Handwörterbuch der Chemie,
Die elektrolytische Trennung des Zinks von denjenigen Metallen, mit denen
zusammen es in den Erzen vorkommt, ist bereits oben bei »Probiren der Erze«
in der Hauptsache besprochen worden.
Die Trennung des Zinks von Ku pfer und Cadmium gelingt bei Gegen-
wart freier Salpetersäure durch Elektrolysiren der Lösungen der oxalsauren Doppel-
salze. Kupfer fällt zuerst bei dem schwächsten Strom aus, doch muss dann
bald nach vollständiger Abscheidung des Kupfers der Strom unterbrochen werden,
damit sich nicht Zink auf dem Kupfer auszuscheiden beginnt (35). Aus der er-
wármten Lósung der Doppeloxalate wird durch einen Strom von 0-1 bis 0:15 Cbcm.
Knallgas in der Minute nur Cadmium, kein Zink ausgeschieden (36). EDGAR
F. SMITH und K. FRANKEL trennen Kupfer von Zink in phosphorsaurer Lôsung (37),
Cadmium und Zink (38) aus der Lósung der Kaliumdoppelcyanide. Eine andre
elektrolytische "Trennung giebt A. YvrgR an (39. Von Mangan und Chrom
wird Zink leicht durch Elektrolysiren der Doppeloxalatlósungen geschieden (40).
VORTMANN (41) elektrolysirt eine mit Kaliumtartrat und Natronlauge versetzte
Eisen-Zink- resp. Kobalt-Zinklósung mit einem Strome von 0:07 bis 1 Ampere
bei 2 Volt, wobei nur Eisen resp. Kobalt gefällt wird.
Die elektrolytische Trennung des Zinks in Cyankaliumlösung von Hg, Cd,
Ag, Au aus Doppelsalzen mit alkalischen Cyaniden beschreiben SurrH und FRANK
MUHR (42).
Für elektrolytische Trennung. des Zinks von den übrigen Metallen vergl.
unter andern (43) noch A. CrassEN: Quantitative Analyse durch Elektrolyse,
III. Aufl. 1892 bei Springer, Berlin. HANS ALEXANDER.
Zinn.*) Geschichtliches. Das Zinn ist schon im Alterthum bekannt
gewesen. In Aegypten soll zu einer Zeit, vierzig bis dreiundvierzig Jahrhunderte
vor der christlichen Zeitrechnung, als die Pharaonen die erste Pyramide er-
bauten, wahrscheinlich aus dem óstlichen Asien das zur Herstellung. von Bronce
erforderliche Zinn eingeführt worden sein. Die Bibel erwähnt das Zinn an
mehreren Stellen; so sagt EZECHIEL (Cap. 27, 12) in seiner Klage über die
Zerstórung der Stadt Tyrus: »Du (Tyrus) Last diesen Handel auf dem Meer
gehabt und allerlei Waare, Silber, Eisen, Zinn und Blei auf diese Märkte bracht;«
und in JEsaras 1, 25 ruft der Herr Zebaoth den abtrünnigen Juden zu: »Und
muss meine Hand wider dich kehren und deinen Schaum aufs lauterste fegen
und all dein Zinn wegthun.« Indessen ist die Bedeutung des hebräischen Wortes
Bodil nicht ganz sicher; die Uebersetzer verstehen darunter bald Zinn, bald Blei.
*) 1) BECK, Geschichte des Eisens, 1, pag. 78. 2) LEPSIUS, die Metalle in den ügypti-
schen Inschriften, I, pag. 114. 3) BLÜMNER, Technologie u. Terminologie der Gewerbe u.
Künste bei Griechen und Rómern. Leipzig 1886, Bd. 4, pag. 83. 5) ILIAS, 21, 593.
6) Prins, Hist. nat, 34, 163. 7) STRABO, 15, 724. 8) VON BAER, Archiv f. Anthropo-
logie, 9, pag. 265. 9) WEBER, Deutsche Monatsschr, 1833, pag. 670. 10) BECKMANN,
Geschichte der Erfindungen, 4, pag. 330. 11) FORBES, Phil. Magaz. (4) 29, pag. 133; 30,
pag. 142. 12) MUSPRATT’S, Technische Chemie von KERL u. STOHMANN, 3. Aufl. Bd. 7; BALLING,
Metallhüttenkunde, 1, pag. 12. 13) CALVERT u. Jouwso, Chem. News. 3, pag. 315, 357.
14) WIEDEMANN, PocG. Ann. 108, pag. 393. 15) MATTHIESSEN, PoGG. Ann. 130, pag. 50.
16) PERSON, Ann. chim. phys. (3) 24, pag. 129. 17) CARNELLEY u. WILLIAMS, Journ. chem.
Soc. 35, pag. 363. 18) MILLER, Phil. Mag. 22, pag. 263. 19) FRANKENHEIM, POGG. Ann. 11,
pag. 456. 20) STOLBA, Bull. soc. chim. 21, pag. 560. 21) HILLER, Ann. 85, pag. 253.
22) FRITZSCHE, Mémoires de l'acad. imp. d. St. Petersbourg 15, Nr. 5; Naturforscher 1869,
Nr. 47. 23) MARKOWNIKOFF, Jahresber. 1882, pag. 340. 24) SCHERTEL, Journ. prakt. Ch. (2)
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