Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 1. Band)

   
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dies dadurch erreicht, dass der an dem fallenden Körper angebrachte Stift auf 
einem gleichförmig rotirenden Papiercylinder seine Bahn verzeichnet; diese Bahn 
bewährt sich beim Aufrollen des Papieres 
als Parabel, entsprechend der durch Qua- 
drirung der ersten der Gleichungen (2c) 
sich ergebenden Gleichung #2 = (2%)/g. 
Bei dem Apparat von Rousseaul) ist es 
der durch einen mit Papier beklebten 
Cylinder gebildete Fallkórper selbst, wel- 
chem durch zwei oben an ihm befestigte, 
auf zwei festliegende Curven sich stützende 
Arme beim Fall zugleich eine rotirende 
Bewegung mitgetheilt wird, während ein 
fester Stift oder Pinsel die Curve ver- 
zeichnet. Endlich sei noch der Fall- 
apparat von PAQUET?) erwähnt, bei wel- 
chem ein Gewicht frei fällt, nach einer 
(ph.25) bestimmten Zeit ein anderes mitreisst und 
schliesslich beide zugleich angehalten 
werden. Das Verhältniss der Fallhöhen beider Gewichte lässt sich ablesen und 
hieraus eine Reihe von Schlüssen ziehen. 
  
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(Ph. 29.) 
Schiefe Ebene. Ein anderes Mittel, um durch Verringerung der Be- 
schleunigung die Fallgesetze beobachten zu konnen, ist die Ersetzung des freien 
Falles durch den unfreien auf einer schiefen Ebene. Auf diesem Wege sind die 
Fallgesetze überhaupt zuerst, und zwar von GALILEI, ermittelt worden. Nach dem 
im Artikel »Einfache Maschinen« Angegebenen ist es einleuchtend, dass, wenn w 
der Steigungswinkel der schiefen Ebene ist, die Beschleunigung beim Fall auf ihr 
nur 2 $/2 4) betrügt, für zv — 36' z. B. nur 0:172, so dass die Fallstrecken in den ersten 
Sekunden resp. 5, 15, 25 u. s. w. cn sind. Zu derartigen Versuchen eignet sich 
am besten eine lange, innen polirte Rinne mit Maasseintheilung. Ist % die Höhe, 
/ die Länge der schiefen Ebene und &' die Beschleunigung beim Fall auf ihr, 
so hat man, analog der zweiten der Gleichun- 
gen (2c), die Gleichung 7 — V2 27; nun ist 
aber g' ira Verháültniss von szzze kleiner als e 
andererseits / im  Verháltniss von 1 E 
grósser als 4; man findet also: 
p uy 5o, (4) 
d. h. ebenso gross wie o in der zweiten 
Gleichung (2c); in Worten: ein auf einer 
schiefen EbeneherabgefallenerKórper 
besitzt dieselbe Geschwindigkeit, als 
wenn er durch die Hóhe der schiefen 
Ebene frei herabgefallen wäre.3) 
Zieht man (Fig. 30) von dem höchsten 
Punkte 4 eines Kreisumfanges den verticalen 
Durchmesser AB und eine Anzahl Sehnen (0h. 30) 
  
  
  
  
!) Rousseau, Cat. de l'Expos. de Brux. 1880, pag. 16. 
?) PAQUET, J. de phys. (2) 2, pag. 226. 1883. 
?) Auch dieser Satz rührt schon von GALILEI her. 
WINKELMANN, Physik, I, 
   
   
   
  
  
  
  
  
  
   
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
   
  
    
    
   
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
	        
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