Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 1. Band)

  
118 Schiefer Wurf. 
Mitte der Bahn. Die Wurfhöhe sowohl wie die Wurfweite ist proportional dem 
Quadrat der Anfangsgeschwindigkeit. Will man bei gegebenem Impuls eine 
  
  
(Ph. 34.) 
möglichst grosse Wurfweite erzielen, so muss man siz 2 « möglichst gross, also 
a = 45° (Fig. 34) machen; es wird dann 
w? 
IVa = wy 
die Wurfweite ist also in diesem Falle doppelt so gross wie die Wurfhóhe senk- 
recht nach oben bei gleicher Anfangsgeschwindigkeit. Allgemein muss man, um 
die Wurfweite ” zu erzielen, 
t. IP 
qum UC E. (9) 
wählen. Allgemeiner ist die Frage, wie man « wáhlen müsse, um den Punkt 
X, z zu treffen; die Antwort liegt in der Gleichung; 
] fs? 1 
230 pf my NO ) 
fang a 3 ( : zu y w*—9gzw? — g? =) : (10) 
  
X 
Punkte, welche ausserhalb der einhüllenden Curve (ebenfalls eine Parabel) 
liegen, kann man überhaupt nicht, die Punkte dieser Parabel selbst nur auf eine 
Weise, jeden innerhalb gelegenen aber, wie schon die Figur vermuten liess, auf 
zwei verschiedene Weisen treffen; und liegt insbesondere der Zielpunkt mit dem 
Ausgangspunkt in gleichem Niveau, so sind die beiden Elevationswinkel, mit 
welchen man denselben Punkt trifft, complementár!). In der Ballistik wird der 
Schuss mit kleinerem Elevationswinkel Kernschuss, derjenige mit grósserem 
Bombenschuss genannt. je grósser v», desto grósser ist auch das Gebiet der 
erreichbaren Punkte. Weiteres über Ballistik sehe man unten. 
Zur experimentellen Prüfung der Wurfgesetze wendet man am zweck- 
missigsten kleine Metallkugeln an. Da aber auch hier die Bewegung eine zu rasche 
ist, als dass man sie ohne weiteres studiren könnte, so greift man zu dem einfachen 
Hilfsmittel, die Bahn entweder graphisch zu fixieren oder, wie beim Fall, an die 
Stelle des freien Wurfes den Wurf auf der schiefen Ebene zu setzen. 
Zu ersterem Zweck bedient man sich bei Versuchen in grösserem Massstabe 
einer Reihe von mit Papier bespannten Rahmen, welche fest aufgestellt sind und 
von der Kugel der Reihe nach durchlocht werden. Handelt es sich einfach um 
die Bestätigung der parabolischen Gestalt der Bahn, so benutzt man einen 
Apparat, der aus einer Anzahl eine Parabel bildenden Ringen besteht: eine mit 
geeigneter Anfangsgeschwindigkeit in geeigneter Richtung geworfene Kugel fällt 
dann durch sämtliche Ringe hindurch. Man kann in diesem Apparate auch in 
sehr einfacher Weise die Entstehung der Wurflinie demonstriren, indem man 
D Auch^das Wurfproblem ist, wenigstens theilweise, schon von GALILEI behandelt worden. 
      
  
   
    
   
   
  
  
  
  
  
   
  
  
    
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
	        
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