Full text: Handwörterbuch der Chemie (Dreizehnter Band)

   
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672 Handworterbuch der Chemie 
Einen rechtsdrehenden Syrup («)p — -- 28:629? erhielt FrRBAS (216) aus 
Kartoffeltrieben. 
Zuckerrohrblátter enthalten nach WiwrER. (217) Glucose, jedoch keine 
Lävulose. 
Die Keime ausgewachsener Rüben enthalten neben etwas Rohrzucker er- 
heblich Invertzucker und dann noch Glucose [CraassEN (218)]. 
Den in den thierischen Muskeln in sehr geringer Menge vorhandenen Zucker 
hält PANORMOW (219) für Glucose, weil er Glucosazon und bei 165? schmelzendes 
Pentabenzoat liefert. 
Durch die neueren Arbeiten ist festgestellt, dass im normalen (nicht dia- 
betischen) menschlichen Harn stets kleine Mengen Zucker vorhanden 
sind, welche durch die Phenylhydrazinprobe, durch die Benzoylchlorid- 
probe, durch die a-Naphtolprobe entdeckt werden, und welche in den 
meisten Fällen Glucose (Dextrose, 'Traubenzucker) sein werden, da nach. 
gewiesen ist, dass der betreffende Zucker ein bei 204? schmelzendes Osazon 
liefert, dass er recbts dreht und gáhrfáhig ist [s. z. B. BarscH (220). Daneben 
sind thierisches Gummi urd Isomaltose vorhanden [Baiscu (220)]. 
Die Quantität mag 0:003 bis 0:0099 des Harns betragen (BarscH), nach 
QuiNQUAUD (221) scheidet der Mensch tdglich 0:4 bis 0:6 Grm. gührungsfáhigen 
Zucker ab (? T.) 
Gróssere Mengen von reducirendem Zucker kónnen nach sehr reichlichem 
Genuss von Rohrzucker, Milchzucker, Glucose etc. im Harn auch bei 
gesunden Menschen auftreten (alimentüre Glycosurie) Ein Theil des Rohr- 
Zuckers kann auch als solcher wieder erscheinen [Monrrz (222)]. 
Im Blute vom Rinde und Hunde sind kleine Quantitáten einer Glycose, 
welche rechts dreht, Kupferoxydul reducirt, gührfáhig ist und nach PICKARDT 
(223) bei 204? schmelzendes Osazon liefert, also wohl jedenfalls d-Glucose ist. 
Im normalen Blut ist (auf Dextrose berechnet) 0:12 bis 0:29 Zucker vorhanden, nach 
SEEGEN (224) und nach ABELES (225) ist in der Lebervene mehr als in den Arterien vor 
handen, nach ABELES ist dies bei Chloroform-Narkose nicht der Fall. 
Bei Narkose durch Chloroform oder Morphium ist nach SEEGEN und ABELES wegen 
behinderter Oxydation der Gehalt des Blutes an Zucker ein höherer, als in normalem Zu- 
stande (0:34 oder mehr). 
Auch nach Eingabe von Uransalzen tritt nach KoBERT und nach 
CHITTENDEN (226) im Harn Zucker auf. 
Bei ungentügender Oxydation im thierischen Kôrper, sei es durch Mangel 
an Sauerstoff in der Athmungsluft, sei es durch Athmen von Kohlenoxyd, findet 
sich Zucker im Harn, falls die Versuchsthiere (Hunde, Kaninchen, Hühner) gut 
ernähit worden sind. 
So fand ARAKI (227) 32 und mehr Zucker in Harn, Blut, Leber, und eben- 
falls bei starker Abkühlung im Blut. 
Bei Blausäurevergiftung ist der Blutzucker etwas vermehrt (228), sie kann 
auch Glycosurie veranlassen [FRERICHS (228a)]. 
Bei Gaben von Morphium und von Amylnitrit und gutem Ernährungs- 
zustand wird Zucker abgeschieden [PENZOLDT (228b)]. 
Beim längeren Stehen von Blut ausserhalb des Körpers vermindert sich der 
vorhandene Zucker [SEEGEN (229)]  ARTHUS (230) nennt dies Glycolvse des 
Blutes. Andererseits giebt LEPINE (230a) an, dass Pepton mit Blut bei 55 bis 60° 
digerirt z. Th. in Zucker übergeht. 
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
      
  
  
  
  
  
  
  
   
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
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