624 Handwörterbuch der Chemie.
ein weisses, unter dem Mikroskop deutlich krystallisirt erscheinendes Pulver dar,
das sich bei der Temperatur eines Bunsenbrenners verflüchtigt und, im Wasser-
stoffstrom zur hellen Rothgluth erhitzt, nicht in eine Verbindung von niedri
Bromgehalt übergeht.
Zirkoniumoxybromid, ZrBr,O. Wird das Bromid mit Wasser behandelt,
oder an feuchter Luft stehen gelassen, so zersetzt es sich zu Oxybromid, welches
gerem
aus seiner wässrigen Lösung sich in schönen, durchsichtigen, nadelförmigen
Krystallen von der Zusammensetzung ZrOBr, + 8H,0 ausscheidet.
Dieselben Krystalle erhielt MATs WEIBULL (113) beim Auflösen von Zir-
koniumhydrat in Bromwasserstoffsäure; beim Abdampfen der Lösung bilden
sich kleine, glänzende, tetragonale Nadeln, welche optisch einaxig und mit
dem betreffenden Chlorid isomorph sind.
Zirkonium und Fluor.
Wenn man Zirkonerde, wie sie aus dem Fluordoppelsalz (s. Aufschliessung
des Zirkons) abgeschieden ist, mit der 2 fachen Menge ihres Gewichts an Fluor-
ammonium vermengt und so lange erhitzt, bis der Geruch des letzteren nicht
mehr wahrzunehmen ist, so löst sich der Rückstand sehr leicht in Auorwasserstoff-
haltigem Wasser, und man hat eine Lösung von Zirkoniumfluorid, welche zur Dar-
stellung aller Fluorzirkoniate völlig geeignet ist; es genügt dann, die Carbonate oder
Oxyde der Metalle, deren Salze man darstellen will, hinzuzufügen [MARIGNAC (94)].
Das Zirkoniumflucrid bildet mit den meisten Fluormetallen Doppelsalze, nicht
aber mit den unlóslichen Fluoriden des Calciums, Strontiums, Bariums und Bleis.
Die Fluorzirkoniate zersetzen sich mit Ausnahme der von Kalium und
Natrium leicht bei längerem Glühen an der Luft, indem in Folge der Einwirkung
der atmosphärischen Feuchtigkeit Fluor in Form von Fluorwasserstoffsäure ent-
weicht (94).
Die Verbindungen von dem Typus Rj,ZrFl, sind isomorph mit denen von
R,WO,;Fl, und R,NbOFI, [I
IL. MEvER (226)].
Zirkoniumfluorid, ZrFl, + 3H,0, erhält man, wenn man obige Lösung
MARIGNAC (165, s. auch 224), L. TOPSoE (225),
langsam verdunsten lässt, in schiefen, asymmetrischen, kleinen, ziemlich glänzen-
den Krystallen.
Zirkoniumíluorid, ZrFl,, entsteht sehr leicht beim Behandeln eines
Gemisches von Zirkon und Fluorcalcium mit Chlorwasserstoffsäure in Form
einer durchscheinenden, farblosen Substanz; die Krystalle, aus denen letztere
besteht, sind zu klein, um gemessen werden zu kónnen, sie scheinen aber
dem hexagonalen System anzugehóren. Das Fluorid ist in Wasser unlôslich,
unangreifbar von Säuren und flüchtig bei Weissgluth [ST. CLAIRE-DEVILLE (177).
Kaliumfluorzirkoniat, 2KFl, ZrFl,, bildet sich in geraden, rhombischen,
nadelfórmigen Prismen beim Vermischen der Auflösung von Zirkoniumfluorid
mit Kaliumfluorid in áquivalenten Mengen; es kann bis zur Rothgluth erhitzt
werden, ohne an Gewicht zu verlieren; bei höherer Temperatur entweicht
Fluorwasserstoffsäure.
Seine Löslichkeit vermehrt sich mit Zunahme der Temperatur.
1 Thl. Salz erfordert 128 Thle. Wasser bei 2°
71 » » » 15?
59 » » » 19°
4 2 2) 2 100? (94).
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