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Handworterbuch der Chemie.
Häufig enthalten die Zinnerze Wolframit, (Fe, Mn) WO,, welcher wegen seines höheren
specifischen Gewichtes bei dem Zinnoxyd bleibt. Das Wolfram würde beim Schmelzen zum Theil
in das Zinn übergehen und dessen Schmelzbarkeit beeinträchtigen, sowie auch die Schlacken
strengfliissiger machen. Zur Entfernung des Wolframs wird das Verfahren von OXLAND ange-
wendet, welches darin besteht, die Erze mit Alkalisalzen zu verschmelzen und das entstandene
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(Ch. 422.)
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Alkaliwolframiat auszulaugen. Dies
Schmelzen wird in einem den Soda-
ófen ühnlichen Flammofen vorge-
nommen, dessen Herd aus einer guss-
eisernen Pfanne besteht. Hier wird
das Erz, mit Soda, Kochsalz oder
Glaubersalz beschickt, geglüht, indem
die Flamme erst über den Herd, dann
unter demselben zurückstreicht, Hier-
bei entsteht durch die Bildung von
Natriumstannat immer ein beträcht-
licher Verlust an Zinn. Es bildet sich
wesentlich Natriumwolframat, event,,
bei Anwendung von Kochsalz, auch
Kupferchlorid, welche Salze beim Aus
laugen des Glühprodukts in Lósung
gehen. Die aus dem Wolframit stam-
menden Oxyde des Eisens und Man-
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Zinnoxyd getrennt werden.
Wenn die Erze Wismuth ent-
halten, so wird der geróstete Zinn-
schlieg mit Salzsäure extrahirt, und
aus der Lóssung wird durch Zusatz
von viel Wasser basisches Chlor-
wismuth gefällt, das zu Metall reducirt
wird.
Das Verschmelzen der Zinnerze
mit Kohle zur Gewinnung des Metalls
wird entweder in Schacht- oder in
Flammóten ausgeführt. Letztere wer-
den hauptsüchlich in England benutzt
und sind mehr für den Grossbetrieb
geeignet.
Diej in Bohmen und Sachsen gebräuchlichen Schacht- oder Spuröfen haben folgende
Einrichtung (Fig. 423 und 424). D
as Rauhgemàáuer a besteht aus Gneis oder Granit, der Kern-
schacht ó aus Granit; derselbe ist gegen 3 Meter hoch. Die Sohle / des Ofens besteht aus
einer etwa 26? nach vorn geneigten Granitplatte. Die vor der Form e
Massen fliessen auf der Steinsohle herab und treten durch
findliche,
aus Lehm ausgeschnittene Auge % in den Vorherd 7.
£ herabgeschmolzenen
das unten in der Vorderwand c be-
Dieser ist aus Granitplatten 4
gebildet und nach innen mit Kohle und Lehm ausgekleidet. Er ist so tief gelegt, dass die
aus dem Auge hervordringende Stichflamme das im Vorherd befindliche Zinn nicht oxydiren
kann. Die Sohle des Vorherds steht durch den Stichkanal in Verbindung mit der Grube oder
dem Stechherd e. Dieser
zunächst angewärmt, dann mit Holzkohlen gefüllt, die durch das
ist aus mit Lehm überzogenem Granit hergestellt und mit Kohlen
gefüllt, oder er besteht aus Gusseisen
und hat dann unten eine Feuerung. Der Ofen wird
Auge angezündet werden.
Dann beginnt man auf der Gicht mit dem Setzen von Zink und Kohle, wobei der Ofen stets
gefüllt gehalten wird. Wenn die
Erze vor die Form gerückt sind, wird das Gebläse in
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