130 Einfluss der Temperatur.
nur bemerkt, dass die mehrfach gemachte. Annahme, die Linie, auf welcher der
Reiter verschoben wird (das sogen. Reiterlineal), müsse mit der Linie der drei
Drehpunkte zusammenfallen, nicht richtig ist; sie braucht ihr nur parallel zu sein,
und selbst bei einer Neigung bis zu 10? ist der fehlerhafte Einfluss, der sich
übrigens nur auf die Empfindlichkeit erstreckt, in fast allen Fillen zu vernach-
lissigen. Nur ist es zu empfehlen, den Reiter niemals ganz abzunehmen, sondern
als integrirenden Bestandtheil der Waage zu betrachten; es hat das noch den
weiteren Vortheil, dass dann der zur Aequilibrirung dienende Reiter fast immer
auf dem anderen Arm wird belassen werden kónnen, so dass er die Verschiebung
des ersteren nicht stórt.
Die dritte Methode besteht in der Anwendung von Anhángegewichten.
Dieselben haben Hufeisenform und kónnen mit Hilfe eines Mechanismus ohne
Oeffnung des Gehäuses an die beiden Schalengehänge angehängt werden. Damit
dieser Mechanismus nicht zu complicirt und seine Handhabung nicht zu zeit-
raubend werde, ist es erforderlich, mit möglichst wenig derartigen Gewichten
auszukommen. Es sind hierfür verschiedene Vorschläge gemacht worden, z. B.
die beiderseitige Anwendung der Reihe 1, 3, 9 u. s. w., durch deren Differenzen
und Summen man bekanntlich alle Zahlen darstellen kann. Es ist aber zu
beachten, dass man hier, um z. B. noch Differenzen von 1 mg bestimmen zu
kónnen, auch dem kleinsten Anhüngegewicht das Gewicht 14g geben, ein zweites
von 3 z haben muss, also ohne 2 sehr kleine Stücke nicht auskommt. Von
diesem Fehler frei ist die folgende, jüngst vorgeschlagene Combination:
Rechts 2, $, 2, 8,
Links 44, #, 1, 4.
Sind dies cg, so kann man alle beliebigen Sechszehntel mg bestimmen, also
jedesmal noch 44, des kleinsten erforderlichen Anhüngegewichtes.!)
Einfluss der Temperatur. Der Einfluss der Temperatur, welcher sich
bei jeder irgendwie genauen Wágung geltend macht, giebt zu zwei verschiedenen
Fragen Anlass, nümlich einerseits, wie man die unregelmüssigen Einflüsse, d. h.
die Schwankungen der Temperatur móglichst verhüten, und andererseits, ob man
ihren regelmässigen Einfluss in Rechnung ziehen müsse, Den grössten unregel-
mássigen Einfluss übt der Beobachter selbst aus, und zwar hauptsüchlich mit
seiner beim Auflegen der Gewichte in den Kasten eingeführten Hand. In An-
betracht der 15 bis 20? betragenden Temperaturdifferenz zwischen Hand und
Zimmerluft ist es verstindlich, dass sich warme Strómungen ausbilden, welche
ihrerseits die verschiedenen Theile der Waage beeinflussen. Die Folge ist theils
eine rein mechanische, d. h. eine Verstellung, theils eine verschieden starke
Ausdehnung der beiden Arme durch ungleiche Erwármung (ein Unterschied von
nur (19 würde auf ein 1 Ag schon 2 mg Fehler hervorbringen), theils endlich
die Ansammlung wirmerer Luft über den Waagschalen und unter der Decke des
Kastens. Es empfiehlt sich daher, den Kasten nicht zu niedrig zu machen und
die Thüren desselben so einzurichten, dass sie bis zur Decke geöffnet werden
können. Ausserdem aber muss man in den letzten Stadien der Wágung langsam
zu Werke gehen, damit sich die Einflüsse vertheilen, und schliesslich bei der
Reiterhandhabung den Kasten überhaupt geschlossen lassen.) Für feinste
Wiigungen ist es aber ein geradezu entscheidender Vortheil, wenn der Beobachter
1) ScuwinKus, Z. f. Instr. K. 1887, pag. 83. — Die Idee der Differenzen-Wügung rühxt
von ARZBERGÉR her (DINGL. polyt. J. 219.).
2) Schwirkus, a. a. O. pag. 42.
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