Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 13. Band)

Handwörterbuch der Chemie, 
Bildung der Kohlenhydrate in der Natur. 
Ueber die Ursache und den Mechanismns der Bildung von Stärke und 
Glycosen aus der Kohlensäure der Luft in den Pflanzen durch die Chloro- 
phyll haltenden Zellen der Blätter ist wenig neueres bekannt, nur sind hier die 
Versuche von BACH (65) zu bemerken, welcher beim Stellen von Wasser mit 
Kohlensäure an die Sonne bei Gegenwart von Uranacetat die Gegenwart von 
aktivem Sauerstoff und von Formaldehyd beobachtete; aus letzterem würden 
dann die Kohlenhydrate entstehen [vergl. auch ERLENMEYER (66)]. Siehe weiter 
STOHMANN's (67) Ansichten, nach welchen der vorübergehend entstehende 
Formaldehyd mit vorhandenen Protoplasmastoffen hochcomplicirte Moleküle 
bildet, bei deren Zerfall dann u. a. Stärke entsteht. 
Die in den Blättern sich zeigenden Produkte der Assimilation sind von 
vielen Pflanzen-Physiologen und Chemikern genau studirt, und hieraus sind 
Schlüsse auf die stattfindenden Vorgänge gezogen. 
Als besonders hübsch möge die neue Arbeit von BRown und Morrıs (68) 
über die Chemie und Physiologie der Laubblätter erwähnt werden, in 
welcher sich eine Uebersicht der ausgedehnten Litteratur über diesen Gegenstand 
findet [z. B. ARTH. MEYER (69) PRUNET]. 
Es enthalten die Blätter von Kartoffeln, Sonnenblumen, Z7ropacolum majus 
etc. neben Stärke mehr oder weniger an Rohrzucker, Glucose, Fructose, 
Maltose, und zwar wechseln die Mengen je nach den Tageszeiten und je nachdem 
die Blätter am Stamme oder aber abgeschnitten, sei es am Lichte, sei es im 
Dunkeln, aufbewahrt werden. (Pentosen waren nicht vorhanden, s. Pentosen). 
Brown und Monnis fanden z. B. in den Blättern von Zropacolum majus: 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
1 Tis 5 Uhr Abends ge- 
5 Uhr Morge zepflückt S 
a d ET ue pflückt (Am Sonnen- 
(Nicht insolir licht insolirt) 
a De T Th € 
; 12 Stunden in- 
gleich getrocknet SCIL d e getrocknet 
$ trocknet 9 $ 
Se uoi. 1-23 Bei | 459 
Rohmücker . . . . 4:65 8:85 red 2°86 
Glucose (Dextrose) . 0:97 1:20 | 0:00 
Fructose (Lávulose) . 2:99 6:44 | 0:39 
Maltose «4 118 0-69 | 5:33 
| 
Zucker Sa, 0 9:79 | 17-18 | 9-58 
Sie glauben, dass Rohrzucker das erste Assimilationsprodukt der Kohlen- 
säure sei, dieser geht z. Thl. schnell durch den Blattstiel in die Pflanze, ein 
Theil wird aber in Stärke (entsteht diese aus Rohrzucker oder aber aus inter- 
medidr entstandener Dextrose? ToOLLENs) verwandelt und diese ist dann durch 
Jod zu entdecken (c.). 
Ein anderer Theil wird in Dextrose und Lávulose verwandelt, und auch 
diese wandern schnell in den Stamm. 
Wird die Wanderung in den Stamm dadurch gehindert, dass die Blätter ab- 
gepflückt sind (b), so häuft sich Rohrzucker an. 
Die Stärke, welche entstanden war, wird aber stets durch die in den 
Blättern nie fehlenden Fermente (nach Brown und Morrıs Diastase) langsam 
      
   
   
   
   
   
   
       
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
        
   
    
   
  
  
  
   
     
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