Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 13. Band)

   
     
    
     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
   
     
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
Handworterbuch der Chemie. 
Triticin aus Z7riticum repens. Zusammensetzung nC,H,,0,. Specifische 
Drehung (a)p — — 49:5? in concentrirter, — 50:6? in verdünnter Lósung. 
Hiernacb erklàrt KELLER diese Substanzen für identisch. 
Sinistrin aus Scilla maritima. Specifische Drehung (a)p = — 44 bis 48°, 
KELLER erklärt dies Sinistrin als wahrscheinlich identisch mit den obigen und nur 
noch etwas verunreinigt (s. Phlein, Graminin, Triticin). 
Alle drei Kohlenhydrate geben bei der Hydrolyse reine Lävulose. 
Mir scheint aus den Untersuchungen über das Inulin und die ihm nahe 
stehenden Derivate hervorzugehen, dass die vielen einander sehr ähnlichen Stoffe 
sich entweder bei genügender Reinigung in Inulin und beigemengte andere 
Substanzen trennen lassen werden, oder aber es existirt eine Reihe von entweder 
aus Lävulosemolekülen allein oder aus Lävulosegruppen mit Hinzutritt 
von wenig oder mehr Dextrosegruppen gebildeten Condensationsprodukten. 
Hierauf deutet u. a. der Umstand, dass nach TawnET das Inulin 45 der durch 
Hydrolyse entstandenen Glycosen an Dextrose liefert, das Lävosin liefert + 
der Glycosen an Dextrose, und bei den Stoffen Pseudoinulin u. s. w. ist 
mehrfach angegeben, dass es gelungen ist, Dextrose in Krystallen zu be- 
kommen, was doch auf nicht unbedeutende Mengen derselben deutet. 
Die Stoffe mit höherer Drehung [(«)p = — 50° oder mehr) Irisin, Triticin 
(aus Zriticum repens), Sinistrin (vielleicht), Phlein, Graminin werden iden- 
tisch sein und unter dem gemeinsamen Namen Irisin begriffen werden können. 
Sie liefern bei der Hydrolyse nur Lävulose. 
Galactane (Handwórterb. VI, pag. 129). 
B-Galactan, nC, ,H,,0,,. Lupeose. 
Das -Galactan aus Lupinensamen haben E. ScHULZE (868), sowie SCHULZE, 
STEIGER und MAXWELL (869) untersucht. Es wurde aus einem mit Gerbsiure, 
Bleizucker, Phosphorwolframsáure gereinigten wüssrigen Extracte durch Fällen 
des Syrups mit Alkohol bereitet. Weisses, amorphes, in Wasser sehr leicht lós- 
liches Pulver, welches bei 100? im Wasserstoffstrom, ohne sich zu bráunen, Wasser 
verliert und dann Zahlen für C,,H,,O,, giebt. Dreht rechts, (z)p — + 188°. 
Beim Invertiren, welches nur langsam vor sich geht, entsteht erst Làvulose, 
und bei längerem Erhitzen Galactose und vielleicht noch eine andere Glycose 
(weder Glucose, noch Mannose, noch eine Pentose) und es scheint nach den 
früheren Versuchen, dass die Hälfte des B-Galactans aus einer Galactose- 
Gruppe besteht. 
Mit Strontiumhydroxyd kann man die Lupeose ausfüllen, dies ist ein 
Unterschied von der sehr dhnlichen Stachyose. 
Die Lupeose scheint eine Zuckerart zu sein, freilich von ziemlich hohem 
Molekular-Gewicht, etwa C5,H,,0,, oder C,,H,40,,. 
Aehnliche Stofte sind in den Samen der Wicke, Erbse, Ackerbohne 
enthalten [Maxwzrr (870)]. 
Aus verschiedenen Eiweissstoffen, so Muskeln, Hühnereiweiss, hat PAvv 
(282a) durch Behandeln erst mit Kali, dann mit verdünnter Sáure neuerdings 
nicht nur reducirende Stoffe, sondern auch mit Phenylhydrazin krystallisirte Osa- 
zone von circa 189 bis 190? Schmp. erhalten, welche er für Glycosazon oder 
cher Galactosazon hilt. Auch bei der Pepsinverdauung erhilt man nach Pavy 
Substanzen, welche Osazone liefern. Es sind mikroskopische Abbildungen der 
Osazone beigefügt. 
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