482 Handwörterbuch der Chemie.
ZnCl2KCl, Chlorzink- Chlorkalium, Kalium-Zinkchlorid. Wird
aus einer Lósung der Chloride in rhombischen Krystallen erhalten, welche das
spec. Gew. 2:297 zeigen (47, 48, 40).
Zn C1,2Na Cl 4- 3H40, Natrium-Zinkchlorid, krystallisit aus Lösungen
der entsprechenden Chloride in zerfliesslichen, hexagonalen Nädelchen (40).
Zn Cl,3CsCl, krystallisirt in monoklinen Prismen (49).
ZnCl,2CsCl, Tafeln (49). Wird erhalten, wenn man eine Lósung von
Chlorzink in concentrirter Salzsáure mit einer Cásiumchloridlósung in concen-
trirter Salzsäure versetzt. Ist in verdünnter Salzsäure und Wasser leicht löslich.
ZnCl,2RbCI, entsteht durch Eindampfen der gemischten Lösungen der
Chloride (49a).
ZnCl,BaCl, + 4H,0. Krystallisirt in kleinen, zerfliesslichen Nadeln aus
einer mit Chlorbarium versetzten concentrirten Chlorzinklósung vom Spec.
Gew. L'6. Die Nadeln zeigen ein spec. Gew. von 9:845 (so).
ZmCl, Mg Cl, + 6H,0. Unter Anwendung von Chlormagnesium in ähn-
licher Weise, wie die Bariumverbindung erhalten. Bildet sehr hygroskopische,
rhombische Prismen (50).
Zn Cl,PtCl, + 6 H,0, Zinkchloroplatinit (5o0a).
Bromzink, ZnBr,. Bromzink ist an der Luft sehr leicht zerfliesslich und
zerzetzlich. Es kann daher nur bei hôherer Temperatur unter Luftabschluss er-
halten werden. Verdampft man eine Lösung von Zink in wässriger Bromwasser-
stoffsáure, so hinterbleibt ein äusserst hygroskopischer Rückstand, aus dem durch
Sublimiren bei Luftabschluss wasserfreies Bromzink in weissen Nadeln gewonnen
werden kann. Dieselben zerfliessen rasch an der Luft und sind auch in Aether
und Alkohol löslich (51). Ihr specifisches Gewicht fand BOEDEKER zu 3:643 (53).
Das specifische Gewicht wüssriger Bromzinklósungen betrügt bei 19:5? bei einem
Procentgehalt
von 20:6 Thin. ZnBr, 1:1715
von 426 Thln. 1:3270
von 914 Thin. » 516101
von 1503 Thln. — , 18797
von 2247 Thin. . :,, 21441
von 3183 Thin. » 23914 (32).
Den Siedepunkt des Bromzinks bestimmten CARNELLEY und WILLIAMS in-
direkt zu 695 bis 699° (54), FRANZ FREYER und VicroR MEvER auf direktem
Wege zu 650° (55). Nach BERTHELOT (56) entbindet ein trockner Sauerstoffstrom
aus bis zur Verflüchtigung erhitztem Bromzink einen Theil des Broms. Durch
Glühen von Zink im Bromdampfe kann auch Bromzink erhalten werden.
Zinkoxybromide. Diese basischen Verbindungen von Zinkoxyd mit Brom-
Zink sind von ANDRÉ dargestellt und genauer untersucht worden (57).
ZnBry4 ZnO -- 13H40, scheidet sich in perlmutterglànzenden Blüttchen beim
Erkalten einer heissen Lósung von Zinkoxyd in concentrirter Bromzinklósung
ab. Die Bildungswärme des Oxybromids wurde zu + 3400 Cal. bestimmt (58).
Z£nBr,4ZnO + 10H,0. Erhitzt man Bromzink mit Zinkoxyd und setzt
Bromammonium bis zur Lósung hinzu, so scheidet sich diese Verbindung aus.
ZnBr,6ZnO 4- 35 H4O. Entsteht aus der vorigen Verbindung, wenn diese
mit Wasser lange ausgewaschen wird. Beide Verbindungen enthalten stets
Spuren von Ammoniak. Die Bildungswirme dieses Oxybromids beträgt
+ 6200 cal. (58).
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