Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 13. Band)

Handwörterbuch der Chemie. 
  
4.08 
Es bildet breite, lange, bräunliche Nadeln, die sich mässig in kaltem Wasser 
lösen. 
o-Hydrazinzimmtsáure, Cj,H,,N,O,, NH,NH'C,H,CH:CH:'COOH, 
wird durch Einwirkung von concentrirter Salzsáure auf sulfohydrazinzimmtsaures 
Natrium erhalten (230, 234). 
Darstellung. Man reibt sulfohydrazinzimmtsaures Natrium mit concentrirter Salzsäure 
zum Brei an und erhitzt auf dem Wasserbade, bis derselbe braun und dünnflüssig wird. Nach 
dem Erkalten neutralisirt man nahezu mit Natron, füllt durch wenig Natriumacetat harzige Bei- 
mengungen, versetzt die filtrirte Lósung mit 10 Thln. Natriumacetat und verdampft sie auf die 
Hälfte ihres Volums. Die ausgeschiedene Hydrazinzimmtsáure wird mit heissem Alkohol ge- 
waschen. 
Sie bildet schwach gelbe Krystalle, welche unter Bildung von Essigsäure 
und Indazol bei 171° schmelzen. Sie wird von Wasser sehr schwer aufge- 
nommen, ist fast unlöslich in siedendem Alkohol, Aether, Benzol, Ligroin, 
während heisse Essigsäure ziemlich leicht löst. Die letztere Lösung bleicht 
Lackmus und Indigo und reducirt FEHLING’sche und ammoniakalische Silber- 
lösung. Die wässrige Lösung zersetzt sich beim Eindampfen; die Säure reducirt 
sich in alkalischer Lósung an der Luft leicht 7u Indazolessigsäure. 
Chlorhydrat, C,H, N,0, HCI, ist ein Krystallpulver, das sehr leicht lóslich in Wasser, 
etwas schwerer in Alkohol, unlöslich in Aether ist. 
Ho 3 ; . ~ mpi CHI CHS . 
o-Hydrazinzimmtsäure-Anhydrid, C,H, N,0, CHAN NH) CO, 
erhält man neben Hydrazinzimmtsäure beim Zersetzen von sulfohydrazinzimmt- 
saurem Natrium durch heisse, verdünnte Salzsäure (232). — Es bildet feine, un- 
zersetzt flüchtige Nadeln vom Schmp. 127°, ist leicht löslich in Wasser und 
aus dieser Lösung durch concentrirte Alkalien fast vollständig fällbar; wird 
auch von Alkohol und Aether leicht aufgenommen. FEHLING’sche und ammo- 
niakalische Silberlösung wird nicht verändert. Salpetrige Säure erzeugt Carbo- 
styryl. 
Phenylhydrazinzimmtsáure, C,H,O,.C,H,N,, aus Zimmtsáure und 
Phenylhydrazin, bildet Nadeln vom Schmp. 110? (251). 
INE 
NEUE ONE 
NC-CH,-COOH 
Erwürmen von diazosulfozimmtsaurem Natrium mit Salzsáure, sowie beim Schütteln 
Indazolessigsiure, C,H. N,0,, CH, entsteht beim 
einer alkalischen Lösung von o-Hydrazinzimmtsäure mit Luft (233). Es bildet 
feine, gelbliche Nadeln, die unter Entbindung von Kohlendioxyd bei 168 bis 
170° schmelzen. Sie ist sehr leicht löslich in heissem Wasser, Alkohol, Aceton, 
und Eisessig, schwerer in Aether, sehr schwer in Chloroform, Benzol und Ligroin. 
Bei der Destillation zerfällt sie in Kohlendioxyd und Methylindazol. 
Liefert ein Nitrosoderivat, C,H,N,0,(NO), das aus Essigäther in bei 
123° unter Zersetzung schmelzenden, gelben Krystüllchen sich abscheidet. Brom- 
wasser erzeugt das 
Bromid, C,H,BrN,O,, das unter Gasentwicklung bei 200? schmelzende 
Nadeln bildet. 
Kupfersalz, Cu(C,H,N,0,) + 2H,0, ist ein blassgrüner, schleimiger Niederschlag, 
der, unlôslich in heissem Wasser, von heissem Alkohol etwas aufgenommen wird und daraus 
in feinen, grünen Nädelchen krystallisirt. 
Sulfohydrazinzimmtsäure,  C,H,,N,80,, HSO,- NH. NH. C,H,- 
CH:CH-COOH, wird durch Reduction von diazosulfozimmtsaurem Natrium 
gewonnen (232). 
   
   
     
  
   
    
    
   
   
   
    
   
   
    
  
  
     
    
  
    
    
  
  
    
    
    
   
    
    
    
  
   
    
  
   
  
  
    
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