Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 13. Band)

     
  
    
  
  
   
   
    
     
   
    
   
   
   
   
   
   
  
  
   
  
   
  
   
  
   
  
   
   
    
   
  
  
  
    
   
  
   
   
   
  
    
   
  
  
    
   
  
  
  
   
    
   
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Tetrathionsaures Zink, ZnS,O,. Durchsichtige, rhombische, gelbliche 
Krystalle, die leicht zerfliesslich sind (109). 
Saures tetrathionsaures Zink, (S,O,H),Zn. Kleine, verfilzte Nadeln. 
Durch Neutralisiren der WANKENRODER'schen Flüssigkeit mit basisch kohlensaurem 
Zink erhältlich. Leicht lóslich in Alkohol und Wasser (110). 
Selensaures Zink, ZnSeO, + 6 H,0. Dasselbe krystallisirt bei ge- 
wöhnlicher Temperatur mit 6 Mol. Wasser tetragonal, bei Temperaturen 
über 30° mit 5 Mol. Wasser triklin, oberhalb 50° ist sein Wassergehalt noch 
geringer. MITSCHERLICH (111) glaubte unterhalb 15° ein dem Zinkvitriol iso- 
morphes, mit 7 Mol. Wasser krystallisirendes Salz erhalten zu haben, was jedoch 
TopsoE nicht darzustellen vermochte. Das specifische Gewicht der tetragonalen 
Krystalle beträgt 9:395, das der triklinen 2:591. Die optischen Constanten für 
ZnSeO, -i- 6H4O bestimmten 'lTorsok und CHRISTIANSEN (112, 113). 
Von Doppelsalzen wurden dargestellt: 
ZnSeO, K,SeO, -r- 6H,O. 
ZnSeO,(NH,),8eO, 4- 6H4,O.  Farblose, monokline Krystalle vom spec. 
Gew. 2:20 (112). 
ZnSO,K,SeO, -- 6H,O. Erhalten durch Mischen der concentrirten 
Lósungen von Zinksulfat und Kaliumseleniat. Das gut krystallisirende Salz ist 
isomorph ZnSO,K,SO, und ZnSeO,K,SeO, (114). 
Selenigsaures Zink, ZnSeO; + 2H,0. Dasselbe erhält man durch 
Fállen einer verdünnten Zinksulfatlósung mit Natriumselenit (115) oder mit 
Kaliumselenit (116) als weisses, krystaliinisches Pulver. Durchsichtige Prismen 
des Salzes gewann BOULZoUREANO (117) beim Behandeln von Zinkcarbonat mit 
wässriger, seleniger Säure. Das neutrale Salz ist in Wasser fast unlóslich, giebt 
beim Erhitzen Wasser ab und schmilzt dann zu einer gelblichen Flüssigkeit. 
Bei Einwirkung concentrirter Lósungen von seleniger Sáure auf Zink bildet 
sich neben freiem Selen und Selenzink ein 4fach selenigsaures Zinkoxyd, 
ZnO4SeO, + 3H,0. Dasselbe krystallisirt in grossen, gelben, schiefen, 
rhomboëdrischen Säulen, die luftbeständig sind, in Wassergaber sich leicht zu 
einer sauren Flüssigkeit lôsen, die beim Erhitzen in selenige Säure und sich ab- 
scheidendes, neutrales Selenit zersetzt wird. Die gleiche Zersetzung findet beim 
Erhitzen der Krystalle auf 36 bis 40° statt (118). 
Phosphorsaures Zink, Zn3(PO,) + 4H,0. Das neutrale, phosphor- 
saure Zink kommt in der Natur als das seltene Mineral Hopëit vor. Es findet 
sich am Altenberg bei Aachen mit Galmei. In rhombischen Formen krystalli- 
sirend, zeigt es sehr vollkommene Spaltbarkeit, ist weissgrau und glasglänzend. 
Seine Hárte betrügt 2:5 bis 3, sein spec. Gew. 2:76. Künstlich erhält man es 
durch Fällen von Zinksalzlósungen mit überschüssigem, phosphorsaurem Alkali, 
bei gewöhnlicher Temperatur zunächst als gallertartigen, bald krystallinisch 
werdenden Niederschlag. Fällt man die Lösungen in der Hitze, so erhält man 
bald rhombische Täfelchen des Orthophosphates (119). Ein saures Salz, 
ZnHPO, + H,O, wie es GRAHAM angiebt (120), konnte weder HEINTZ bei 
Zusatz von viel freier Essigsäure erhalten (121), noch DEBRAY (110) beim Be- 
handeln von kohlensaurem Zink mit überschüssiger Phosphorsäure. Wurde im 
letzteren Falle die Lösung auf 250° erhitzt, so gewann man ein Salz, Zn,(PO,)» 
-- H,O. Durch Auflösen von Zinkoxyd in Phosphorsäure und Concentration 
der Lösung erhielt DEMEL (122) grosse, wasserhelle, trikline Krystalle des 2 fach 
sauren Zinkphosphats, ZnH,(PO,), + 2H,0, welche mit Wasser ein weisses, 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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