604 Handwörterbuch der Chemie.
sich alsdann kiesel- und kohlensaures Natron, während sich ein weisses, sandartiges Pulver,
welches eine krystallisirte Verbindung der Zirkonerde mit dem Natron darstellt, abscheidet.
Diese wird von der darüber befindlichen Lösung getrennt und nicht allzulange mit Wasser
ausgewaschen, sodann mit Chlorwasserstoffsäure übergossen, worauf sich die Masse unter starkem
Aufschwellen, aber ohne Gasentwicklung erhitzt. Auf Zusatz von Wasser erhält man eine
klare Lösung, aus der man durch Fällung mittelst Ammoniaks und nach dem Auswaschen
völlig reines, schneeweisses Zirkonerdehydrat abscheiden kann [s. auch HERMANN (15)]
FRANZ (62) schliesst den amerikanischen Zirkon mit saurem, schwefligsaurem Kali auf;
nach oftmaligem Auslaugen der feingepulverten Schmelze mit kochendem Wasser, welchem
etwas Schwefelsäure zugesetzt ist, bleibt sehr reine, basisch schwefelsaure Zirkonerde im Rück-
stande. Es ist dies die sechstel schwefelsaure Zirkonerde von HERMANN, 3ZrO,SO,, die in
kochendem Wasser völlig unlöslich ist; dieses Sulfat wird in kleinen Portionen in schmelzendes
Aetznatron eingetragen, die Schmelze mit Wasser ausgelaugt, die rückständige Zirkonerde in
heisser, concentrirter Schwefelsäure gelöst, filtrirt und sodann als Zirkonerdehydrat mittelst
Ammoniaks gefällt.
Das Verfahren von MARIGNAC (83) besteht darin, dass er den Zirkon mit Fluorwasserstoff-
fuorkalium schmilzt, das so erhaltene Gemenge von Fluorzirkoniumkalium und Fluorsilicium-
kalium mit überschüssiger Schwefelsiure behandelt und zur Trockne eindampft, sodann
mit Wasser kocht und filtrirt; die schwefelsaure Zirkonerde, welche sich dabei abscheidet,
wird aus kaltem Wasser, in dem sie schwer lóslich ist, umkrystallisirt, geglüht, in Lósung
gebracht und mittelst Ammoniaks gefillt.
H. Rost hat Fluorwasserstoffluorammonium als Schmelzmittel angewendet; nach MARIGNAC
(84) ist die Einwirkung des letzteren auf nicht gepulverten Zirkon zu unvollständig.
STOLBA (42) empfiehlt zum Aufschliessen des Zirkons eine Mischung von 2 Thln. Kalium-
borofiuorid und 3 Thln. Kaliumcarbonat. Von dieser Mischung werden 4 Thle. mit 1 Thl.
fein gepulvertem Zirkon in einem Platintiegel zusammengeschmolzen; die Schmelze wird nach
dem Erkalten in Wasser geworfen, gepulvert und dann mit Wasser gekocht. Der in Wasser
unlosliche Theil lôst sich in Fluorwasserstoffsäure.
L. TRoosT entfernt, um zu Zirkonerde zu gelangen, aus Zirkon (Zirkonerdesilicat) die
Kieselsäure; er verfährt dabei in der Weise, dass er ein inniges Gemisch von Zirkon und
Kohle comprimirt und dasselbe in einer Kohlensäureatmosphäre auf einer aus Kohle hergestellten
Kapelle dem elektrischen Flammenbogen aussetzt. Der Rückstand enthält dann statt 38949 nur
noch 159 Kieselsäure (143).
Bei der Aufschliessung grôsserer Mengen von Zirkon ist die zweckmässige Wahl der
Tiegel von Wichtigkeit; Platin- und Thongefässe lassen “sich dazu nicht verwenden. HERMANN
(15) bereitete sich, um gróssere Quantititen auf einmal schmelzen zu kónnen, Tiegel aus Kohle
auf die Weise, dass er Coakspulver mit Zucker in eisernen Formen stark glühte; diese Kohle-
tiegel wurden in gróssere Hessische Tiegel gesetzt und die Zwischenräume mit Kohlepulver
ausgefüllt.
Noch andere Methoden finden sich bei KLAPPROTH (1), BERZELIUS (2), WOHLER
(91), CHEVREUL (4), BERTHIER (87), Dumois und SiLvEmA (88), MzLuss (go),
RAMMELSBERG (10), R. HERMANN (15), HORNBERGER (7), A. STROHMEYER (89),
STREIT und FRANZ (18), Pisani, ROERDAM (93, 202), M. DITTRICH (116) und
CLASSEN (223) u. a. m. Vergl. auch später die Angaben über die Trennung der
Zirkonerde von andern Kórpern.
+
Eigenschaften des amorphen Zirkoniumoxyds.
Es ist ein weisses, unschmelzbares I
’ulver, welches von concentrirter
Schwefelsäure gelôst wird; in dieser Lôsung reagirt es nicht gegen Wasserstoft-
superoxyd [Prccmwr (56)) Es bildet nach dem Glühen weisse, durchscheinende
Stücke von lebhaftem Perlglanz [HERMANN (187)].
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