450 Handwörterbuch der Chemie.
Das Rösten des Galmeis erfolgt, um bei der Reduction eine bessere Metallausbeute
zu erzielen, da bei der Destillation vorhandenes Wasser und Kohlensäure die Temperatur er-
niedrigen, oxydirend wirken oder bei plötzlicher heftiger Entwickelung ein Herausschleudern
des Erzes veranlassen könnten. Der Kieselgalmei wird hierbei auch aufgelockert; doch zeigt
er sich trotzdem bei der Reduction widerspenstiger, als der Edelgalmei.
Das Rösten der Zinkblende bietet grosse Schwierigkeiten wegen der Bildung von Zink-
sulfat neben schwefliger Säure und Zinkoxyd. Das Zinksulfat nämlich bedarf einer sehr hohen
Temperatur zu seiner Zersetzung, und doch muss letztere möglichst vollständig sein, da
sich bei der später erfolgenden Reduction aus Zinksulfat Schwefelzink bilden und die Aus-
beute an Metall erheblich vermindert werden würde. Man hat zur Verhütung der Zinksulfat-
bildung die verschiedenartigsten Zusätze zu den Erzen, wie Eisen, Metalloxyde, alkalische
Erden, eisenhaltiges Aluminiumhydroxyd, das als Bauxit in der Natur vorkommt, etc. empfohlen,
dieselben erhöhen jedoch den Verbrauch an Brennmaterial bedeutend oder greifen die Thon-
gefässe sehr stark an. Am zweckmässigsten hat sich bisher erwiesen, die gut zerkleinerte
Blende auf Flammöfen mit langgestreckter Sohle einer allmählich sich steigernden und
schliesslich sehr hohen Temperatur auszusetzen und durch hüufiges Umwenden der Luft den
Zutritt überallhin zu erleichtern. Um letzteres môglichst gleichmässig zu erzielen, wurden
Róstflammófen mit rotirendem Herde und feststehenden Krühlen construirt. In früherer Zeit
wurden Muffelófen zum Rósten verwendet (42), die jedoch bei unvollkommener Róstung grossen
Verbrauch an Brennmaterial erforderten und deshalb bald durch andere Constructionen ersetzt
wurden. Die noch heute vielfach in Gebrauch befindlichen Fortschauflungsófen haben den
Nachtheil, dass das Erz mittelst Handarbeit gewendet werden muss. Neuerdings hat map be-
sonderes Gewicht darauf gelegt, die schweflige Säure, die beim Rósten entweicht und die Um-
gebung belästigt, zu verwerthen. Wührend die Verwendung der schwefligen Süure zur Darstellung
von Sulfiten und Hyposulfiten, zur Sulfatisirung und Aufschliessung von gewissen Erzen, wie z. R,
von Alaunerzen auf den belgischen Alaunwerken de Laminne nur lokale Bedeutung haben
können, hat ihre Verwerthung für den Schwefelsäurebetrieb eine allgemeine Ausdehnung ge-
wonnen. Obwohl zur vélligen Entschweflung der Blende schliesslich direkte Erhitzung im
Flammofen nöthig ist, wobei die letzten Reste schwefliger Säure nutzlos in die Luft gehen,
hat man die Röstgase, welche in die Blechkammern entweichen sollen, doch vermittelst neuerer
Construction der Oefen bis zu 62 mit schwefliger Sáure anzureichern vermocht. Einer der
gebräuchlichsten und bewührtesten Oefen dieser Construction ist der von HASENCLEVER und
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