442 Handwörterbuch der Chemie.
9 Thln. Wasser, filtrirt nach 24 Stunden und extrahirt den getrockneten Niederschlag mit Chloro-
form (15).
Es bildet goldgelbe Nadeln, die unter Zersetzung bei 212° schmelzen.
Fast unlöslich in kaltem Alkohol und Aether, löst es sich in Chloroform und
Nitrobenz l. Eisenvitriol und Nordhäuser Schwefelsäure reduciren zu Indoin
Beim Auflösen in Vitriolöl entsteht in rothen Nädelchen Difsatozen
C,;H4,N50,, welches von Schwefelammonium, schon in der Kälte, DEN
in Indigo übergeführt wird. AHRENS.
Zink.*) Geschichtliches (1). Das Zink gehórt zu denjenigen Elementen
welche erst spát in ihrer Eigenthümlichkeit erkannt wurden. Zwar soll es ais
Metall bereits den alten Aegyptern bekannt gewesen sein, doch ist die Kenntniss
seiner Eigenschaften jedenfalls verloren gegangen (2). BasILIUS VALENTINUS nur
scheint es zuerst dargestellt zu haben, aber erst im 16. Jahrhundert wurde es
durch PARACELSUS als eigenthümliches Metall beschrieben und von ihm in seinem
System unter die Halbmetalle oder »Bastarde« der Metalle eingereiht. Die
Legirung des Kupfers und Zinks, das Messing, kannten schon die Alten, ohne
dass sie darin ausser Kupfer ein besonderes Metall vermutheten. Sie glaubten
vielmehr, wie aus den Schriften des ARISTOTELES hervorgeht, dass »das
Mossinócische Erz (die Mossinócier wohnten am schwarzen Meere, von ihnen
leitet. sich wohl die Bezeichnung »Messing« ab) so sehr hellglánzend sei, nicht
weil ihm Zinn zugesetzt werde, sondern weil eine in Mossinókien vorkommende
Erde mit ihm zusammengeschmolzen wurde.« Diese erdige Substanz wurde von
DIOsKORIDES und PLINtvs Cadmia benannt und von letzterem ausdrücklich als die-
jenige bezeichnet, die zur Messingbereitung dienen kann. Den Alchemisten war
das Messing auch wohlbekannt, und soll zu dessen Bereitung der im 5. Jahr-
hundert lebende Alexandriner ZosiwUs bereits die Vorschrift gegeben haben
auf schmelzendes Cyprisches Kupfer Tutia zu streuen. Gleichbedeutend m
Tutia gebrauchen arabische Schriftsteller Climia, das sowohl auf den natür-
lichen Galmei, wie auf zinkhaltigen Ofenbruch sich bezieht. Ueberhaupt wurden
damals Calaminaris (Galmei) und Tutia (Zinkoxyd), wie aus den Schriften Ar-
¥) 1) Kor», Bd. III, pag. 92. 2) Jahresber. 1888, pag. 6; HAUGHTON, Chem. News 58
pag. 99. 3) Jahresber. Mineral. 1857, pag. 312 u. 698. 4) Compt. rend. 55, pag. 218; Chem.
News 6, pag. 47; Journ. f. pr. Chem. 87, pag. 384; Pocc. Ann. 117, pag. 528. 5) CREDNER,
Elemente der Geologie 1887, VI. Aufl 6) Ann. Chem. Phys. (5) 21, pag. 256; Compt.
rend. 90, pag. 1573; 96, pag. 70. 7) Berl. Acad. Ber. 1854, pag. 12; POGG. Ann. 92, pag. 175 ;
Journ. f. pr. Chem. 62, pag. 317; Jahresber. 1854, pag. 358. 8) F. RAOULT u. H. BRETON,
Compt. rend. 85, pag. 40. 9) G. LECHARTIER u. F. BELLAMY, Compt. rend. 84, pag. 687.
o) Journ. f. pr. Chem. 73, pag. 410. 11) Berg.- und Hüttenm. Ztg. 35, pag. 225. 12) Zeitschr.
f. anal. Chem. 17, pag. 359. 13) das. 4, pag. 213 u. 468. 14) Berg- u. Hüttenm. Z:tg. 35
pag. 148 u. 173. 15) das. 35, pag. 304; Zeitschr. f. anal Chem. I7, pag. 357. 16) Journ.
pharm. 1857, pag. 431; Polytechn. Centralbl. 1858, pag. 285. 17) Journ. f. pr. Chem. 88,
pag. 486; Zeitschr. f. anal. Chem. I, pag. 21. 18) das. 9, pag. 465. 19) FRESENIUS, Anl. z.
quantitativ. Analys. VI. Aufl, Bd. II, pag. 369. 20) Berg- und Hiittenm. Ztg. 1882, pag. 4;
Ber. d. Deutsch. chem. Ges. 1882, pag. 262. 21) Zeitschr. f. analyt. Chem. 10, pag. 209.
22) Chem. Ztg. 1882, pag. 62; 1883, pag. 453. 23) Zeitschr. f. angew. Chem. 1892, pag. 166.
24) Zeitschr. f. analyt. Chem. 4, pag. 213. 25) das. 8, pag. 135; 14, pag. 199; REINDEL, das. 5,
pag. 460; RENARD, das. 8, pag. 459. 26) das. 13, pag. 379. 27) Americ. Chem. Journ. 4,
pag. 53; Zeitschr. f. analyt. Chem. 22, pag. 246. 28) Chem. Ztg. 1889, pag. 1220. 29) das. 1891.
pag. 223. 30) Zeitschr. f. analyt. Chem. 18, pag. 162; Ber. d. deutsch. chem. Ges. 1879, pag. I014-
31) Zeitschr. f. anal. Chem. 18, pag. 272. 32). B. ScHonER, das. 18, pag. 467. 33) Zeitschr. f.
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