Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 13. Band)

    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
   
    
    
   
    
    
   
    
   
  
  
  
   
     
  
  
   
  
    
  
  
  
  
  
    
746 Handwórterbuch der Chemie. 
GUICHARD (815) erhitzt die Stärke haltende Substanz mit Salpetersäure 
von 36? B., welche auf 4!, verdünnt ist, am Rückflusskühler eine Stunde lang zum 
Kochen. Man erhält eine durch die gelösten Proteinstoffe gelb gefärbte Lösung, 
welche sich aber mit Kohle leicht entfärben lässt. 
Um die Auflösung der Cellulose zu verhindern, kann man auch erst zu 
der zu analysirenden Substanz (5 Grm.) 90 Cbcm. Oxalsáurelósung geben, 
eine Viertelstunde kochen, 10 Cbcm. concentrirte Salpetersáure zugeben, filtriren 
und dann erst die eigentliche Verzuckerung durch einstündiges Kochen ausführen. 
Nachher polarisirt man die entstandene Glycose und rechnet auf Stárke um. 
Siehe ferner Mittheilungen von SCHREIB (816). 
SEYFERT (803) bestimmt die Stürke, indem er (s. GIRARD) mit über- 
schüssiger Jodlósung versetzt, das nicht in die Jodstürke gegangene Jod 
bestimmt und so erfährt, wieviel Jod gebunden wurde. Durch Multiplikation des 
gebundenen Jods mit 4‘37 erhält man die Stärke. Es differirt dies von der von 
GIRARD angegebenen Zahl cis 6:37 (Handwórterb. VI, pag. 117). 
Die v. AsBoTH'sche (817) Methode der Stárkebestimmung mittelst Baryt 
wird von LiNTNER (818) und von MowuHziM (819) für ungenau erklärt, von 
v. MiLkowsk1 (820) dagegen für brauchbar. STONE (809) fand sie für reine 
Stárke brauchbar. S. a. v. AsBorH. Eine andere Baryt-Alkohol-Methode 
hat SPENCE (818) angegeben. 
Glycogen, C;H,,0, oder C,,H44,0,, (s. Handworterb. IV, pag. 120). 
Glycogen fanden Kéórz und seine Mitarbeiter an vielen Stellen (s. u.). 
Glycogen fand HuUPPERT (822) regelmássig in sehr geringer Menge im Blut, 
und etwas mehr im Eiter. Wahrscheinlich ist es in deren Leucocythen ent- 
halten. Im Eiter fanden es ebenfalls SALOMON, KÜHNE, JAFFE (823), CRAMER 
(824). Letzterer bestimmte das Glycogen im Knorpel, Gehirn, Muskeln etc. 
Nach KEMMERICH (825) hält südamerikanischer Fleischextrakt 1 bis 1'5% 
Glycogen. 
In der Leber von neugeborenen Hunden ist nach DEMANT (826) viel 
Glycogen (bis 11%) vorhanden. 
H. GIRARD (827) giebt eine Tabelle über den von ihm gefundenen Gehalt 
an Zucker und Glycogen in Stücken derselben Leber zu verschiedenen Zeiten 
nach dem Tode, z. B. 
  
  
  
  
  
  
| 10 Minuten 24 Stunden 48 Stunden 
| Zucker | Glycogan | Zucker | Glycogan | Zucker | Glycogan 
Kaninchenleber: — | 075% | 9568 | 5589 | 6:359 | 3859 | 4984 
| 
Ueber das Glycogen vieler Organe, von Embryon u. s. w., hat SAAKE An- 
"gaben gebracht (828). 
Ganz frische Herzmuskelsubstanz von Hunden hält nach BoRUTTAN (8209) 
0:25 bis 0:59 Glycogen. 
Sehr viele Angaben über den Glycogengehalt verschiedener Stoffe 
lieferten ferner Kürz (830) und seine Mitarbeiter. 
Nach KaurMANN (830a) hált das Blut gesunder Thiere stets kleine Mengen 
Glycogen (im Maximum 25 Milligrm. im Liter Blut); im Liter Blut von durch 
Pankreasexstirpirung diabetisch gemachten Thieren ist dagegen bis 500 Milligrm. 
Glycogen vorhanden. 
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