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718 Handwôrterbuch der Chemie.
charate wiederhergestellt und gefunden, dass die Zusammensetzung der bei 100 bis
110° getrockneten Saccharate der alkalischen Basen derjenigen von Additions-
produkten entspricht, und dass Formeln wie C, ,H,,0,,-Ba-- H4,O dadurch ausge-
schlossen sind, dass bei 150? und mehr kaum Wasser entweicht. Das Blei-
saccharat ist anders zusammengesetzt.
Monobarytsaccharat, C,,H,,0,,: BaO. 30 Grm. Zucker in 450 Grm. Wasser
und 20 Grm. Barythydrat in 100 Grm. Wasser setzen nach dem Aufkochen und Abkühlen
das Saccharat in Krystallen ab, welche sich ziemlich leicht in Wasser, nicht in Alkohol lósen.
Nach ZscHEYE und MANN (594) erhült man Barytsaccharat auch durch Zusatz von
Chlorbarium und Alkali zu Zuckerlósungen.
Monokalksaccharat, C,,H,,O,,* CaO. In einer Lósung von 45 Grm. Rohrzucker
in 470 Grm. Wasser löst man unter Schütteln 4:9 Grm. Kalkpulver, filtrirt und fällt mit
Alkohol Weisses Pulver, in Wasser lóslich [s. a. PETIT (595)]. Ist mehr Kalk vorhanden,
so erhült man SoUBEYRAN'S Saccharat mit 3CaO auf 2C,,H,,O,,.
Trikalksaccharat, C,,H,,O,,:3CaO, entsteht beim Kochen.
Dibleisaccharat, C,,H,,O,,'Pb,. Es entsteht beim Kochen von Monokalk-
saccharatlósung mit Bleizuckerlósung oder auch durch Füllen der gemischten Lósungen
mit Alkohol. Schweres, krystallinisches, in Wasser nicht, wohl aber in Säuren lósliches Pulver.
Ist mehr Kalk gegenwärtig, so entstehen basischere Produkte. Aus gemengten Lösungen
von Bleiacetat und Zucker fällt Ammoniak Saccharate wechselnder Zusammensetzung,
Rohrzuckerlösungen lösen bekanntlich ziemlich viel Kalk (150 Cbcm.
10 proc. Lösung lósen mehr als 1 Grm. CaO), jedoch nach SrowEÉ (596) nur
sehr geringe Mengen Magnesia.
Bleiessig fällt zwar reine alkoholische Lösungen von Rohrzucker nicht,
bewirkt aber, wenn in der Lösung Salze oder Substanzen sind, welche mit
Bleiessig Niederschlag geben, bemerkbare Polarisationsverminderung,
so dass unter diesen Umständen ein Saccharat entstehen wird [CLAASSEN (597)].
Zur Herstellung von Eisenoxydsaccharaten ohne Gehalt an Alkali
haben ATHENSTÄDT (598) und Evers (599) Vorschriften gegeben. Das Saccha-
rat ist in zuckerhaltigem Wasser löslich.
Verbindungen mit anderen Stoffen.
Rohrzuckerhexabenzoat, C,,H,,O,(C,;H,O,),, erhielt SkRAUP (600) nach der
BaAUMANN-SCHOTTEN'schen Methode mit Benzoylchlorid und lOproc. Natronlauge. Krystal-
linisch. Schmp. 109°.
Heptabenzoat, C, ,H,,O,(C;H,O,);, erhielt PaNoRMOW (601) unter Anwendung von
20 proc. Natronlauge. Schmp. 89?, s. über Benzoate auch KuENv (602).
Rohrzucker bildet nach ScHirF (603) lose Verbindungen mit verschiedenen Alde-
hyden, mit Aceton und Campher, dagegen nicht mit Chloralhydrat, Pyrotraubensüure,
Calciumglyoxylat.
Man lóst den Rohrzucker in schwach verdünnter Essigsüure und verfáhrt wie bei
Herstellung der analogen Verbindungen der Glucose (s. d.)
Weisse, amorphe Verbindungen, welche durch "Wasser zerlegt werden. Sie enthalten
gleiche Moleküle von Rohrzucker und dem anderen Stoffe, z. B.:
Oenantholrohrzucker, C,H,,O, C,,H,,0,,.
Campherrohrzucker, C,,H,,O, CQ,H,,0,,. Dies Campherderivat riecht, über
Schwefelsäure getrocknet, nicht nach Campher.
Reactionen des Rohrzuckers,
SCHWARTZKOPF (604) lässt auf Platinschälchen die betr. zuckerhaltenden
Wässer der Zuckerfabriken verdampfen und den Rückstand höher erhitzen, so
dass er caramelisirt wird und man einen je nach der Quantität des vor-
bandenen Zuckers mehr oder weniger deutlichen braunen Ring beobachtet.
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