Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 1. Band)

    
  
  
   
   
   
  
   
   
   
   
  
  
  
   
  
   
  
   
   
  
  
   
  
  
    
  
  
   
  
   
   
   
   
  
   
   
   
  
  
  
  
  
   
  
    
   
   
      
sei es 
lüthen- 
Yügkeit 
nderen 
nglich, 
, ‘einer, 
ndiger 
sen, in 
um. Con- 
tt (gróss- 
Stempel 
gsdurch- 
lerselben 
und 3 
Griffel, 
Pollen- 
cmiceilus), 
penkern, 
ryosack, 
[ innere, 
Griffel 
Kanale 
Ir eine 
nd aus 
10spen- 
icropyle 
fig.2$), 
id Ent- 
ng die 
's oder 
int (ks, 
n dem 
en- ab, 
nterge- 
Eizelle 
ng des 
ndigen 
velcher 
e zuge- 
1 ange- 
in und 
2. Der Befruchtungsvorgang. 3. Wirkungen der Kreuzung und Selbstbefruchtung. 
dringt im Knospenkerne bis zum Embryosacke vor, am Scheitel desselben 
aber trifft er in der Regel nicht auf die Eizelle, da dieselbe nicht unmittelbar 
am Scheitel, sondern etwas mehr zur Seite gelegen ist, sondern auf die am 
Scheitel selbst liegende Gehülfin oder vermittelnde Zelle. Der befruchtende 
Inhalt des Pollenkornes muss also durch den Pollenschlauch erst in die vermit- 
telnde Zelle übergeführt werden, ehe er in die Fizelle selbst gelangen kann. Ist 
das letztere erfolgt und die Verschmelzung beider lebenden Inhalte vollendet, so 
beginnt nun das befruchtete Protoplasma der Eizelle ein fortgesetztes Wachsen 
und Sichtheilen ‘und bildet sich zu einem viellzelligen Kôrper, dem Keimling 
oder Embryo aus, welcher, zusammen mit dem sich gleichzeitig ausbildenden 
Nahrungsvorrathe des Keimlings (Sameneiweiss) und seiner Schutzhülle (Samen- 
schale) das Samenkorn bildet. 
I. Fig. 4, zeigt uns die einfachste Form der soeben geschilderten Befruchtungsweise. 
Denn der Fruchtknoten umschliesst hier eine einzige Samenknospe, deren Achse vom Knospen- 
stiel bis zum Knospenmund geradlinig verliuft und deren Knospenmund den durch den Griffel 
hinabwachsenden Pollenschliuchen gerade zugekehrt ist (eine geradláufige oder orthotrope 
Samenknospe). In der Regel gestaltet sich. der Bau des Fruchtknotens sehr viel complicirter. So 
umschliesst derselbe beim Stiefmiitterchen, Piola tricolor, (2 3, fig. 2) in drei Reihen geordnete 
zahlreiche Samenknospen (2, fig. 2), welche am Ende ihres Stieles plötzlich umbiegen und der 
Richtung desselben entgegengesetzt verlaufen (3, fig. 2), so dass der Knospenmund neben den 
Anfang des Knospenstiels zu liegen kommt (gegenlüufige oder anatrope Samenknospen). 
Ausserdem ist die Narbe hier nicht wie beim Hahnenfuss und Windenknóterich aus Papillen 
gebildet, die am Griffelende frei hervortreten und mit ihnen in Berührung kommende Pollen- 
kórner zwischen sich festhalten, sondern das Griffelende schwillt kopffórmig an, und als Narbe 
fungirt die mit klebrigem Schleime ausgekleidete und mit einer Oeffnung nach aussen mündende 
Hohlung dieses Griffelkopfes. Am Befruchtungsvorgange aber wird dadurch nichts geändert. 
Kapitel 3. 
Wirkungen der Kreuzung und Selbstbefruchtung. Anwendung 
der Selectionstheorie zur Erklärung der Blumen. 
Für den Erfolg der Bestäubung macht es einen grossen Unterschied, ob die 
Narbe einer Blüthe mit Pollen desselben oder eines getrennten Pflanzenstockes 
belegt wird. In manchen Fällen ist der Blüthenstaub einer Pflanze auf ihre 
eigenen Narben so wirkungslos wie eben soviel unorganischer Staub; oder er 
treibt. zwar Schläuche, die aber nicht bis zu den Samenknospen gelangen; oder 
diese werden zwar erreicht und befruchtet, bilden sich aber nur zu kümmerlichen, 
keimungsunfähigen Samenkörnern aus. Alle solche Pflanzen können als selbst- 
steril bezeichnet werden. Bei weitem die meisten Pfianzen sind nun zwar 
nicht selbststeril, sondern bringen, auch mit eigenem Pollen befruchtet, eine 
kleinere oder gróssere Zahl entwicklungsfühiger Samenkórner hervor, aber in der 
Regel, wenn nicht vielleicht sogar immer, wirkt die Befruchtung mit fremdem 
Pollen (Kreuzung) günstiger als die mit eigenem (Selbstbefruchtung). 
Man kann sich davon durch folgende Versuche überzeugen: 
Von den Blüthen eines und desselben Stockes einer nicht selbststerilen Pflanzenart befruchtet 
man künstlich einige mit eigenem, andere mit fremdem Pollen, zeichnet beiderlei Blüthen mit 
Füden bestimmter Farbe, schützt sie bis zum Verblühen durch ein darüber gestülptes, über einen 
Holzrahmen gespanntes Gazenetz gegen etwaige stórende Einwirkungen der Insekten und sammelt 
zur Zeit der Reife die aus beiderlei Befruchtungsarten hervorgegangenen Samen besonders ein. 
Dann zeigt sich bisweilen schon in der grósseren Zahl oder dem gesunderen Aussehen der aus
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.