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Fleisch, Leber usw.), in denen jene ganz bestimmte Funktionen erfüllt haben.
Wir kônnen mit Proteinen von bestimmtem Art-, Zell- und Funktionscharakter
nicht unmittelbar etwas anfangen. Mit dem Eintritt der fermentativen Hydrolyse
gehen alle das einzelne Eiweiß charakterisierenden Besonderheiten verloren. Es
verbleibt schließlich ein völlig indifferentes Gemisch von Aminosäuren, aus dem
die Zellen der Gewebe nach ihren eigenen, ererbten Plänen die ihnen eigentüm-
lichen Proteine aufzubauen vermögen.
Verfolgen wir nun das Schicksal der bei der Verdauung im
Dünndarm entstehenden EiweiDbausteine. Ihre Aufnahme durch die
Darmwand begegnet keinen besonderen Schwierigkeiten. Sie sind alle in Wasser
lóslich (manche davon schwer: Tyrosin, Zystin u. a. m.). Man trifft sie im Blute,
das zur Leber zieht. Wir finden immer im Blutplasma Aminosäuren. Aufer-
dem werden solche an der Oberfläche von Erythrozyten adsorbiert zum Transport
gebracht. Bald entstammen sie der Darmwand während der Verdauung von Ei-
weiß, bald sind sie auf der Wanderung von einem Gewebe zu einem anderen.
Man ist mehrfach in der Tierreihe auf einen besonders lebhaften Austausch von
einem Organ zu einem anderen gestoßen. So beobachtete man, daß der Lachs zur
Eiablage das Süßwasser aufsucht. Der in Flüsse einwandernde und der sie wieder
verlassende Fisch sind sehr verschiedene Wesen. Mit mächtigem Seitenrumpf-
muskel ausgerüstet, überwindet er Stromschnellen spielend, ja er überspringt
Wasserfälle (Rheinfall!). Bei seiner Rückkehr ins Meer ist dieser stark zurück-
gebildet. Dagegen haben sich die Geschlechtsdrüsen, die beim Eintritt ins Süß-
wasser noch nicht voll ausgebildet waren, zu mächtigen Organen entwickelt.
Nun hat man während des mehrmonatigen Aufenthalts dieser Tiere in Flüssen
nie Nahrungsreste im Verdauungskanal aufgefunden. Es muß infolgedessen die
Reifung der Geschlechtsdrüsen auf Kosten von Stoffen erfolgt sein, die im Körper
vorgebildet sind. Die histologische Untersuchung ergab, daß es solche der Skelett-
muskulatur sind, die zum Auf- und Ausbau jener dienen. Es werden u. a. Muskel-
eiweißstoffe in ihre Bausteine zerlegt und über diese z. B. im Hoden in die 5.123
erwáhnten Protamine verwandelt. Die Gegenüberstellung des Gehaltes der
Proteine der Muskelzelle an Aminosäuren und desjenigen der Protamine
macht besonders eindringlich klar, daB ein Umbau nur über Aminosáuren gehen
kann. Wir kennen viele ähnliche Beispiele. Es sei u.a. an die Metamorphose
der Frösche usw. erinnert. Die im Ruderschwanz enthaltenen Stoffe werden
abgebaut und dienen zum Aufbau von Extremitäten, Kiemen usw..
Auch bei uns ereignen sich solche Umwandlungen. Ein sehr eindrucksvolles
Beispiel ist z. B. der Abbau des schwangeren Uterus. In seinen Geweben und
insbesondere seiner Muskulatur ist u. a. wertvollstes Eiweißmaterial vorhanden.
Nach der Geburt erfährt er eine rasche Rückbildung. Dabei werden die in ihm ent-
haltenen Stoffe in den Stoffwechsel einbezogen. Sie dürften u.a. auch für die
Milchbildung herangezogen werden. In unserem Organismus finden ohne
Zweifel laufend Umbauten von Proteinen statt. Entgegen allen
Erwartungen haben viele unserer Kórperzellen eine nur beschränkte Lebensdauer.
So wissen wir, daß beständig rote Blutkörperchen zugrunde gehen. Da jedoch ihre
Zahl nicht abnimmt, muß eine entsprechende Neubildung erfolgen. Dabei werden
auch Eiweißstoffe besonderer Art gebildet, und zwar auch dann, wenn der Organis-
mus hungert. In ganz gewaltiger Zahl können Leukozyten neu entstehen, ja gerade-
u „aus dem Boden gestampft'' werden, insbesondere wenn es gilt, einen drohenden
Einbruch von Mikroorganismen zu bannen. In der Eiterbildung erkennen wir
einen damit zusammenhängenden Prozeß. Diese Beispiele mögen genügen, um zu