Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 13. Band)

Handwörterbuch der Chemie. 
m-Amidozimmtsáure, m-NH,'C,H,; CH:CH-COOH, wird durch Re- 
duction von m-Nitrozimmtsäure mit Eisenvitriol und Baryt oder mit Zinnchlorür 
und Salzsäure gewonnen (221, 222). 
Darstellung. Man giesst die ammoniakalische Lósung von 1 Thl. m-Nitrozimmtsäure 
in ‚eine mit Ammoniak übersáttigte, heisse Lösung von 9 Thln. Eisenvitriol übersáttigt nach 
Beendigung der Reaction mit Salzsäure und erhitzt bis zu erfolgter Lösung. Beim Erkalten 
krystallisirt das Chlorhydrat der Säure aus, welches mit verdünnter Salzsäure gewaschen, in 
heissem Wasser gelöst und durch Natriumacetat zerlegt wird. 
Die m-Amidozimmtsäure bildet lange, hellgelbe Nadeln vom Schmp. 180 bis 
181°, ist schwer löslich in kaltem, leichter in heissem Wasser, leicht in Alkohol 
und Aether; sie verbindet sich mit Sáuren und Basen. 
Salze. Chlorhydrat, C,H,NO,'HCI (bei 100?), bildet glänzende Blittchen. 
Nitrat, C4H4NO,'HNO,, krystallisirt in Nadeln. 
Bariumsalz, Ba(C,H,NO,),-1- 2H,0, stellt in Wasser sehr leicht lósliche Blüttchen dar. 
Das Kupfersalz ist ein grüner Niederschlag. 
m-Rhodanamidozimmtsáure, C,,H,,N40,5, CNSH-H,N-C,H,'CH: 
CH COOH, wird durch Zusammenbringen von wássriger Rhodanwasserstoffsáure 
mit m-Amidozimmtsáure gewonnen (220). — Weisse Krystalle vom Schmp. 
148 bis 149°; löslich in Wasser, Alkohol Ammoniak und heissem Eisessig. 
Schmeckt sauer und lôst sich mit saurer Reaction. Giebt mit Eisenchlorid 
Rhodanreaction. Die Dämpfe reizen zum Husten. 
p-Amidozimmtsäure, p-NH,'C,H,'CH:CH'COOH, wird durch 
Reduction von p-Nitrozimmtsäure mit Eisenvitriol und Ammoniak (221, 218) oder 
von p-Nitrozimmtsáureathylester mit Zinn und Salzsáure (223) dargestellt. 
Darstellung. 1. Man giesst eine heisse Lósung von 30 Grm. p-Nitrozimmtsáure in 
200 Grm. verdünntem Ammoniak in eine heisse Lósung, welche 270 Grm. krystallisirten Eisen- 
vitriol, 750 Grm. Wasser und etwa 200 Grm. Ammoniak, — einen Ueberschuss — enthält. Nach- 
dem man 10 Minuten auf 100? erwürmt hat, übersüttigt man die filtrirte Lósung mit Essigsáure. 
2. Man lóst 25 Grm. p-Nitrozimmtsáureáüthylester in móglichst wenig heissem Alkohol und 
fügt dieser Lósung 120 Grm. Zinn und 100 Grm. 88 proc. Salzsáure hinzu. Nach beendeter 
Reaction verdünnt man mit 2 Liter Wasser, entzinnt mit Schwefelwasserstoff und dampft zur 
Krystallisation ein. 
Die p-Amidozimmts&ure krystallisirt in feinen, hellgelben Nadeln, die unter 
Gasentwicklung bei 175 bis 176? schmelzen, sie ist leicht lóslich in heissem 
Wasser, weniger in kaltem; Alkohol und Aether nehmen sie leicht auf; sie ist 
sehr unbestdndig; schon beim Umkrystallisiren verharzt sie. Salpeterschwefel- 
sáure erzeugt Dinitroamidostyrol; salpetrige Säure liefert p-Cumarsáure; Jod- 
wasserstoffsiure und Phosphor, sowie Natriumamalgam reduciren zu p-Amido- 
hydrozimmtsáure (224). 
Salze. Chlorhydrat, C,H,NO,HCI (bei 100°), bildet in Wasser üusserst leicht lós- 
liche Nadeln. 
Das Bariumsalz ist amorph und in Wasser leicht loslich. 
Acetyl-p-Amidozimmtsiure, C,,H,,NO,, NH(C,H,OY CH, CH: 
CH:COOH, durch Einwirkung von Essigsáureanhydrid auf p-Amidozimmtsäure 
gewonnen, bildet lange Nadeln und Bláttchen vom Schmp. 259 bis 260°. Sie 
ist leicht löslich in heissem Alkohol und Eisessig, schwerer in Wasser, fast 
unlóslich in Aether, Benzol und Ligroin. Rauchende Salpetersáure erzeugt erst 
ein Nitroderivat und darauf Dinitroacetamidostyrol (225). 
p-Rhodanamidozimmtsáure, C,,H,,N,0,S HCNS:NH, C,H, 
CH:CH-:COOH, scheidet sich beim Vermischen concentrirter Lósungen äqui- 
   
    
  
   
     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
    
    
    
   
    
   
  
  
   
  
  
   
  
  
    
    
   
  
  
   
    
   
    
  
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