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Die Gefässkryptogamen.
gewächse annimmt, tritt uns nichtsdestoweniger in einer z. Th. recht verschieden-
artigen Gestalt entgegen; so namentlich bei den entfernter stehenden Gliedern
der gesammten Pflanzenfamilie, wie z. B. bei den Marsiliaceen, Ophioglosseen,
und Cyatheaceen. Erreichen ja doch die Baumfarne, die zuletzt genannte Ab-
theilung der Filicineen, eine Mächtigkeit und Entwicklung des gegliederten Pflanzen-
körpers, welcher in der Ausbildung des Stammes an die stattlichsten Formen der
Palmen zu erinnern im Stande ist, in der A usgiebigkeit der Blattentwicklung aber
dieselben in vielen Fällen weit übertrifft. Mit derar tigen Formen hat die unschein-
bare Marsilia äusserlich nichts gemeinsam, welche in der kra autartigen Ausbildung
und besonders in der Gestalt der Blätter mehr einer unserer W hesenkleepflanzen
gleicht. Aber auch unter den echten Filicineen finden wir z. B. bei den
Hymenophyllaceen oft nur zarte und äusserst winzige Pflànzchen, welche in ihrer
áusseren Gestalt und besonders in der Zartheit der Blütter mehr den Muscineen,
gleichen, als den übrigen Abtheilungen der echten Farne.
So verschieden auch die Form und Gestalt der einzelnen Familien der Fili-
cineen ist, so treten dieselben doch unter den Gefässkryptogamen als diejenigen
Pflanzenformen hervor, welche — mit Ausnahme der später zu erörternden
Isoéteen — bereits in der äussern Esche des beblätterten Pflanzenkörpers
durch die bedeutende Ausgiebigkeit der Blattentwicklung augezeichnet und charak-
trisirt wird.
Schon zu der Zeit, wo der Embryo noch von der Archegoniumhülle voll-
ständig umgeben wird, überholt der Cotyledo in Fo lge des bedeutend rascheren
und ausgiebigeren Wachsthums den Stamm betráchtlich, so dass der letziere
nach dem Hervortreten der jungen Pflanze aus dem Archegonium fast nur als
eine hôckerartige Protuberanz an der Basis des Cotyledo erscheint. Die erste
Wurzel aber übertrifft an Schnelligkeit des Wachsthums meist noch den Cotyledo
und dringt oft sehr bald in das Substrat ein. Bei der weiteren Ausbildung der
jungen Pflanze werden von dem Vegetationspunkt des Stammes fortdauernd
neue Blätter erzeugt, denen im Laufe der Entwicklung auch meist je eine Wurzel
folgt. Die späteren Wurzeln erfahren dabei keine hôhere Ausbildung, als die
ersten Wurzeln und es äussert sich die Erstarkung der jungen Pflanze vor-
nehmlich in der successive kräftigeren Entwicklung der neu entstehenden Blätter.
Das erste Blatt, welches von dem Stamme seinen Ursprung genommen hat,
ist freilich stets dem Cotyledo noch sehr ähnlich, die darauf folgenden Blätter
dagegen werden immer kräftiger und kräftiger, and meist ist es schon das fünfte
oder sechste Blatt, welches dem der erwachsenen Pflanze in der äusseren Form
gleichkommt. Mit der Erzeugung neuer Blätter und Wurzeln gehen aber die
älteren allmählich zu Grunde, so dass bei der erwachsenen Pflanze die Zahl der
Blätter und Wurzeln stets annähernd dieselbe bleibt.
Bevor jedoch das erste Blatt zur Anlage und der Cotyledo zur völligen Aus-
bildung gelangt ist, findet von den V egetationspunkten der Organe ausgehend die
Differenzirung des central gelegenen Zellgewebes statt, deren Resultat die Ent-
wicklung von Tracheiden Terran) ist. Aus ihnen setzt sich vornehmlich
das erste Gefissbiindel zusammen, welches als axiler Strang die junge Pflanze
durchläuft, nach dem Fusse zu E blind endigt.
Sowohl bei dem noch im embryonalen Zustande sich befindenden, jungen
Pflinzchen, als auch bei der erwachsenen und vol lig ausgebildeten Pflanze folgen
dem Wachsthum des Stammes am Scheitel desselben meist nur anticline Theilungs-
winde. Am Stamme der erwachsenen Pflanze tritt daher meist eine dreiseitige
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