Full text: Lehrbuch der physiologischen Chemie

   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
    
   
   
   
      
    
      
   
    
   
   
    
     
     
    
    
  
  
Ve 
Schließlich noch der folgende Hinweis: So verwickelt mancherlei Geschehen | I 
im Organismus zu sein scheint, und so zahlreich die am Zellstoffwechsel beteiligten : 
S 
Verbindungen auch sind, so einfach liegen bei uns in vieler Hinsicht die Verhält- 
nisse,! wenn wir die Strukturverhàltnisse der in Betracht kommenden Substanzen 
betrachten und die an ihnen sich vollziehenden Veránderungen. Es hilft auch hier 
einzig und allein die Gesamtschau über die Gefahr des Haftenbleibens an Einzel- 
wissen ohne die Móglichkeit der Verknüpfung von Einzelbefunden zu einer 
Einheit. Es sei das in aller Kürze an einigen Beispielen erórtert. Wir treffen immer 
wieder auf primäre und sekundäre Alkoholgruppen und ihre Verwandlung | 
und zwar ım Anschluß an die Wegnahme von zwei Wasserstoffatomen. Wir nennen ? 
diesen Vorgang eine Deh ydrierung. Die beiden Pfeile in den folgenden Formeln CS 
bedeuten, daß. der Vorgang reversibel ist, d. h. die dehydrierte Verbindung kann | i 
hydriert werden. Dehydrierung entspricht einer Oxydaticn und Hydrierung eine | die 
Reduktion! be 
d uu umm us 
NC + | | =. | 
Re 4 H, R R +H, R 
Primáre Alkoholgruppe  Aldehydgruppe Sekundäre Alkoholgruppe Ketogruppe 
Eine Aldehydgruppe kann übrigens auch durch Abspaltung von Kohlensäure | 
aus einer «-Ketosàure entstehen: A1 
| © 
(@C= Oo C Oo CC 
Lo | OH > SH E ^ fa 
; CQ + re 
NO MO CO, 
Besonderes Interesse hat die Beobachtung geweckt, daB ein Aldehyd bei A b- wi 
wesenheit von Sauerstoff in die zugehórige Sàure übergeführt werden kann. 
Es reagieren zwei Moleküle desselben nach dem folgenden Schema: 
  
O | OH 
À 
RC HR. ZH 
2 Moleküle H ^H 
+ Alkohol 
Aldehyd ye 0 
|v. Le —R.ed 
XH OH \ 
Säure 
Dieser Vorgang kann sich auch an einem Molekül vollziehen, sofern in ihm eine 
Aldehyd- und eine Ketogruppe vorhanden sind. Wir werden erfahren, daß Methyl- 
glyoxal unter Reduktion der Ketogruppe und Oxydation der Aldehydgruppe | sz 
Milchsäure liefert: 
CH; CH; 
C=0 + 2% — CH.OH 
ro of LA 
e | Lon | 
Methylglyoxal Milchsäure h 
! Im Pflanzenreich ist die Zahl der Strukturen eine viel mannigfaltigere (es sei auf die Al- 
kaloide, Farbstoffe usw. verwiesen). 
? R bedeutet den Rest des Moleküls. Er kann aliphatischer oder zyklischer Natur sein 
  
	        
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