Full text: Facing the future of scientific communication, education and professional aspects including research and development

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werden. Ein Hauptbeispiel ist dabei die Fachhochschul-Ausbildung in der 
Bundesrepublik Deutschland. Sie ist das Ergebnis der bildungspolitisch 
ebenso wie beschäftigungspolitisch notwendigen Differenzierung des Hoch- 
schulsystems und bestätigt das, was für die Ingenieurausbildung schon im- 
mer gegolten hat, auch für weitere Bereiche: Es gibt viele sehr breite 
Aufgabenfelder, für die verschiedenartige Hochschulausbildungen sinnvoll 
und erforderlich sind. Die Fachschulausbildung wird gerade auch von Aus- 
ländern aus Entwicklungsländern nachgefragt. In den Heimatländern ergeben 
sich aus verschiedenen Gründen dann regelmäßig Anerkennungsprobleme. Zu- 
nächst fehlt es häufig an Informationen über die Inhalte der Fachhochschul- 
ausbildung. Vielfach bemühen sich aber auch nationale Berufsvereinigungen, 
für deren Entscheidungen Konkurrenzüberlegungen nicht immer bedeutungslos 
sein dürften, um eine Verzögerung der Anerkennung. Im Interesse der Fach- 
hochschulen wie auch der Absolventen ist es nicht zuletzt eine staatliche 
Aufgabe, für hinreichende Informationen über die Ausbildung zu sorgen, 
wie auch für deren Anerkennung einzutreten. Die über die Studienmöglichkeiten 
gebotene Bildungshilfe wáre sonst kaum zu rechtfertigen. Derartige Bemühungen 
haben auch, wie die Erfahrung zeigt, durchaus Erfolgsaussichten. 
Zu unterstreichen ist in diesem Zusammenhang, daB8 es bei solchen Anerken- 
nungsbemühungen nicht um die Anerkennung einer Gleichwertigkeit mit Uni- 
versitátsabschlüssen gehen kann, sondern um die Anerkennung der eigen- 
stándigen Qualifikation, wie sie von Fachhochschulen vermittelt wird. 
  
  
7. Für alle Bemühungen um die Erfassung von Standards bei Hochschulaus- 
bildungen verschiedener Lánder sind "Standards of Competence" (Befáhigungs- 
anforderungen) von grófBter Bedeutung. In den EG-Richtlinien gibt es sie 
für bestimmte Berufe, bei denen allerdings nur eine Qualifikationsebene 
akzeptiert ist. Das ist zugleich die große Schwäche, die zu den bekannten 
Stagnationen geführt hat. Bei allen Beratungen über Befáhigungsanforderungen 
müßten deshalb überall dort, wo vom Aufgabenbereich her verschiedene Quali- 
fikationsprofile/Qualifikationsebenen in Betracht kommen, diese verschie- 
denen Ebenen einbezogen sein. Im Zusammenhang damit sollte man sich auch 
von der institutionellen Zuordnung einzelner Ausbildungsgänge bei der Be- 
wertung lösen. 
  
Sicher wird es nicht möglich sein, Befähigungsanforderungen "flächendeckend" 
für den gesamten Hochschulbereich zu erarbeiten. Gerade im Ingenieurbereich 
sind solche Standards aber von größtem Interesse. Die Aktivitäten der In- 
ternationalen Gesellschaft für Photogrammetrie und Fernerkundung sind des- 
halb sehr zu begrüßen. 
Ludwig Gieseke is currently Head of the 
Subdepartment for International Affairs 
in the Federal Ministry of Education and 
Science in Bonn, FR Germany. Having 
graduated in law, he is engaged in higher 
education administration since 1959. 
  
Gieseke 3 
 
	        
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