Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 13. Band)

Handworterbuch der Chemie. 
Vttriumperchlorat, Y(CIO,); -- 9H40, sehr zerfliessliche Krystalle [Crivg 
und HoEGLUND (103)] 
Yttriumbromid, YBr,. Brom und Yttererde unter Wasser in Berührung 
gebracht, wirken hóchst unbedeutend auf einander ein. Wird dagegen Yttererde 
in Bromwasserstoff gelóst, so erhült man beim Abdunsten einen dicken Syrup, 
aus dem sich kleine, zerfliessliche Krystalle abscheiden [BERLIN (82), CLEvE und 
HoEGLUND (103)]. Nach Dvsoin (111) bildet es sich durch Erhitzen der Yttererde 
mit Brom in einem Kohlenoxydstrom [siehe auch PETTERSON (119)] ir analoger 
Weise wie Chloryttrium. — Es ist farblos, leicht schmelzbar und in einem Gas- 
strom sehr leicht flüchtig. 
Mit Wasser giebt es ein Hydrat YBr,, 9H,O, welches lange, farblose, 
hygroskopische Nadeln bildet und über Schwefelsáure Wasser verliert [CLEVE und 
HOEGLUND (103)]. 
Yttriumbromat, Y(BrO,); + 9H,O [CLEVE und HOEGLUND (103)], entsteht 
durch Einwirkung von Bariumbromat auf Yttriumsulfat; beim Verdunsten im Vaccuum 
entstehen farblose, feine Nadeln, die sich in der Hitze in Bromyttrium verwandeln. 
Detoniren nicht durch einen Hammerschlag, wenn sie mit Kohle und Schwefel 
gemengt werden; über Schwefelsäure verliert der Körper 7°5 H,O [BERLIN (82)]. 
Yttriumjodid, VJ,. Frisch gefillte Vttererde löst sich in Jodwasserstoff- 
säure; beim freiwilligen Verdunsten der Lösung über Schwefelsäure schiessen 
kleine, klare, zerfliessliche Krystalle an, die Tetraéder mit abgestumpften Ecken 
zu sein scheinen. Sie lósen sich leicht in Wasser, aber wenig in Alkohol; beim 
Glühen zerfállt die Verbindung in basisches Jodyttrium, an der Luft brüunt es 
sich sehr schnell [BERLIN (82), CL£ve und HOEGLUND (103)]. 
Yttriumjodat, Y(JO3); + 3H,0, resultirt aus Yttriumsalzen und HJO, 
[CLEvE und HOEGLUND (103)], bildet ein weisses Pulver, welches sich in 190 Thin. 
Wasser löst, in Salpetersäure aber nur wenig löslich ist. — Beim Eindunsten der 
Lösung scheidet es sich als weisse Rinde aus, welche kein Krystallwasser enthält. 
Beim Glühen an der Luft zersetzt es sich mit Explosion und Feuererscheinung, 
wobei sich Jod und Sauerstoff entwickeln [BERLIN (82) und CLEvE und 
HoEGLUND (103)]. 
Yttriumperjodat, (YO)JO,+ 4H,O [CLEVE (120)] oder Y,0,-J,0,-8H,0 
(114)], entsteht durch Versetzen von Yttriumacetat mit Ueberjodsáure bis zur Lósung 
des anfangs entstehenden Niederschlages. Aus der klaren Flüssigkeit scheidet 
sich nach làngerem Stehen ein krystallinischer Niederschlag aus. Die Verbindung 
3Y,0,7,0,6H,0(Y,],0,,, 6H40), wird als weisser, voluminóser Niederschlag 
erhalten, wenn HJO, zu uberschiissigem Yttriumacetat zugefiigt wird [CLEVE und 
HoOEGLUND (103)]. 
Yttriumfluorid, VFl,. Natürlich kommt es vor als Mischung mit Fluor- 
calcium und Fluorcerium im Vttrocerit von Finbo (cf. pag. 357). Lôsungen 
der Yttriumsalze werden von freier Fluorwasserstoffsiure, Fluoralkalien oder 
Fluorammonium gefállt; das Fluorid ist ein gelatinóser, wasserhaltiger, in einem 
Ueberschuss von Fluorwasserstoffsiure unlóslicher, in Mineralsáuren lóslicher 
Niederschlag, welcher geglübht ein weisses Pulver bildet und dann in den con- 
centrirtesten Sáuren unlóslich ist. Nur durch Digeriren mit concentrirter Schwefel- 
säure wird er zersetzt [PorP (51), CLÈvVE und HOEGLUND (103)]. 
Yttriumcalciumfluorid, beschrieben von S. L. PENFIELD (121). 
Yttriumkieselfluorid. Frisch gefillte Yttererde 16st sich in nicht zu 
verdünnter Kieselfluorwasserstoffsáure auf, bei langsamem Abdunsten der Lósung 
     
   
     
    
   
    
  
    
   
    
   
   
   
    
  
  
   
  
  
   
  
  
   
  
  
   
  
  
   
    
     
  
  
   
   
   
     
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