Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 13. Band)

   
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Zirkonium. 
ZrOCI, + 8H,0 
2ZrOCI, + 13H,0 
sind wasserhaltige, von PAykULL (112) beschriebene Oxychloride, von denen das 
letztere durch Eintrópfeln einer chlorwasserstoffsauren Lósung des Oxyds in 
Chlorwasserstoffsáure zu erhalten ist. 
Das Salz ZrOCI, + 8H,0 ist auch von Mars WEIBULL (113) beim Ab- 
dampfen einer Lôsung dargestellt worden; es krystallisirt tetragonal (a:c 
== 1:031816) in prismatischen Nadeln, wobei zu beachten ist, dass die Krystalli- 
sation möglichst langsam vor “sich gehe. Das Salz zerfliesst an feuchter Luft 
und wird in trockner (unter Verlust von Chlorwasserstoffsäure) matt; die Krystalle 
sind optisch einaxig, mit positiver Doppelbrechung [vergl. auch RAMMELSBERG (10)]. 
Zr,O,Clg. Ein fester, flüchtiger Kórper, dessen procentische Zusammen- 
setzung zu dieser Formel führt, ist von TroosT und HAUTEFEUILLE (24 u. 190) 
bei direkter Einwirkung von Sauerstoff auf Zirkoniumchlorid, welches in einer 
Glasrôhre auf einem Gasofen erhitzt wurde, erhalten worden (s. auch BAILEY 
(197, 198). 
Zirkoniumoxychloroplatinat, ZrOCIl,-PtCl, 4 12H,0, krystallisirt 
nach NiLsoN (163) aus einer Mischung von 1 Mol. Platinchlorosáure, 2H CI. PtCI,, 
mit 1 Mol. Zirkoniumoxychlorid in kleinen, schief vierseitigen, honiggelben 
Tafeln. 
Zirkoniumoxychloroplatinit, ZrOCI,- PtCl, + 8H,0, resultirt aus 
einer Lösung von 2 Mol. 2HCIPtCl, und einem Zirkonerdesalz in schénen, 
dunkelrothen, wohlausgebildeten Krystallen. 
Zirkonium und Jod. 
Eine dem Zirkoniumchlorid und Oxychlorid entsprechende Jodverbindung 
konnte von MzLLIs (21) nicht erhalten werden. 
Zirkoniumhydroxyjodid, ZrJ(OH),, móglicherweise auch Oxyjodid, 
ZrgJ3O;, bildet ein amorphes, farbloses Pulver, welches sich in Wasser leicht 
löst und sich an der Luft braun fürbt, indem es Jod abgiebt; wird es erwáürmt, 
so entweicht Jod so lange, bis schliesslich Zirkonerde zurückbleibt. Die Ver- 
bindung entsteht, wenn reine Zirkonerde in überschüssiger Schwefelsäure gelöst 
und zu dieser Lósung soviel Bariumjodid zugeführt wird, dass Schwefelsäure 
und Barium unter Bildung von Bariumsulfat sich genau neutralisiren [HINSBERG 
(168)]. 
Eine Verbindung von der Formel Zr],, also Zirkoniumjodid, will HINSBERG 
(168) durch Ueberleiten von Joddämpfen bei Glühhitze über ein Gemenge von 
Kohle und Zirkonoxyd erhalten haben. 
Ein Zirkoniumoxyjodat hat J. THoMas Davis jr. (203, 204) erhalten beim 
Fállen einer salzsauren Lósung eines Zirkonsalzes (s. Trennung des Zirkoniums 
von Aluminium) mittelst Natriumjodat. Dasselbe zeigt auf Grund mehrerer Ana- 
iysen wechselnde Zusammensetzung, da es Alkalicarbonat zurückhàlt; ausserdem 
bietet es Verpuffungserscheinungen beim Erhitzen. 
Zirkonium und Brom. 
Zirkoniumbromid, ZrBr,, wurde von MzLus dargestellt in der Weise 
(21), dass ein Gemenge von Zirkoniumoxyd mit überschüssiger reiner Zucker- 
kohle mittelst Stärkekleisters zu kleinen Kugeln geformt und nach dem Trocknen 
in einem Strom von Kohlensäure und Bromdampf lebhaft geglüht wird; es stellt 
  
  
  
  
   
   
   
    
      
    
   
    
  
   
   
    
     
    
    
    
  
  
     
    
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
    
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
 
	        
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