Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 13. Band)

     
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
    
  
    
  
  
  
  
   
   
   
  
   
  
  
   
  
    
   
   
   
  
   
   
  
  
  
   
   
   
  
  
  
    
   
   
       
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Zucker. 727 
Lósung bei 1j stündigem Erhitzen Glucosazon, welches von noch vorhandener 
Glucose herrührt, und beim Erkalten fällt das Osazon der Isomaltose aus, 
welches durch Umkrystallisiren aus heissem Wasser gereinigt wird. 
SCHEIBLER und MITTELMEIER (681) haben denselben Zucker in dem nicht 
vergährenden Theile des käuflichen Stärkezuckers gefunden, worin bisher das 
sogen. Gallisin angenommen wurde. Sie haben nachgewiesen, dass die Iso- 
maltose nicht etwa direkt aus der Stärke, sondern durch Einwirkung der zur 
Verzuckerung angewandten Schwefelsáure auf schon gebildete Glucose entsteht, 
indem sie das obige Osazon auch aus reiner, mit verdünnter Sch wefelsáure 
erhitzter Glucose gewinnen konnten. 
Mit Schwefelsäure nur wenig verzuckerte Stärke gab nur Spuren von Iso- 
maltosazon, mit Schwefelsäure länger erhitzte Stärke dagegen mehr des 
Osazons. 
Nach SCHEIBLER und MITTELMEIER ist das Gallisin ein gemengtes Produkt, 
in welchem u. a. ziemlich viel Isomaltose enthalten ist. 
Aus Glycogen erhielten KÜLz und VoGEL (682) mit Speichel 
Pankreas Isomaltosazon neben Maltosazon und bei Gegenwart von viel 
Ferment auch zuweilen Dextrosazon. 
LINTNER (683) erhielt das Osazon der Isom altoseaus Bier und Bierwürze, 
und LivrNER und DüLL (684) stellen Isomaltose aus Stürke her, indem sie 
950 Grm. Kartoffelstárke mit 500 Cbem. Diastaselósung und 2 Litern Wasser 
bei 67 bis 69? C. 3 Stunden verzuckern, dann eindampfen und durch systematisch 
wiederholtes Ausfällen mit stets stärker werdendem Alkohol die zugleich ent- 
standenen Dextrine beseitigen. 
Kurze Gährung mit wenig Hefe beseitigt Maltose und Glucose, und 
schliesslich wird die Isomaltose mit starkem Alkohol als allmählich fest und 
zerreiblich werdender Syrup ausgefällt. 
Isomaltose ist amorph, hygroskopisch, äusserst leic 
löslich in Alkohol von 802 und in Methylalkohol, kaum in 95 proc. Alkohol. 
Dreht rechts, («)p== + 140°. 100 Thle. Isomaltose reduciren aus FEHLING- 
scher Losung so viel Kupfer wie 80 Thle. Maltose. Schmeckt intensiv süss. Ihr 
Osazon schmilzt bei 150 bis 153°. 
Diastase wandelt Isomaltose in Maltose um (s. d.). Nach LINTNER und 
DüLL sind in der Stärke und in den Dextrinen wahrscheinlich nicht Maltose- 
sondern Isomaltosegruppen vorhanden. 
Isomaltose gährt schwerer als Maltose und Glucose (685). Sie vergährt 
nach Bau (686) zwar mit gewóbnlicher Hefe, aber nicht mit »Saazer Hefe«, 
mit welcher Maltose vergührt, und dies Verhalten kann zur Auffindung von 
Isomaltose im Bier dienen. Uebrigens bildet sich bei der Einwirkung von 
Hefe auf Isomaltose langsam etwas Glucose [LINTNER (686a)]. 
JH, 000 (NH CH), Flocken, aus feinen, gelben Nadeln 
Osazon. Isomaltosazon, C,, 
bestehend. Es ist in heissem Wasser ziemlich löslich, und scheidet sich deshalb nicht während 
erst nach dem Erkalten aus. Auch in 
des Erhitzens mit Phenylhydrazinacetat, sondern 
heissem absolutem Alkohol ist es löslich. Schmp. 150 bis 153°. 
Oson. Isomaltoson. Dies entsteht beim Verreiben des Osazons mit concentrirter Salz- 
oder 
ht in Wasser löslich, 
sáure (s. pag. 648). 
Die von Phenylhydrazin befrei 
durch Hydrolyse des Isomaltosons ein Gemenge von Glucoson und Glucose, wohl nach 
C,2H90011 + H,0 = C,H,,0, t C,H,,0, 
Isomaltoson Glycoson Glucose. 
te Flüssigkeit liefert beim Erhitzen mit etwas Salzsäure 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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