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den Nährstoffe in ausreichenden Mengen vorhanden sind. Es wird die Reaktion
des Bodens geprüft und, wenn nötig, korrigiert. Und noch in anderer Weise hilft
die Wissenschaft mit, die Anbaufläche für Nährpflanzen zu steigern, nämlich
durch Synthese von Naturstoffen. So hat man z. B. Farbstoffe (Krappfarbstoff,
Indigo) durch Synthese gewonnen. Infolgedessen lohnte sich der Anbau jener
Pflanzen nicht mehr, von denen die entsprechenden Produkte gewonnen wurden.
Die auf diesem Wege frei gewordenen Ackerflächen konnten nunmehr zum Anbau
von Nährpflanzen verwendet werden. Schließlich wird noch unter Einsatz unseres
ganzen Wissens über die Gesetze der Vererbung nach Nährpflanzen gefahndet, die
besonders gute Eigenschaften besitzen, sei es nun, daß sie gegen Infektionen mehr
oder weniger widerstandsfähig sind, sei es, daß ihr Ertrag an bestimmten Nahrungs-
stoffen ein erhöhter ist. Ein lehrreiches Beispiel dieser Art bieten das Zuckerrohr
und die Zuckerrübe, deren Zuckergehalt durch auslesende Züchtung mehr und
mehr angestiegen ist.
Wir haben bislang nur von qualitativen Beziehungen gesprochen. Ebenso
wichtig sind die quantitativen! Am Beispiel der Kohlensäureassimilation durch
die Pflanze läßt sich sehr eindrucksvoll zeigen, wie sich das Stoffwechselgeschehen
in Pflanze und Tier sehr übersichtlich erfassen läßt. Wir gehen dabei von der
Tatsache aus, daß zum Aufbau einer bestimmten Menge bestimmter Verbindungen
aus Kohlensäure und Wasser eine ganz bestimmte Menge an Sonnenenergie
erforderlich ist. Diese steckt dann als sogenannte chemische Energie in dem
gebiideten Produkt. Uns interessiert an dieser Stelle vor allem, daß für die
Bildung von 1 Gramm Kohlenhydrat etwa 4 Kilogrammkalorien er-
forderlich sind. Bereiten wir in unserem Körper aus der genannten Menge
Kohlenhydrat die Stoffwechselendprodukte Kohlensáure und Wasser, dann sind
4 Kilogrammkalorien frei geworden. Sie kónnen zur Bildung unserer Kórper-
wárme oder aber zur Arbeitsleistung Verwendung finden.
Wir wollen uns nun im folgenden mit unserer Ernährung beschäftigen. Es
ergeben sich die folgenden Probleme: 1. Welcher Nahrungsstoffe bedürfen
wir? 2. In welcher Beziehung stehen diese zu jenen Verbindungen,
die unseren Körper aufbauen? Mit der Beantwortung dieser Frage stoßen
wir auf eine weitere, nämlich 3. Welche Bedeutung haben im Verdauungs-
kanal sich vollziehende Vorgänge für die Überführung der Nah-
rungsstoffe in die Blut- bzw. Lymphbahn und damit in die Ge-
webe? 4. Was. geschieht mit den von der Darmwand übernomme-
nen Nahrungsstoffen im Zellstoffwechsel? Mit anderen Worten, was
liegen zwischen jenem Material, von dem die Zellen bei ihren Stoffwechselvor-
gàángen ausgehen, und den Stoffwechselendprodukten für Verwandlungen?
5. Welcher Art sind die Stoffwechselendprodukte der einzelnen
organischen Nahrungsstotfe?
Beginnen wir mit der Frage nach jenen Stoffen, die als Nabrüncsstofle
für unseren Organismus anzusprechen sind. Wir haben schon S. 8 erwähnt, daß
wir sie in anorganische und organische einteilen. Wir wollen uns zunächst
mit den letzteren befassen. Seit alters her unterscheidet man Fette, Kohlen-
hydrate und Eiweißstoffe. Hinzugekommen sind in der letzten Zeit die
sogenannten Vitamine, auch Ergänzungsstoffe genannt. Sie nehmen gegen-
über den drei zuerst genannten Nahrungsstoffen eine Sonderstellung ein. Die
ersteren verwenden wir als Baumaterial für Zellen und unter anderem auch zur
Bildung bestimmter Wirkstoffe (Fermente, Sendboten = Hormone); ferner be-
nötigen wir sie als Energieträger. Die Vitamine nehmen wir nur in sehr geringen
Mengen auf. Weder liefern sie Baumaterial für Zellen, noch kommen sie quantitativ
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