74 Handwörterbuch der Chemie,
ganze Condensation nur auf Kosten des Wassers, bei Bindung des letzteren auf
Kosten des ganzen neuentstandenen Moleküls sich erstreckt, Beobachtungen, welche
sich aus dem Vergleich der Molekularvolumina von Salzen und Basen in wasser-
freiem und wasserhaltigem Zustande ergeben. Nach Cuurcu (222) giebt es
3 Arten von Hydraten:
1. Kryohydrate. Diese kónnen ihr Krystallwasser nur bei niedriger
Temperatur festhalten.
2. Hygrohydrate. Diese geben dasselbe an trockner Luft ab.
3. Barohydrate. Sie behalten ihr Krystallwasser nur unter Atmospháren-
druck.
Nimmt man an, dass die wasserfreien Salze sich bei der Wasseraufnahme
nicht verdichten, so muss das aufgenommene Wasser einen dichteren Zustand
besitzen, als wenn es ungebunden ist. Und zwar betrágt die Dichtezunahme 5
oder $, was aus der Bestimmung der Dichte der wasserfreien und wasserhaltigen
Salze, sowie der wässrigen Salzlösungen hervorgeht (223) Die Dichte des
gebundenen Wassers zu 1:2 angenommen, sind die Dichten der Salzlösungen den
aufgelösten Mengen der wasserhaltigen Salze proportional; sie sind demnach ab-
hängig von der Menge des wasserfreien Salzes, der des gebundenen und nicht
gebundenen Wassers und von der geringen Contraction beim Verdünnen mit
Wasser. Der Condensationscoéfficient 4 gilt fiir die Sulfate des Eisens, Zinks,
Kupfers, Magnesiums, Mangans, Schwefelsáuremonohydrat. Das zweite Molekül
H,O wird von Schwefelsäure mit der Dichte £ aufgenommen (223, 224).
Das in der Natur vorkommende Wasser.*)
Als die Erde noch in feurig-flüssigem Zustande war, befand sich alles
Wasser als Dampf in der die Erde umgebenden Atmosphäre. Nach Bildung
einer festen Erdkruste condensirte sich auch der Wasserdampf, und das Wasser
sammelte sich in Folge seiner Schwere an den tiefsten Stellen der Erdober-
fläche. Von hier aus verdunstet es bei allen Temperaturen, auch unter 0°, und
erscheint dann wieder als Nebel, Thau, Wolken, Regen, Reif etc. im ver-
dichteten Zustande.
Bei dem ungeheuren Lösungsvermögen des Wassers für eine unübersehbare
Anzahl von Stoffen ist das Wasser in der Natur nie rein. Von diesem Gesichts-
punkte aus und unter Berücksichtigung des Vorkommens und der Verwendung
des Wassers unterscheidet man Meteorwasser, Quell- und Flusswasser,
J3runnenwasser, Mineral- und Salzwasser, Meerwasser.
*) 1) F. FiscHER, Chemische Technologie des Wassers, Braunschweig. 2) REICH-
HARDT, Archiv f. Pharm. 206, pag. 193. 3) Zeitschr. f. analyt. Chem. 1871, pag. 262.
4) MARGGRAF, Chym. Schriften, Berlin 1768, Bd. 1, pag. 275. 5) SMITH, Jahresb. d. Chem.
1851, pag. 649; 1858, pag. 107. 6) LupwiG, Natürliche Gewässer, pag. 24. 7) MEYRAC,
DiNGL. polyt. Journ. 1851, 121, pag. 159. 8) BINEAU, Ann. chim. phys. 1854, 42, pag. 428
bis 484. 9) CaRIUS, Ann. Chem. 174, pag. 31; DINGL. polyt. Journ. 1874, 214, pag. 258;
1877, Bd. 224, pag. 230. 10) FÉCAMP, Jahresb. d. Chem. 1852, pag. 752. 11) Chem. Cen-
tralbl. 1859, pag. 925 u. 944. 12) TissaNDIER, Compt. rend. 80, pag. 58; 82, pag. 388.
13) EHRENBERG, Jahresb. d. Chem. 1850, pag. 826; 1851, pag. 882. 14) DINGL. polyt. Journ,
1874, Bd. 212, pag. 75. 15) SENFT, DiNGL. polyt. Journ. 1877, Bd. 223, pag. 648.
16) HouzEAU, DiNGL. polyt. Journ. 1877, Bd. 223, pag. 549. 17) PISANI, Jahresb. d. Chem.
1855, pag. 830. 18) HUNTER, Jahresb. d. Chem. 1869, pag. 1278. 19) JACOBSEN, DINGL.
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