Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 1. Band)

       
   
   
   
  
  
    
   
   
    
    
     
    
      
    
   
  
  
  
  
  
   
   
   
   
    
   
   
   
   
  
  
   
    
     
  
22 Blumen und Insekten. 
zu stehen scheinen, bald schiessen sie wieder stossweise weiter, so dass es Mühe 
macht, ihnen mit dem Blicke zu folgen; wie diese bleiben sie auch bei ihren 
Blumenbesuchen dieser Bewegungsweise treu, indem sie in stossweisem Fluge 
von Blume zu Blume eilen und meist |... schwebend ihren Rüssel in die honig- 
führenden Róhren stecken. Der tiefgeborgene Honig der Schlüsselblumen, des 
Immergrün, des Veilchen, mancher Zaafem und Fapilionaceen ist ihnen zugáng- 
lich, aber auch sie werden in ihren hóchsten Leistungen von zahlreichen Bienen 
und Schmetterlingen weit übertroffen. Daher hat sich auch ihnen keine einzige 
Blume besonders anpassen kónnen. 
Im Anschlusse an die Zweiflügler sei hier sogleich die kleine Abtheilung 
der Blasenfüsse (77Zysamopfera, Gattung Z/ips) erwühnt, die gleich so manchen 
Fliegen zu den häufigsten Blumengästen gehören und doch weder selbst irgend 
welche Anpassung an die Gewinnung der Blumennahrung erkennen lassen, noch 
irgend welchen Blumen als ausschliessliche oder auch nur überwiegende Kreuzungs- 
vermittler dienen. 
Fig. 9. Blasenfüsse (777755). 
Ein Blasenfuss von oben gesehen 
(30:1). 2 Kopf desselben, stürker 
vergróssert, von vorn gesehen. 3 Ober- 
kiefer. 4 Unterkiefer. 5 Unterlippe. 
6 Fuss. c Hüfte (coxa), f Schenkel 
zx (/emur), ti Schiene (zia), t Fussglied 
(farsus), am Ende derselben statt der 
Krallen ein Haftscheibchen. 
Durch ihre winzige Kórper- 
grósse, welche kaum 1 mm. 
Lünge erreicht, sind diese Thier- 
chen zum Eindringen in alle móglichen Blumen, auch in solche, die sich 
ganz bestimmten Besucherkreisen, sei es winzigen Zweiflüglern oder Bienen 
oder Faltern angepasst haben, ohne Weiteres befähigt, und obgleich sie bisweilen 
auch Blätter anbohren und den Saft derselben saugen sollen, so haben sie doch 
unbestreitbar für den Aufenthalt in Blumen eine ganz entschiedene Vorliebe und 
sind trotz des höchst einfachen Baues ihrer Mundtheile eben so wol zum Fressen 
des Blüthenstaubes als zum Saugen des Honigs befähigt. Die Pollenkörner 
befördern sie nämlich mit zangenartig greifender Bewegung ihrer Oberkiefer 
(3, fig. 9) in den Mund, und um Honig zu saugen, legen sie Ober- und Unter- 
kiefer zu einem kurzen, kegelförmigen Saugrohre (2, fig. 9) zusammen. Da sie 
sich ziemlich lange in den einzelnen Blüthen aufhalten und verhältnissmässig 
selten von Stock zu Stock fliegen, so sind sie trotz ihrer grossen Häufigkeit als 
Kreuzungsvermittler von geringer Bedeutung. 
Doch hat man bei Anstellung und Beurtheilung der in Kap. 3 besprochenen künstlichen 
Befruchtungsversuche 
  
sich stets zu erinnern, dass diese winzigen Eindringlinge durch kein 
darüber gestülptes Netz von den Versuchspflanzen abgehalten werden können. 
Wir kommen nun zu derjenigen Insektenabtheilung, welche an Einseitigkeit 
der Anpassung an die Gewinnung von Blumenhonig alle übrigen weit hinter sich 
lásst, obwol sie an Wichtigkeit für die Kreuzungsvermittlung der Blumen durch- 
aus nicht die erste Stelle einnimmt, an die Abtheilung der Schmetterlinge 
(Lepidoptera). Wie die Zweiflügler so haben auch die Schmetterlinge besondere 
Arbeiten zur Versorgung ihrer Nachkommenschaft nicht auszuführen, und wie 
von den blumenbesuchenden Zweiflüglern die Zmsiden. Conobiden und Bombyliden, 
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