Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 13. Band)

  
   
  
    
    
    
   
    
  
   
   
    
    
  
   
     
    
    
     
  
   
    
    
  
  
  
  
  
   
   
    
   
   
   
  
  
$16 Handwórterbuch der Chemie. 
bewirkt. Die gewöhnlichen Begleiter des Zinnsteins sind Schwefelkies (Vol.- 
Gew. 5), Kupterkies (4:8), Arsenkies (6 bis 6:4), Fahlerze (5:5), gediegen Wis- 
muth (9:6 bis 98) Wolfram (7:2 bis 7:5), Molybdànglanz (4:5 bis 4:6), Magnet- 
eisenstein (48 bis 5:2) Eisenglanz (6 bis 6:5) Zinkblende (4) Die Gangart 
besteht wesentlich aus Quarz (Vol.-Gew. 2:6 bis 2:8), Sand, Chlorit (2:65 bis 
2:85), Thonschiefer (2:5), Flussspath (8:18). 
Wenn die Metalle, die Schwefel- und Arsenverbindungen von hohem specifischem Gewicht 
fehlen, so genügt ein einfaches Waschverfahren. In Cornwall werden die gefórderten Erze 
zerschlagen und in drei Sorten getheilt, die für sich verwaschen werden. Die Erze werden 
nass gepocht, und die Pochtrübe wird in Absetzcanüle oder -sümpfe geleitet. Die Erzmehle 
werden dann in Schlimmgruben, in Riihrfissern oder besonders auf Rundtischen (zowed buadle) 
gewaschen. Diese runden Tische von oft sehr grossen Dimensionen haben eine conische Ober- 
fläche; Erz und Wasser kommen auf die Spitze des Kegels, und da wegen der conischen 
Form die Geschwindigkeit der herabfliessenden Masse immer mehr und mehr verringert wird, 
so wird die Separation der Erze nach ihrem specifische Gewicht eintreten. Ein Band, welches 
die conische Wand berührt und sich um die Achse des Kegels dreht, fegt die Oberfläche rein. 
Alluvionen von 3% Zinnoxydgehalt kónnen durch solche Waschverfahren bis auf 509 ange- 
reichert werden. 
Wenn die Erze, wie die sáchsischen Zinnzwitter, sehr fest sind, so geht dem Verpochen 
und Verwaschen ein Mürbebrennen voraus, wonach die quarzige Gangart sich leichter zer- 
kleinern lässt. Hierauf erfolgt dann das Verpochen und weitere Verarbeiten auf Stossherden 
und Siebsetzapparaten. 
Durch diese Verfahren wird das Erz wesentlich nur von dem gróssten Theil der Bergart 
befreit. Die Metalle, Sulfide oder Arsenide, deren specifisches Gewicht dem des Zinnsteins 
nahe steht, finden sich auch noch in den concentrirten Schliegen. Um die Sulfide und Arsenide 
in specifisch leichtere Oxyde, die sich dann durch abermaliges Waschen abscheiden lassen, 
umzuwandeln, werden die Schliege einer Róstung unterworfen. Als Róstófen werden Flamm- 
0fen verwendet, an die sich Condensationskammern zur Aufnahme von Róstprodukten an- 
schliessen. Diese Kammern müssen namentlich dann sehr ausgedehnt sein, wenn, wie es ge- 
wöhnlich der Fall, arsenige Säure bei der Röstung entwickelt wird. Das Zinnoxyd selbst ver- 
ändert sich durch die Róstung nicht. Bei dem oxydirenden Rósten bilden sich auch schwefel- 
saure und arsensaure Salze, die auch durch Steigerung der Temperatur am Schluss des Róstens 
oder Einmengung von Kohle nicht vóllig zu zersetzen siad. Ferner enthalt das Róstgut immer 
noch geringe Mengen unzersetzter Schwefel- und Arsenverbindungen. Dadurch, dass das Róst- 
gut, mit Wasser befeuchtet, der Luft ausgesetzt wird, geht ein Theil der Sulfide in elósliche Sul- 
fate über, die bei der folgenden Schlümmarbeit entfernt werden. 
Die Róstofen sind ziemlich verschieden construirt; die Herdsohlen nehmen 5 bis 10 Ctr. 
Róstgut auf. Einen gebrüuchlichen Róstofen zeigen Fig. 419 und 420. Das zuerst auf dem 
Gewölbe des Ofens getrocknete Erz wird durch die mit einer Thonplatte verschliessbare Füll- 
ôffnung f in Portionen von 600 bis 700 Kgrm.  Erzschlieg auf den Herd herabgestürzt. Wenn 
die Erze arsenreich sind, so wird die Esse durch einen Schieber bei c geschlossen, damit 
möglichst wenig arsenige Säure durch die Esse entweichen kann. Dafür wird der zu den 
Condensationskammern führende Kanal £ geóffnet, in welchen die Verbrennungsprodukte mit 
schwefliger und arseniger Süure durch den Fuchs 4 und Kanal 7 gelangen. Der Kanal % ist 
1 Meter hoch und weit und oft 100 Fuss lang. Er ist oft mehrfach gebrochen und mündet 
in den Giftthurm 2 von 6 Meter Lünge und Breite, welcher durch Scheidewünde in mehrere 
Kammern getheilt ist, wo die vollstindige Condensation der arsenigen Sáure stattfindet. Von 
hier aus können die nicht condensirten Gase und Dämpfe durch den Schornstein x in die 
Atmosphäre entweichen. Man röstet gleich anfangs bei hoher Temperatur, um einen von 
grauem Arsenmehl möglichst freien Arsenik zu erhalten. Bei arsenarmen Schliegen feuert man 
anfangs gelinde, um eine Sinterung möglichst zu vermeiden. Zu diesem Zwecke muss der 
Schlieg während der Röstung auch häufig durchgekrält werden. Zum Schutze des Arbeiters 
dabei dient die vor der Arbeitsóffnung c befindliche Esse & Wenn die Rauchentwicklung 
  
    
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