Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 1. Band)

    
   
  
  
  
  
   
   
   
  
  
   
   
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
     
    
   
   
   
   
  
   
    
     
  
   
     
  
   
    
   
   
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Die gewöhnlichen Bestandtheile einer Blume und ihre Lebensverrichtungen. 
und zum Heraustreten ihres Inhaltes veranlasst werden. Sehr häufig, z. B. bei 
der Schlüsselblume (r und 6, fig. 28) sind Fruchtknoten und Narbe durch ein 
längeres oder kürzeres, einem Stifte oder Griffel vergleichbares Stück von ein-. 
ander getrennt, welchem von dieser Aehnlichkeit der Name Griffel zu Theil 
geworden ist. Auch hier, beim Hahnenfusse, lässt sich zwischen dem Frucht- 
knoten und der Narbe noch ein Verbindungsstück, ein Griffel, unterscheiden; 
derselbe geht aber hier ohne scharfe Grenze nach unten in den Fruchtknoten, 
nach oben in die Narbe über. Wo auch immer in einer von Insekten besuchten 
Blüthe ein Griffel sich ausgebildet hat, wird durch denselben die Narbe an eine solche 
Stelle gerückt, dass sich der Blüthenstaub, welchen die besuchenden Insekten 
aus vorher besuchten Blüthen mitbringen, zum Theil an dieselbe absetzt. Griffel 
und Staubfäden entsprechen sich also in ihren Lebensverrichtungen und daher 
in der Regel auch in ihren Längen. 
Eine fünfte Art von Organen, welche einen süssen Saft, Honig oder Nektar, 
absondern und daher Honigdrüsen oder Nektarien genannt werden, findet 
sich in verschiedenen Blumen an sehr verschiedenen Stellen und in sehr ver- 
schiedener Form; oft fehlt sie auch ganz. Beim Hahnenfuss sind es die kleinen 
fleischigen Schuppen am Grunde der Blumenblätter, welche als Nektarien dienen. 
Um über die gewóhnlichen Bestandtheile einer Blume für das Verstündniss der 
nachfolgenden Auseinandersetzungen hinreichend orientirt zu sein, fassen wir 
noch ein zweites Beispiel, den als Unkraut überall bei uns verbreiteten Winden- 
Knôterich, (Polygonum Convolvulus) ins Auge. Wir finden hier in der Mitte der 
Bliithe statt zahlreicher zu einem kugeligen Köpfchen zusammengestellter einen 
einzigen Stempel mit viel schärferer Sonderung des Fruchtknotens, des Griffels 
und der Narbe. Auf dem dreikantigen Fruchtknoten erhebt sich nämlich, scharf 
von ihm abgesetzt, als kurzer cylindrischer Körper der Griffel, gekrönt von eine: 
dreilappigen Narbe. Statt zahlreicher, in mehreren concentrschen Reihen 
geordneter finden wir hier nur 8 Staubgefisse um den centralen Stempel 
gestellt, die auch in ihrer Bildung erheblich von denen des Hahnenfuss abweichen. 
Namentlich sehen wir hier die beiden Blüthenstaubbehàlter, welche am Ende 
desselben Staubfadens sitzen, durch ein zwischen ihnen liegendes Stück, das 
Mittelband oder Connectiv, deutlich von einander getrennt. Ferner ist statt zweier, 
die weiblichen und münnlichen Geschlechtsorgane (Staubgefásse und Stempel) 
umschliessender Blattkreise, von welchen der äussere, der Kelch, wührend der 
Knospenzeit als Schutzhülle, der innere, die Blumenkrone, wáhrend der Blüthe- 
zeit als Insekten anlockende Flüche dient, hier nur ein einziger vorhanden, der 
nach einander beiderlei Lebensdienste leistet und daher schlechtweg als Blüthen- 
hülle oder Perigon bezeichnet wird. Endlich sind hier die Wurzeln der Staub- 
fiden mit der Innenwand des Perigons verschmolzen und zu fleischigen An- 
schwellungen verdickt, welche als Nektarien fungiren. 
Alle Blüthentheile aber dienen auch hier, wie überhaupt, ummittelbar 
oder mittelbar der Befruchtung, und die fast unübersehbare Mannigfaltigkeit 
verschiedener Blumenformen hat sich aus ursprünglich nur dreierlei oder 
viererlei verschiedenartigen Blüthentheilen dadurch hervorgebildet, dass sich 
dieselben, verschiedenen Lebensbedingungen entsprechend, eben so verschiedenen 
Lebensdiensten angepasst haben, welche simmtlich in engster Beziehung zur 
Befruchtung stehen. Worin dieselbe besteht, und wie sie bei den Blumen zu 
Stande kommt, wollen wir jetzt ins Auge fassen.
	        
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