Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 13. Band)

   
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Wirkung auf den Organismus ausüben. Ist die Temperatur der Wässer höher, 
als der mittleren Jahrestemperatur der Gegend entspricht, so heissen sie Thermen 
oder Thermalwasser. 
Die verschiedenen gelósten Bestandtheile der Mineralwásser kommen auf 
den schon bei den anderen Arten von Wasser beschriebenen Wegen in dasselbe. 
Nur spielt hier noch die Kohlensáure eine wichtige Rolle; denn bilden sich 
Mineralwásser an den Stellen im Erdinnern, auf denen grosse Kohlensáure- 
anháufungen sich befinden oder sich Kohlensáure entwickelt, so nimmt das 
Wasser mit der unter Druck und oft auch hohen Temperatur gelósten Kohlen- 
säure auch solche Substanzen auf, die das Wasser an und für sich nicht gelöst 
hätte. 
Wenngleich eine durchgreifende Eintheilung der Mineralwässer noch nicht 
vorhanden ist, theilt man sie nach den Bestandtheilen ein, wegen deren sie An- 
wendung finden. Man hat in erster Reihe die Gruppe der Säuerlinge. Es 
sind dies Wässer, welche einen grossen Gehalt an Kohlensäure, einen ganz ge- 
ringen an Salzen, wie an Chlornatrium und kohlensaurem Natron, haben. Zu 
ihnen gehören alle Luxuswässer. 
Die alkalischen Wässer, Natronwässer. Diese finden sich nicht wie die 
ersteren nur kalt, sondern auch warm (Bilin, Ems). Ihr Hauptbestandtheil ist 
kohlensaures Natron, daneben finden sich Kochsalz, schwefelsaures Natron u. a. 
Je nachdem in den alkalischen Wässern ein anderes Salz das kohlensaure Natrium 
überwiegt, unterscheidet man Glaubersalzwasser (Marienbad, Eger), Koch- 
salzwasser (Kissingen, Wiesbaden), Bitterwasser (Püllna, Friedrichshall) Die 
alkalisch-salinischen Wisser von Teplitz und Karlsbad enthalten zu un- 
gefähr gleichwerthigen Mengen kohlensaures Natron, schwefefelsaures Natron, 
Kochsalz u. A. Die Stahlwässer, Fisenwässer, haben ihren Namen von ihrem 
wesentlichsten Bestandtheil, dem Ferrocarbonat, von welchem sie aber hóchstens 
19 enthalten (Pyrmont, Spaa). Schwefelwässer sind schwefelwasserstoffhaltige 
Wisser, in denen bisweilen auch Schwefelalkalhien vorkommen; sie sind áusser- 
lich schon durch den Geruch charakterisirt (Aachen)  Indifferente Mineral- 
wüsser sind warme bis heisse Wásser, die weniger wegen ihres Gehaltes an 
Salzen, als der hohen Temperatur heilkráftüg wirken (Gastein, Pfáfers) (GRAHAM- 
Orro). 
Ein Beispiel eines analysirten Mineralwassers giebt folgende Tabelle: 
  
  
  
  
  
Wiesbaden 
Kochbrunnen | „Wilhelmsheil- 
| anstalt Badhaus 
© Untersucht von | FReseNws | FRESENIUS | 
RU. Temperatur | 68:159 | 40:14? 
Bestandtheile : | Milligramm im Liter 
  
  
  
Schwefelsaures Kalium . . . . | == | — 
Chlorkalium +. SM 145:80 | 22777 
Schwefelsaures Natrium . . .| — | — 
Phosphorsaures Natrium . . . .| 0:52 | — 
Salpetersaures Natrium . . . . | — | — 
Natriumcarbonat (C e V — 
Chlematrium . . . '. =... 6835-31 6731:52 
Bromnatrium Va p e 3:96 == 
    
  
   
   
   
   
  
  
   
   
    
    
   
  
  
    
   
  
   
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
   
    
   
   
   
   
  
  
  
   
     
   
   
  
  
  
  
  
     
 
	        
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