30 Handwörterbuch der Chemie,
gewissen chemischen Mitteln, in der Wärme oder in der Lebenskraft der Vege-
tabilien gefunden zu haben.
Ueber die Umwandlung des Wassers in Stein durch chemische Mittel kann
hinweggegangen werden, da es sich hierbei nur um betrügerische Manipulationen,
zu denen sich die Alchemie hergab, handelte.
Anders ist es aber mit der Einwirkung der Hitze auf Wasser. In der zweiten
Hälfte des 17. Jahrhunderts glaubten BoyLE und BORRICHIUS zu gleicher Zeit,
Wasser durch Erhitzen in Erde umgewandelt zu haben. Sie erhielten nämlich
bei der Destillation von reinem Wasser, wofür sie das Schnee-, Regen- oder
Hagelwasser ansahen, immer einen mehr oder weniger beträchtlichen testen
Rückstand. BorricHus behauptete sogar, wenn man das Destilliren oft genug
wiederhole, so würde alles Wasser zu feuerfester, unschmackhafter Erde. Dieser
durch das Experiment scheinbar unterstützten Anschauung traten die meisten Natur-
forscher bei und man ging von ihr nicht ab, selbst als von namhaften Gelehrten, wie
BoERHAVE, LE Rov u. a. bewiesen wurde, dass der feste Rückstand von Staub
aus der Atmosphüre, sowie von autgelóstem Glase herrühre. Etwas mehr, wenn
auch nicht vollstándig überzeugend, wirkten nach dieser Richtung hin die auf
die Auflósungsfühigkeit des Wassers für Glas ctc. bezüglichen Untersuchungen
LAVOISIER's, SCHEELE’s und DALBERG’s. Die Wärme als Grund der Umwandlung
des Wassers in Erde wurde erst mit der Kenntniss der Zusammensetzung des
Wassers beseitigt.
Gleich lange dauerte es, bis man auch die Lebenskraft als Umwandlungs-
ursache fallen liess. vaN HEeLMmoNT, BOYLE u. a. suchten die Lehre des THALES,
dass das Wasser die erdigen Bestandtheile der Pflanzen bilde, experimentell zu
beweisen. Als man aber erkannt hatte, dass chemische Mittel nicht im Stande
wären, die Verwandlung des Wassers herbeizuführen, ging man auch von jener
Ansicht ab.
Die volle Aufklärung der Natur des Wassers wurde eingeleitet durch die
vervollständigte Kenntniss des Wasserstoffs, Dass dieser bei der Verbrennung
Wasser bilde, war lange vor der Synthese des letzteren bekannt, wurde aber
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