Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 13. Band)

   
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Zink. 473 
enthält dann häufig geringe Mengen Manganoxyd. Es krystallisirt hexagonal, 
hat die Hárte 4 bis 4:5 und zeigt eine blut- bis hyacinthrothe Fárbung. Auch 
auf künstlichem Wege kann man es in krystallisirtem Zustande gewinnen, so 
durch Glühen von Chlorzink im Wasserdampfstrome (1) oder von Zinkoxyd im 
langsamen Wasserstoffstrome (2). An Retorten und Oefen, welche zur Destillation 
des Zinks dienen, treten oft spiessfórmige Aggregate kleiner, glänzender Krystall- 
nadeln von Zinkoxyd auf, welche, wie vielfache Messungen ergaben, dem 
hexagonalen System angehören (3). SIDOT erhielt hexagonale Prismen von 
Zinkoxyd, wenn er Sauerstoff über erhitztes Zinkoxyd leitete (4), BRÜGELMANN 
durch Erhitzen des Nitrats glänzende, hemimorphe, hexagonale Pyramiden 
(5). ALEX GORGEU gewann hexagonales Zinkoxyd durch Erhitzen von 1 Thl. 
Zinksulfat mit 4 bis 1 Thl. Natrium- oder Kaliumsulfat in grünlichen, perlmutter- 
glänzenden Tafeln, während sich beim Calciniren von Zinknitrat Doppel- 
pyramiden, beim Erhitzen von 5 Thln. Zinkfluorid mit 6 Thln. Fluorkalium sechs- 
seitige Prismen mit aufgesetzten Pyramiden ergaben (6). 
Das Zinkoxyd wird als amorphes Pulver im Grossen durch Verbrennen 
von Zink an der Luft oder durch Erhitzen von kohlensaurem Zink und Zink- 
oxydhydrat dargestellt. 
Darstellung aus metallischem Zink. In einem Flammofen in zwei rückwärts 
zusammenstossenden Reihen liegende Retorten aus Glashäfenmasse werden bis zur Weissgluth 
erhitzt und dann mit Zink gefüllt. Dasselbe verdampft, entweicht durch in den Retorten 
befindliche Oeffnungen und trifft hierbei mit einem auf 300° erhitzten Luftstrom zusammen, 
der es zu Zinkoxyd verbrennt und in Kammern weiter fortführt, in denen es sich als lockere, 
weisse Masse (fores zinc oder Lama philosophica) absetzt. In der Regel werden die aus den 
Reductionsmitteln bei der Gewinnung des Zinks austretenden Dümpfe des Metalles direkt zu 
Oxyd verbrannt, 
Beim Verschmelzen zinkhaltiger Erze anderer Metalle in Schachtöfen setzt es sich bald als 
graugrüne Incrustation (7), bald in wohlausgebildeten Krystallen als »zinkischer Ofenbruch« 
ab. Uebrigens wird es auch direkt aus den Erzen dargestellt, so zu Newark in Pensylvanien 
und zu Ougrée bei Lüttich. Man reducirt hierbei die mit Coaks oder Anthracit gemengten 
Erze im Gebläseofen und verbrennt die entweichenden Dämpfe in einem Kanalsystem unter Luft- 
W. P. BLAKE, Sill. Am. Journ. (2) 13, pag. 417; G. RosE, Krystallochem. Mineralsyst. 1852, 
pag. 64; HAUSMANN, Abhandl d. k. Ges. d. Wissensch. z. Góttingen, 4. Inst., 1850, pag. 308; 
H. JorDAN, Wien. Akad. Ber. II, pag. 8; SCHABUs, ebendas. ir, pag. 9; F. C. WEBER, DINGLI. 
polyt. Journ. 148, pag.466; W. H. MILLER, Phil. Mag. (4) 16, pag. 292; G. vom RATH, 
PoGG. Ann. 122, pag. 406; G. GREIM, Zeitschr. f. Kryst. 14, pag. 410. 4) Compt. rend. 69, 
pag. 201. 5) Ann. Phys. (2) 4, pag. 283; Zeitschr. f. analyt. Chem. 1880, pag. 283; 1887, 
pag. 126. 6) Bull. soc. chim. (2) 47, pag. 146; Compt. rend. 104, pag. 120. 7) CALVERT, 
Sill. Am. Journ. (2) 23, pag. 185; J. W. MALLET, ebendas. pag. 184. 8) G. DARLINGTON, 
DrNGL. polyt. Journ. 169, pag. 445. 9) E. CL. PARNELL, Chem. News 42, pag. 201; DINGL. 
polyt. Journ. 235, pag. 408. 10) C. KOMAREK, DINGL. polyt. Journ. 238, pag. 96. 11) Chem. 
News 39, pag. 217; 40, pag. 13. 219. 12) F. C. GLASER, DINGL. polyt. Journ. 257, pag. 113. 
13) Rép. chim. appliquée 1, pag. 325; DINGL. polyt. Journ. 175, pag. 40. 14) BRANDES, Arch. 
d. Apotheker-Vereins im nordl. Deutschland 22, pag. 40; GRAHAM-OTTO, 5. Aufl, 3. Abthlg., 
pag. 774. 15) Arch. d. Pharm. (2) 65, pag. 136. 16) Jahresb. über d. Leistungen der chem. 
Technologie (Leipz. OTTO WIEGAND), 1880, pag. 100. 17) Ber. d. D. chem. Ges. 1883, 
pag. 2750. 18) Chem. News 24, pag. 177, 188. 19) Arch. Pharm. (2) 65, pag, 137 u. 67, 
pag. 151. 20) G. BRÜGELMANN, Zeitschr. f. analyt. Chem. 29, pag. 126; BROOKS, POGG. Ann. 74, 
Pag. 439; W. P. BLAKE, Sill. Am. Journ. (2) 31, pag. 371. 21) A. DITTE, Compt. rend. 72, 
pag. 762. 22) Derselbe, ebendas, pag. 858. 23) N. Arch. phys. nat. 4I, pag. 434; 42, 
Pag. 209. 24) PoGG. Ann. 143, pag. 354, 497. 25) BINEAU, Compt. rend. 41, pag. 509. 
     
   
  
  
  
  
  
   
  
   
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
   
    
  
  
   
  
   
   
    
   
   
    
    
  
  
   
   
   
    
   
    
    
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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