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ist eine solche dargestellt, die gestattet, einen Menschen oder ein Tier bei ver-
schiedenen Arbeitsleistungen auf Sauerstoffverbrauch und Kohlensäureabgabe
zu untersuchen. Es handelt sich um eine sogenannte Tretbahn. Sie kann mittels
eines Motors verschieden rasch bewegt werden. Dementsprechend muB das
Versuchsindividuum mehr oder weniger rasch laufen. Die Bahn selbst kann
eben oder geneigt sein. Man kann mit anderen Worten in der Ebene gehen oder
aber Steigarbeit leisten lassen. Endlich kann man die Versuchsperson auch auf
Abb.50. Fretbahn mit Spirometer und
verschiedenen Registriervorrichtun-
gen. Die aus den Natronkalkbehältern des
| y Respirationsapparates kommende Luft wird
ffl ; nach Anfeuchtung durch das Rohr A und
e f 3 L das Dreiwegeventil B der. Versuchsperson
zugeleitet. Durch die Rohre E und F strómt
NS INT I sie in den Spirometer G. Von da aus wird sie
N durch das Rohr H den AbsorptionsgefáDen
| wieder zugeleitet. Vor dem Versuch atmet
ls die Versuchsperson Zimmerluft durch den
Dreiwegehahn D und durch die Offnung d.
Die eigentliche Versuchsperiode wird dadurch
| S i eróffnet, daB man den Hahn D dreht und die
BB rs” Versuchsperson mit der Zirkulationsluft in
( Verbindung bringt. Mit Hilfe des Neben-
| M 2 9 schlusses B kann die Zirkulationsluft durch C
abgelenkt und náher an den Mund der Ver-
suchsperson gebracht werden, um das Wieder-
einatmen zu vermeiden. E — Gummischlauch
zur besseren Anpassung des Mundstückes an die GróBle der Versuchsperson. G — Spirometer
mit dem Zählrad w und dem Kymographion Z. g — Doppelrolle, um die Ausschláge des Schreib-
hebels zu verringern. I — Hebel zur Umschaltung des Ventils D über die Stange J, diese steht
durch eine Schnur mit dem Hebel k in Verbindung. M — gespannte Feder zur Umschaltung des
Ventils D. Die Bezeichnungen an der Tretbahn bedeuten: N und N, — Schrauben zur Einstel-
lung ihrer Neigung. O — Alkohollibelle, P — Motor, Q und OQ, — verstellbare Bremse für den
Motor, R — Zàhler für die Umdrehungen des Vorderrades, S — langes, gabelfórmiges Holzgestell,
das mit Hilfe von elastischen Bándern an den Schultern der Versuchsperson befestigt wird.
Die Auf- und Abbewegungen dieses Gestells werden durch T auf einen Schrittzáhler und
ein Kymographion übertragen. U und U, — Elektroden, um Elektrokardiogramme auf-
nehmen zu kónnen. V — Elektrode zur Erdung der Versuchsperson. V — Schutzgestell für
den Spirometer. X — am Knóchel der Versuchsperson angebrachter Schrittzáhler mit Feder.
der schiefen Ebene herunterlaufen lassen. Wir erkennen in der Abbildung, dab
sie mittels eines Mundstückes ein- und ausatmet. In prinzipiell gleicher Weise,
wie S. 294ff. geschildert, werden Sauerstoffverbrauch und Kohlensáureabgabe be-
stimmt. Die Umrechnung der gefundenen Werte auf Energiewerte erfolgt in der
S. 296ff. beschriebenen Weise. Man kann nun entsprechende Versuche auch un-
mittelbar an der Arbeitsstátte an eine bestimmte Tátigkeit ausübenden Arbeitern
durchführen. Man erhàlt so einen unmittelbaren Einblick in den Energiewechsel
in seiner Beziehung zur Hóhe der Arbeitsleistung. Zugleich erfahren wir, wieviel
Energie wir über den Grundenergiewert hinaus zuzuführen haben. In Abb. 51
ist die Durchführung eines solchen Versuches dargestellt. Der Versuchsleiter hàlt
in seiner Hand Gummisácke, in denen sich Sauerstoff befindet. Aus ihnen strómt
solcher in dem Ausmafe nach, wie von dem Versuchsindividuum ausgeatmete
Kohlensäure gebunden wird.