722 Handworterbuch der Chemie.
und GERKEN (631) folgen. Man benutzt die durch Versetzen der Lösung von
13:024 Grm. Zucker in 75 Cbcm. Wasser mit 5 Cbcm. Salzsüure von 389 HCL,
Invertiren bei 69? C und Auffüllen auf 100 Cbcm. gewonnene Lósung, verdünnt
90 Cbcm. derselben zu 1 Liter, neutralisirt 25 Cbcm. dieser Lósung mit 25 Cbcm.
einer Lósung von l7 Grm. Natriumcarbonat im Liter und kocht mit 50 Cbem.
SoxHLET'scher FEHLING'scher Lósung 3 Minuten lang. Dann verdünnt man mit
gleichem Volum Wasser, filtrirt das Kupferoxydul im Asbestrobr ab, wáüscht mit
Wasser, Alkohol und Aether, reducirt in Wasserstoff und wäet.
Rohrzucker Kupfer | Rohrzucker Kupfer Rohrzucker Kupfer
Milligrm. Milligrm. | Milligrm. Milligrm. Milligrm. Milligrm.
40 79 85 168:6 130 252:9
45 89:2 | 90 178:2 135 261:9
50 99:3 | 95 187-8 140 2709
55 109:4 | 100 197-3 145 2799
60 1195 | 105 206-7 | 150 288-8
65 129-4 110 9161 | 155 2975
70 139:3 115 2253" | 160 3061
75 149-1 120 2346 165 3147
80 158:9 125 243:9 | 170 323°3
c) Durch Gährung.
Diese recht alte, vielfach benutzte und empfohlene Methode beruht auf der
Ueberführung des Zuckers in Alkohol und Kohlensáure durch zugesetzte H efe
und Bestimmung eines oder des anderen dieser Produkte. Meist sind die Re-
sultate nur annähernd gewesen, weil die Wirkung der Hefe auf den Zucker nicht
ganz nach der Gleichung
C,,5H5,0,, 4- H0 — 4CO, + 4C,H,0
vor sich geht, indem sich stets kleine Quantitáten anderer Produkte bilden
(ca. 6$ des Zuckers nach PASTEUR, u. a. Bernsteinsiure und Glycerin) und
besonders, weil die Wirkung der Hefe je nach ihrer Varietät, ihrer Natur (ob
frisch oder älter), ihrer Ernährung, .der Temperatur stets verschieden sein kann.
Ueber die Ernährung der Hefe s. TOLLENS und STONE (632).
JODLBAUER (633) hat neuerdings versucht, diese Methode durch genaue Prä-
cisirung der Bedingungen zu einer vertrauenswerthen zu machen. Er empfiehlt
frische Hefe auf Gyps abtrocknen zu lassen, der Zuckerlôsung soviel dieser Hefe
zuzusetzen, dass letztere höchstens die Hälfte des Zuckers beträgt, die Gährung
bei 34° vorgehen zu lassen und die Kohlensäure zu bestimmen. Durch die
Apparate wird Wasserstoff während der Gährung geleitet, Rohrzucker liefert
nach JODLBAUER 49:04% Kohlensäure.
Bestimmung des Zuckers der Zuckerrüben.
Die früher allgemein gebrauchte »Saftpolarisation«, wobei 100 Cbem.
Rübenpresssaft mit 10 Cbcm. Bleiessig gemengt werden und das Filtrat polarisirt
wird, ist jetzt vielfach durch andere Methoden (s. u.) ersetzt worden, und es móge
nur bemerkt werden, dass, falls man bei der Saftpolarisation Filtrate erhält,
welche sich färben und trüben, nach FRoLDA (634) ein Zusatz von 9 Tropfen
Ammoniak und Filtriren völlige Klärung bewirkt.
Der in den Rüben enthaltene Zucker wird jetzt meistens durch Extraction
oder Digestion abgewogener Mengen der zerkleinerten Rüben mit Alkohol
oder Wasser und Polarisation der Auszüge ausgeführt.
de If AU ml NU eed ed 83 N
tradi Lun. I
M