Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 13. Band)

      
    
  
  
  
  
  
  
     
   
  
  
    
   
  
  
     
    
   
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
       
  
  
  
  
  
756 Handwörterbuch der Chemie. 
Das Paramannan ist in vielen anderen Samen von harter, hornartiger Be- 
schaffenheit enthalten, so in den Dattelkernen, Kaffeebohnen, den Samen 
von Chamaerops humilis, Allium Cepa, Asparagus off., Iris pseudacorus, Foeniculum 
off, Strychnos Nux vomica, denn alle diese Samen liefern bei der Hydrolyse 
Mannose. 
Keimpflanzen aus Datteln und anderen Pflanzen liefern dagegen keine 
Mannose. 
Mannan ist ferner im Salepschleim enthalten, denn man erhält aus 
diesem durch Hydrolyse Mannose [Gaws und TorrENs (874), E. FiscHER und 
HIRSCHBERGER (875)] Ferner fand E. ScHurLzE (876, 877), dass die sogen. 
Cellulose aus Kaffeebohnen, Cocos- und Sesamkuchen beim Auf 
schliessen mit Schwefelsáure noch Mannose liefert, und dass sie also Para- 
mannan enthäit. Es ist somit Paramannan oder aber Mannose-Cellulose 
in diesen Samen enthalten. 
Mannan hat VoswrNkEL (878) im Mutterkorn gefunden, er hält es für 
identisch mit DRAGENDORFF's Sklerotinsáure und Skleromucin. 
Als weiche Masse findet sich Mannan nach LoEgw und Isum (746a) in den 
Samen von Diospyros kaki, sowie nach Loew und Tsuji (746 a) in der Wurzel 
von Conophallus konjaku. 
Ein FEHLING’sche Lösung reducirender Stoff (Glucose?) wird nach Logw und 
Isum (746a) bei der Hydrolyse von pflanzlichem Mucin aus der Yamwurzel 
gebildet. 
Gummi aus Honig. 
Fin rechtsdrehendes, der Gährung widerstehendes Gummi ist nach vow 
RAUMER (879) häufig im Bienenhonig enthalten, («)p = + 59 bis 68°. Beim 
Erwärmen mit verdünnten Säuren vermindert es seine Drehung und erlangt 
Gährfähigkeit. 
Pflanzenschleim. 
Diese Gruppe muss aufrecht erhalten und vielleicht durch Hinzufügung einiger 
Pectinstoffe (s. u.) erweitert werden. Sie begreift die in Wasser lôslichen, 
durch Alkohol fällbaren Kohlenhydrate der Pflanzen, welche in ihren 
Lósungen eine dickliche, fadenziehende oder gallertartige Consistenz besitzen, 
so dass die nicht zu verdünnten Lósungen schwer fliessen oder auch zu einer 
Masse gestehen. Sie besitzen wabrscheinlich ein recht grosses Molekül, werden 
aber durch Hydrolyse mit verdünnter Schwefelsáure zerlegt und hierbei dünn- 
flüssig, und sie liefern dann Glycosen, (Pentosen und Hexosen). Zugleich 
scheiden sich häufig bei der Hydrolyse Cellulose oder der Cellulose ähnliche 
Substanzen in unlöslichen Flocken ab. 
Die Pectinstoffe haben zum grossen Theile ganz ähnliche Eigenschaften 
und Zusammensetzung. 
PoHL (880) fand, dass die in Wasser gelösten Schleimarten und ähnliche 
Substanzen durch Zusatz von leicht löslichen Salzen mehr oder weniger ge- 
fällt werden, und dass sie in dieser Hinsicht sich verschieden verhalten. Einige 
Schleimlösungen werden schon durch Zusatz der gesättigten Salzlösungen, 
andere erst durch Eintragen von trocknem Salz bis zur Sättigung der ganzen 
Flüssigkeit gefällt. So werden Salepschleim, Pectin, Dextrin, Lichenin- 
stärke (Lichenin, Handwórterb. VI, pag. 123), lôsliche Stärke durch Sättigen 
mit Magnesiumsulfat, Natriumsulfat, Ammonsulfat, Ammonphosphat gefällt; 
Carragheen-Schleim durch Ammonsulfat, Ammonphosphat, Kaliumacetat; 
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