Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 13. Band)

     
  
   
   
   
   
     
  
  
    
    
   
  
   
   
    
    
    
    
   
   
  
  
  
  
  
  
  
   
    
   
   
     
  
  
  
    
    
    
    
   
  
  
  
    
    
  
    
   
   
   
  
   
   
    
  
   
  
       
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Ist das Dioxyd in der Weise gewonnen worden, dass das Fluordoppelsalz 
  
durch Schwefelsäure zersetzt, der Rückstand stark geglüht und mit kochendem 
Wasser ausgewaschen worden ist [MARIGNAC (83)], so ist es in Säuren und selbst 
in Fluorwasserstoffsäure fast unlóslich. 
Wird das Zirkoniumoxyd der Einwirkung eines elektrischen Stromes von 
  
360 Ampére und 70 Volt ausgesetzt, so schmilzt es, nach 10 Minuten geráth es 
ins Kochen, und es E 
ihrer Verdichtung an einem kaltem Korper einen weissen Staub zurücklasseu 
1 ; 
jlden sich weisse Dámpfe von Zirkoniumoxyd, welche nach 
der, vom Kalk mittelst Chlorwasserstoftsáure gereinigt, ausgewaschen und ge- 
trocknet, ein weisses, undurchsichtiges Pulver darstellt und alle Eigenschaften 
der Zirkonerde aufweist, mit Leichtigkeit Glas ritzt und eine Dichte von 5°10 
besitzt [MorssaN (95)]. 
Chlorkohlenstoff wirkt auf Zirkoniumdioxyd nicht derartig ein, dass sich 
ZrCl, bildet [L. MEvER und WILKENS (96)]. 
Durch Glühen mit Kohlenstoff im Chlorstrom verwandelt sich Zirkonium- 
oxyd in Zirkoniumchlorid. 
Das specifische Gewicht der Zirkonerde wurde bestimmt 
a) von BERZELIUS zu 4:30 
b) von BERLIN » 490 
C) von SJOEGREN ,, 5'50 
und zwar ist von BEnzELIUS die Zirkonerde durch Glühen des Hydrats, von BERLIN 
und SjoEGREN durch Glühen des Grams erhalten worden. HERMANN (15) fand 
das Deane Gewicht als Mittel von 3 Bestimmungen zu 545, er stellte zu 
diesem Zwecke die Zirkonerde aus Zirko niumchlorid dar; er ist der Ansicht, 
dass ie mit einem niedrigeren specifischen Gewicht nicht rein, sondern 
entweder durch basisches Salz oder durch Aluminiumoxyd verunreinigt sei. 
Nach NitsoN und PErTERSON (97) betrügt das spec. Gew. 5:850, das Mol. 
Gew. 122:0, die spec. Wiarme 01076, die Mol.-Warme 13-13, das Mol.-Vol. 20:86. 
Nach ANGSTROEM (97) ist die Zirkonerde diamagnetisch, wenn sie in einem 
Glasróhrchen zwischen den Polen eines kriiftigen Elektromagneten von RuHM 
KORFF aufgehängt wird. 
Optisches Verhalten der Zirkonerde. 
Die Zirkonerde leuchtet in der Glühhitze LE ERZELIUS (2). Nach Unter- 
suchungen von CARON (17) verhült sich das Lichtemissionsvermógen der Zirkon- 
erde zu dem der Magnesia wie 6:5. 
Nach der Methode der Spectroskopie der strahlenden Materie in CROOKES’s 
Röhren zeigt die Untersuchung einer Mischung von Zitkonerde mit Samariumoxyd 
drei Banden, eine rothe, eine orangerothe und eine griine [W. CROOKES (49)]. In 
  
seiner Arbeit über die discontinuirlichen Spectra phophorescirender Rie die 
in fast vollstindigem Vacuum elektrischen Entladungen ausgesetzt waren, erwáhnt 
. CRookrs für Zirkonerde eine sehr glünzende Phosphorescenz, welche der 
on Schwefelcalcium beinahe gleichkommt; sie ist von einem fahlen Bläulich- 
ET welche weisser wird, wenn sich die Intensität des molekularen Stromes 
vermehrt (141). 
SORET (152) hat die Wärmeintensität der Sonnenstrahlen verglichen mit der 
Strahlung einer in der SE erhitzten Scheibe von Zirkonerde; die 
Sonnenstrahlung erzeugte eine Temperature rhóhung, welche zuweilen 14:5" über- 
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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