Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 13. Band)

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528 Handwórterbuch der Chemie. 
Da der Schmelzpunkt des reinen Zinns bei etwa 230^, der des reinen Bleis 
bei etwa 330? liegt, so ergiebt sich, dass die Bleizinnlegirungen mit hóherem 
Zinngehalt als 409 bei niedrigerer Temperatur schmelzen, als selbst das reine 
Zinn. 
Wenn man eine Bleizinnlegirung an der Luft schmilzt, so oxydirt sich die- 
selbe leicht, und wenn man die oberen Oxydschichten abhebt, so sieht man, 
dass das Zinn in stirkerem Verhiltniss oxydirt wird, als das Blei. Dies hat 
seinen Grund darin, dass die Oxydationswárme des Zinns (zu SnO,) grôsser 
ist (57 Cal) als die Bildungswárme des Bleioxyds (PbO, 255 Cal) Eine Le- 
girung von 1 Thl Zinn mit 4 bis 5 Thin. Blei glimmt beim Erhitzen wie 
Schwamm. Das Oxydationsprodukt, vielleicht eine Verbindung beider Oxyde, 
wird in der Emailfabrikation benutzt. 
Man legirt das Zinn mit Blei, um ein Metall zu erzielen, welches billiger, 
geschmeidiger und zum Guss geeigneter ist als reines Zinn. Häufig angewendete 
Legirungen sind z. B. die folgenden: 
Zinn Blei 
für Gefásse und Hohlmaasse .. . . . + « cs on <a 5 + 82 18 
für Löffel us eee 1 o S. CE (p e 80 20 
für Schüsseln, Beller, . . - . « » i1. nor y 93 8 
für Stanniol zur Umwicklung von Thee, Chokolade u. dergl. 36 64 
für Rohren in Syphonflaschen. .. . ….… + +. + … rut e DO6—— T4, 441—296 
für Spielzeus, Zinnsoldaten. ... ... ..- >» + +». + + + 50 50 
DC nas er tt te cr rue Ste res 71 29 
für Fahluner oder Zinn-Diamanten zu Theaterschmuck u. dergl. 60 40 
Das sogen. Schnellloth, welches sehr geeignet zum Löthen von Kupfer, 
Messing, Zinn, Zink, Blei, Weissblech u. dergl. ist, besteht aus Zinnbleilegirungen. 
Es geben 1 'Thl. Blei und 1 Thl. Zinn gewóhnliches, 1 Thl. Blei und 2 Thle. 
starkes Schnellloth. 5 'Thle. Zinn und 3 Thle. Blei lietern das leichtflüssigste 
Gemisch. Man erhált es, indem man gleiche Tbheile der Metalle zusammen- 
schmilzt, das Gemisch abkühlt, dann das Flüssigbleibende von dem zuerst Er- 
starrenden abgiesst und letzteres als Loth, sogen. Sickerloth, verwendet. Die 
Schmelzpunkte solcher zum Lóthen verwendeten Legirungen sind folgende: 
10 Thle, Zinn -+ 20 Thle. Blei 240° | 10 Thle. Zinn + 6 Thle. Blei 181° 
10-Fhle. 3; == 15 This. /,; 223°. 10. Thle..: yarmö Thles; „1186? 
10 Thle. |," 3-10 Thle. ,, 200° | IO-Thie Ep THe , 190% 
Die Zinnbrillanten werden in der Weise angefertigt, dass man facettirt ge- 
schliffene Glaskórper in die nur wenig über ihren Schmelzpunkt erhitzte Legirung 
taucht und sofort wieder herauszieht. Es bleibt an dem Glase eine dünne 
Schicht des erstarrten Metalls hángen, welche sich leicht ablôsen lässt und dann 
einen stark glänzenden Abdruck der geschliffenen Fláche des Glases darstellt. 
Beim Erstarren einer in eine Form ausgegossenen Blei-Zinnlegirung zeigen 
sich gewisse Erscheinungen, welche eine Schätzung des Zinngehaltes ermóglichen 
(Zinnprobe) Reines Zinn erstarrt mit rein Weisser, glänzender Oberfläche, 
zuweilen mit einer Einsenkung in der Mitte, welche eine beginnende Krystalli- 
sation zeigt. Eine Legirung von 4 Thln. Zinn mit 1 Thl. Blei bedeckt sich auf 
der ganzen Oberfläche mit feinen, nadeltórmigen Krystallbildungen, wodurch der 
Glanz des reinen Zinns verschwindet. Bei der Legirung 2 Zinn + 1 Blei er- 
scheinen weissliche, rundliche, von vertieften Linien eingefasste kleine Flecken 
       
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
     
   
  
   
   
    
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
    
  
  
   
  
  
  
  
   
  
   
  
  
    
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