Handworterbuch der Chemie.
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ist. Beim Concentriren der gelben Flüssigkeit im Vacuum bei 14? über Schwefel-
sáure scheiden sich gelbe Krystallblütter des Sulfosalzes aus. Durch viel Wasser,
sowie durch verdünnte Sáuren wird das Salz unter Abscheidung von Zinnhydro-
sulfid zersetzt. Die Krystalle verlieren sehr leicht Wasser und werden dabei
oberflächlich violett. Beim Erhitzen derselben entweicht Wasser, dann Ammonium-
sulthydrat, schliesslich Schwefel (DrTTE).
Calciumsulfostannat, SnS,-2CaS + 14H,0 oder CaSnS,-CaS + 14H,0.
Dieses basische Salz bildet sich, wenn man Zinn in heisser Calciumpolysulfidlósung
auflóst. Beim Erkalten der Flüssigkeit scheiden sich Schwefelkrystalle und
Calciumsulfid aus, die Lósung giebt beim Verdunsten im Vacuum Calciumsulfo-
stannat, gemischt mit Schwefel. Durch Behandlung des Rückstandes mit Wasser
kann man letzteren beseitigen und aus der róthlich gelben Lösung glänzende,
durchsichtige, citrongelbe Krystalle des basischen Sulfostannats erhalten. Dieselben
lösen sich leicht in Wasser, Säuren fällen aus der Lösung Zinnhydrosulfid.
Strontiumsulfostannat, SrSnS,-- 12H40, entstebt in analoger Weise
wie das vorige Salz und bildet dicke, farblose, durchsichtige Krystalle, sehr
lóslich in Wasser.
Bariumsulfostannat, BaSnS; + 8H40, wie die vorigen Salze dargestellt;
es entsteht auch, analog dem Kaliumsalz, durch Erhitzen der erforderlichen
Mengen Bariummonosulfid, Schwefel und Zinn. Aus der rothen Lósung scheiden
sich im Vacuum kleine, citrongelbe Krystalle ab.
Ferrosulfostannat. Das in den zinnführenden Gesteinen von Bôhmen
und Cornwallis vorkommende Mineral Stannin ist ein Sulfostannat von Eisen,
Kupfer und Zink, SnS,-(Cu,, FeZn)S. Es bildet stahlgraue bis bronzegelbe
Massen oder kleine, quadratische Prismen von der Härte 4, der Dichte 4-3 bis
4'5. Salpetersäure giebt damit eine blaue Lösung und einen Rückstand von
Zinnsäure (DITTE).
Kaliuinsulfostannat-Platinsulfür, K,SnS,- 3PtS. Durch Zusammen-
schmelzen von 2 Thin. Platin mit 3 Thin. Schwefel, 2 Thln. Kalihydrat und
1 Thl. Zinnsulfid erhält man eine Masse, die nach dem Auslaugen mit Wasser
ein rothes krystallinisches Pulver von obiger Zusammensetzung zurücklässt. Ver-
dünnte Salzsäure, sowie Essigsäure zersetzen dasselbe, indem das Kalium durch
Wasserstoff ersetzt wird. Diese Verbindung H,SnS,-3PtS oxydirt sich an der Luft
und geht in einen dritten Kôrper von der Zusammensetzung Sn S,- PtS,-2PtS
über.
In analoger Weise ist das Salz Na,SnS,-3PtS darstellbar.
Stannosulfostannat, Sn-SnS,, oder Zinnsesquisulfid, Sn,S,, entsteht
durch schwaches Glühen eines Gemenges von 3 Thin. Zinnsulfür mit 1 Thl. Schwefel.
Die dunkel graugelbe, metallisch 'glánzende Masse wird von Salzsiure unter
Schwefelwasserstoffentwicklung und Hinterlassung von Zinnsulfid angegriffen.
Beim Erhitzen unter Luftabschluss tritt Zersetzung in Zinnsulfür und Schwefel
ein. Kalilauge lóst den Kórper zu Kaliumsulfostannat und Kaliumstannat unter
Hinterlassuug von Zinnsulfür (BERZELIUS).
Kaliumseleniostannat, K,SnSe, + 3H,0, entsteht leicht durch Auflósen
von Zinnhydroselenid in Kaliumselenidlósung. Kleine, durchsichtige Krystalle,
die an der Luft verwittern und durch viel Wasser zersetzt werden unter Ab-
scheidung von Selen.
Kaliumsulfoseleniostannat, SnSe,-K4,S 4- 3H,O. Die heisse, schwarz-
rothe Lósung von Selen in Kaliummonosulfid löst Zinn unter Entfärbung auf.
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