBACH (36), BETTENDORF (11), 
Knuzss (40) u. A. Verfahren zur qualitativen und quantitativen Bestimmung jener 
Körper festgestellt, die sich auf ihr optisches Verhalten gründen. 
Durch Anwendung eines neuen Verfahrens, durch sehr oft wiederholte 
fractionirte Fällung des Yttriumoxyds, glaubt CROOKES (63) bewiesen zu haben, 
dass das jetzige Yttrium in 5, wahrscheinlich aber in 8 Bestandtheile gespalten 
werden kann, welche, in dem Rohr für strahlende Materie (radiant matter tube) 
untersucht, verschiedene Spectren zeigen. 
Ueber Aequivalentbestimmung der Yttererde durch Ueberführung von Oxyd 
in wasserfreies Sulfat s. KRuxss (92). 
Ihr Molekulargewicht betrigt 227-0, ihr spec. Gew. 5'046, ihre spec. 
Wärme 0:1026, ihre Molekularwárme 23:29, ihr Molekularvolumen 44:99 [NILSON 
(65). Nach K. ANGSTRÔM ist die Yttererde (65) magnetisch. 
Die Yttererde unterscheidet sich von der Erbinerde nach Baum und BUNSEN 
(34) dadurch, dass sie beim Erhitzen in der Oxydationsflamme nicht wie letztere 
mit grünem, sondern mit weissem Lichte glüht; sie zeigt weder selbst die ge- 
ringste Spur eines leuchtenden Spectrums, noch geben die Lôsungen ihrer Ver- 
bindungen ein Absorptionsspectrum [DELAFONTAINE (71)]. 
Methoden, um móglichst glánzende Funkenspectren der Yttererde zu erhalten, 
beschreibt AuER v. WELSBACH (66). 
Untersuchungen über abwechselnde Auslóschung der Spectren des Yttriums 
finden sich bei CRooxEs (67), über die Fluorescenz des Vttriums bei LECOQ DE 
BOISBAUDRAN (68, 86). 
   
   
   
  
   
  
  
  
    
    
  
  
  
   
   
  
   
   
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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