524 Handwörterbuch der Chemie .
Schwefelwasserstoff; bei überschüssigem Zinn entsteht schwerlósliches, schwefel-
saures Zinnoxydul MuiR und Hosss (27) machen über die Einwirkung von
Schwefelsáure verschiedener Concentrationsgrade auf Zinn folgende Angaben:
H,SO, 4- H4,O entwickelt bei 20 bis 25^: Spuren von Schwetelwasserstoff,
kleiner Niederschlag von Schwefel.
H,SO, + 2H,0 bei 20 bis 25*: keinen Schwefelwasserstoff, giebt schwach
Schwefel und Spuren schwefliger Säure.
H,SO, + 2H,0 bei 110 bis 120°: wenig Wasserstoff, merklich Schwefel-
wasserstoff, viel schweflige Säure und wenig Schwefel.
H,SO, + 3H,0 bei 20 bis 25°: keine Einwirkung.
H,SO, +3H,0 bei 110 bis 120°: viel Schwefelwasserstoff, Spuren von
schwefliger Sáure, keinen Schwefel.
H,SO, + 5H,0 bei 110 bis 120°: Wasserstoff mit Spuren von Schwefel.
wasserstoft.
Eine Mischung. von 1 Vol. Schwefelsäure, 2 Vol. Salpetersäure und 3 Vol.
Wasser löst Zinn schon in der Kälte unter Entwicklung von Stickoxydul und
Bildung von Stannosulfat [BASSET (28)].
Zinn wirkt auf Chlorsulfosáure schon in der Kälte unter Selbsterhitzung
ein; nach HEUMANN und KOHLER (29) geméss der Reaction:
Sn 4- 480,HCIl — SnCl, + 250, + 2H,S0,.
Erwürmt man Zinn mit Pyroschwefelsáure, so fárbt sich die Sáure in Folge
der Bildung von Schwefelsesquioxyd blau, indem Stannosulfat entsteht [DrvERs
und SHIMIDZU (30)|-
Höchst concentrirte Salpetersäure greift das Zinn nicht an; setzt man aber
ein paar Tropfen Wasser zu, so findet eine energische Einwirkung statt, indem
z. B. mit einer Sáure von 1:4 Vol.-Gew. unter starker Erwärmung und Ent-
wicklung von Stickoxydgas unlösliches Zinnhydroxyd (Metazinnsäure) gebildet
wird. In kalter, verdünnter Salpetersäure löst sich das Zinn ohne Gasentwicklung
auf, indem Stannonitrat und Ammoniumnitrat entstehen. Wendet man einen
grossen Ueberschuss an concentrirter Sáure von 1:4 Vol-Gew. an, so dass
keine erhebliche Erhitzung eintritt, so geht nach längerer Berührung auf Zusatz
von viel Wasser das Zinnoxyd vollständig in Lösung. Nach R. WEBER (31)
wird durch starke Salpetersäure bei Abkühlung nur die Hälfte des Zinns in
Nitrat übergeführt.
Pflanzensäuren greifen Zinn wenig an, ebenso einige Salzlösungen, wie
Alaun, Salmiak, Weinstein. Aus der dabei entstandenen Zinnoxydulsalzlösung
scheidet sich nach einiger Zeit schlammiges Zinnhydroxyd ab. Nach R. WAGNER
(32) wirkt bei Zutritt von kohlensäurefreier Luft Aetznatron energisch auf Zinn,
Natriumcarbonatlösung wenig, noch weniger Alkalichloride, Salmiak, Kaliumsulfat
und Chlormagnesium, gar nicht destillirtes Wasser und Kalkwasser. Bei Zutritt
von Kohlensäure und Luft ist die Einwirkung der Lösungen auf Zinn gänzlich
gehindert, nur Salpeterlösung wirkt sehr wenig lösend.
Zinn wird beim Erwärmen im Chlorgas unter Wärmeentwicklung in Zinn-
chlorid übergeführt; in Form von Stanniol schon bei gewöhnlicher Temperatur,
auch wenn das Chlor völlig trocken ist (solches Chlorgas greift Natrium nicht
an) [Cowrer (33). Auch Phosphorchlorid führt Zinn in Chlorid über [GoLD-
SCHMIDT (34), Sn + 2PCI, = SnCl, + 2PCI,. Mit Brom und Jod bildet Zinn
das Bromid SnBr,, bezw. Jodid SnJ,; mit Schwefel und Schwefelwasserstoff
entstehen Zinnmono- und disulfid, mit geschmolzenem Schwefelnatrium Zinn-
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